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Das geschwaerzte Medaillon

Das geschwaerzte Medaillon

Titel: Das geschwaerzte Medaillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Jane Arnold
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Feststellung. Das hatte ich vorher schon gewusst, um genau zu sein in der Sekunde, in der ein Knacken zu hören war und ein beißend heißer Schmerz durch die Hand zuckte.
    »Ja, danke, weiß ich, danke«, zischte ich unfairerweise zurück. Für einen Moment dachte ich, Keiras Mund würde sich zu einem Grinsen verziehen, aber ihre Mundwinkel zuckten nur kurz. Ich wollte mich gerade entschuldigen, als die grollende Stimme hinter mir erklang.
    »Der Meister sagt, ihr bekommt Wasser, wenn wir in der Stadt sind.«
    Stadt?
    »Und wann ist das?«, fragte Keira, da ich noch zu sehr mit dem Wort ›Stadt‹ beschäftigt war. Wir waren nicht im Geringsten bergauf gegangen, demnach konnten wir kaum in der Nähe der Oberfläche sein und eine Stadt Kilometer unter der Erde war einfach absurd. Oder etwa nicht?
    »Der Meister sagt noch eine Stunde.«
    »Warum können wir nicht jetzt etwas haben?«, beharrte Keira. Wieder sah das Wesen in die nicht vorhandene Ferne.
    »Der Meister sagt, weil wir kein Wasser brauchen und daher keins haben.«
    Ich stöhnte innerlich und presste meine gebrochene und grotesk geschwollene Hand an meinen Körper. Eine Stunde, das konnte eine sehr lange Zeit sein und außerdem hieß es, dass wir dann den Meister treffen würden und ich wusste nicht, was passieren würde. Und wahrscheinlich wollte ich es auch nicht so genau wissen.

    Quälend lange. Ich hatte es ja geahnt. Ich spürte jeden Schritt wie ein pochendes Echo in meiner Hand. Die angebliche eine Stunde fühlte sich an wie ein halbes Jahrhundert. Meine Hand tat unterdessen immer mehr weh und ich konnte nicht anders, als mir ununterbrochen auf die Lippe zu beißen, um mich abzulenken. Es funktionierte bei weitem nicht so gut, wie ich es mir wünschte. Das könnte noch heiter werden, wenn ich davon ausging, dass ich noch ein Weilchen lebte. Keira warf mir immer wieder besorgte Blicke zu, die ich nach einer Zeit nicht mehr mit einem aufgesetzten Lächeln erwiderte. Das kaufte sie mir eh nicht weiter ab und es konnte ja wohl auch kaum glaubhaft sein. Immerhin stand mir der Schweiß auf der Stirn und meine Lippen waren zu einer dünnen Linie zusammengepresst. Nicht der Ausdruck einer entspannten Person. Ich keuchte gerade vor Anstrengung und Schmerzen, als mir die Luft wegblieb. Stadt, in der Tat. Wir waren gerade um eine Biegung gegangen und standen jetzt auf einer hohen Terrasse, die einen Blick über etwas offenbarte, das ich wirklich nicht erwartet hatte. Es war, als wäre ich soeben in einen Dokumentarfilm über die Azteken gestolpert. Zumindest sah hier alles danach aus. So gut hatte ich in der Schule nicht aufgepasst, um genau sagen zu können, ob es nicht doch eher einer anderen Kultur glich. Dieser Eindruck reichte für mich, um mir die Sprache zu verschlagen. Fast noch beeindruckender war die Lebhaftigkeit, die sich vor uns ausbreitete. Überall liefen Erdwesen herum und gingen Tätigkeiten nach, die ich für diese Kreaturen nicht für möglich gehalten hatte.
    Die Stadt erstreckte sich soweit in die Tiefe, dass ich die untersten Häuser nicht mehr erkennen konnte. Alles war aus einem rötlichen Sandstein, der durchsetzt war mit einem dunklen Braun oder Schwarz. Welche Farbe genau es war, ließ sich aus der Ferne nicht wirklich gut sagen. Die Erdwesen, die uns führten, trieben Keira und mich weiter eine Treppe hinunter, die uns dem Treiben der Stadt immer näher brachte. Allmählich zeigten sich Details, die zwar immer noch an die Kunst der Azteken erinnerten, aber dennoch etwas völlig Eigenes und Anderes waren. Die Häuser waren Quader mit abgeflachten Dächern und einfachen Löchern als Fenster. Die Türen waren aus zusammen gesammeltem Holz und das Innere schien, zu meinem Überraschen, möbliert zu sein. Aber irgendetwas passte einfach nicht. Die Erdwesen, die uns immer angegriffen hatten und schließlich auch gefangen genommen hatten, passten einfach nicht in das Bild, das sich hier zeigte. Ich kam von meinem Gedanken ab, als mein Blick auf eine riesige Skulptur fiel, die sich von der untersten Ebene der Stadt bis nach hier oben empor hob. Es war die Statue eines Mannes, der mit Stolz geschwollener Brust aufrecht stand und mit beiden Händen einen Gegenstand umfasste, den er würdevoll präsentierte. Sein Gesicht war erschreckend schön. Es war die Zusammenstellung von allem, das ein Mensch als schön ansehen würde. Er hatte ein markantes Kinn, das sich perfekt abhob und gleichzeitig einfügte. Seine Nase war gerade und schien nicht

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