Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das geschwaerzte Medaillon

Das geschwaerzte Medaillon

Titel: Das geschwaerzte Medaillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Jane Arnold
Vom Netzwerk:
Bauchnabel hinunter. Der Meister hatte seinen Finger ganz langsam an mir heruntergleiten lassen. Ich spürte seine Berührung noch lange, nachdem er sie gelöst hatte, wobei er sich nicht von mir zurückgezogen hatte. Er war mir immer noch so nahe, dass ich jede Einzelheit seiner perfekten Haut erkennen konnte. Als er wieder sprach, hörte ich, dass seine Stimme so klar und betörend war, dass auch sie nicht natürlich sein konnte. Sein Atem schlug mir bei jedem Wort heiß entgegen und verriet, wie erregt er war.
    »Janlan Alverra, weißt du eigentlich, wie lange ich auf dich gewartet habe?«

Die Befugnisse einer Königin

    Sein Atem, seine Berührung, ja sogar seine bloße Nähe brannte auf meiner Haut. Es schmerzte, in sein perfektes Gesicht sehen zu müssen. Es war, als würde mein ganzes Wesen von ihm abgestoßen. Alles an ihm verursachte mir Qualen und drängte mich zu fliehen. Nur dass es keinen Ausweg gab. Auch wenn er meinen Körper vielleicht nicht kontrollieren konnte, so hatte ich mich doch zu einer Gefangenen gemacht. Ich zog scharf die Luft ein, als seine Finger erneut über meinen Oberkörper wanderten und dann vor dem Amulett schwebten.
    »So ein schönes Stück. Fast so schön wie seine Hüterin.«
    Ein kalter Schauer fuhr durch meinen Körper.
    »Janlan Alverra, ist dir bewusst, dass wir füreinander geschaffen sind?«, fragte er in seiner verführerischen Stimme, die bei mir nur Abscheu auslöste.
    »Ganz sicher nicht«, brach es plötzlich aus mir hervor und ich sah überraschend durch einen rötlichen Schleier. Nur war es dieses Mal anders. Ich wusste noch sehr genau, wer ich war und was da für eine abscheuliche Kreatur vor mir stand. Diese plötzliche Veränderung verwirrte mich und ich wusste nicht, was sie ausgelöst hatte oder ob es anhalten würde. Ein amüsiertes Lachen brach aus seiner Kehle hervor und hallte hundertfach von den hohen Wänden wieder. Seine Finger glitten an meinem Gesicht hinab und zwangen mich ihn direkt anzusehen.
    »Meine Königin«, hauchte er zuckersüß. »Wie füreinander geschaffen, ich sagte es ja.«
    Er grinste, als wäre es das normalste der Welt, dass er mir so nahe war und mich berührte. Er beugte sich zu mir vor. Seine Lippen waren jetzt nur noch einen Zentimeter von meinen entfernt. Mit aller Kraft, die ich besaß, trat ich ihm in den Unterleib. Anstatt auf die Knie zu sacken und vor Schmerzen zu stöhnen, trat er einfach nur einen Schritt zurück und lächelte mich wieder amüsiert an. Es hatte ihm nicht das Geringste ausgemacht.
    »Das war nicht nett, Liebste. Du wirst noch erkennen, was ich von dem Moment an wusste, da ich deine roten Augen sah.«
    Ich versuchte mein Gesicht abzuwenden, aber er ließ es nicht zu.
    »Wir sind füreinander bestimmt. Wir werden gemeinsam die Welt regieren und formen wie sie uns gefällt. Gott und Göttin, die auf ewig leben.«
    »Niemals!«, fauchte ich ihn an. Sein Gesicht sah durch den roten Schleier nicht weniger perfekt aus. Eine Tatsache, die mich noch wütender machte. Ich wollte mich nicht zu einer solchen Maske hingezogen fühlen. Es war ein reines Trugbild, das die wirkliche Hässlichkeit verbergen sollte.
    »Wo ist Craig?«, verlangte ich mit einer Autorität, die ich ganz sicher nicht besaß. Für eine Sekunde war das Lächeln aus seinem Gesicht verschwunden, doch dann erschien es wieder, als wäre es nie fort gewesen.
    »Craig ist deiner nicht würdig. Er unterdrückt nur deine wahre Natur. Ich bin der, der für dich vorgesehen ist. Von dem Tag deiner Geburt an warst du bereits mein. Du wirst es noch einsehen. Du kannst dich mir nicht entziehen.«
    Er lächelte so selbstsicher, dass mich ein Schauer überkam. Wie konnte er sich dessen so sicher sein?
    »Was willst du von mir?«, schrie ich plötzlich verzweifelt. Ich hatte das hier nicht kommen sehen. Seine Lippen legten sich auf meine Wange und es fühlte sich an, als würde er mir ein Brandzeichen einbrennen. Ich zuckte zusammen, was sein Lächeln nur noch breiter werden ließ.
    »Was ich schon die ganze Zeit wollte. Dich. Die erste Seelenseherin. Und ich werde dich bekommen und mit dir das Amulett. Dann werden wir unaufhaltsam sein. Unsterblich.«
    »Niemals!«, sagte ich erneut und versuchte ihn wütend anzufunkeln. Ich hoffte, dass mir das wenigstens einmal in der Blutsicht gelingen würde. »Ich gehöre zu Craig! Nur zu Craig! Wo ist er? Ich will zu ihm!«
    Zorn flammte in seinen Augen auf.
    »Er ist sicher. Zumindest noch. Ich habe noch nicht

Weitere Kostenlose Bücher