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Das geschwaerzte Medaillon

Das geschwaerzte Medaillon

Titel: Das geschwaerzte Medaillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Jane Arnold
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stand im Eingang und sah mich immer zu an. Eine Kralle bohrte sich in meinen Knöchel, als eines der am Boden liegenden Erdwesen seine letzte Kraft zusammennahm. Blut quoll aus dem Schnitt über der frischen Wunde. Ich schob Keira in Craigs Richtung und wurde durch ein Erdwesen von ihr getrennt. Es drängte mich an die Wand. Ich duckte mich unter seinem Arm durch und hörte das Klirren, als seine Klinge auf den Stein traf. Ich trennte seinen Arm an der Schulter ab und folgte Keira.
    »Janlan, bitte«, flehte sie erneut und Craig sah aus, als wollte er etwas sagen.
    »Ich -«
    Ich konnte mich nicht länger wehren. Ich wollte mit ihnen gehen. Natürlich wollte ich das. Ich tat einen Schritt nach vorne. Es war nur noch ein Meter, der mich von ihnen trennte. Die Erdwesen zogen ihren Kreis um uns immer enger. Sie würden den Gang stürmen, wenn Keira ihn nicht bald verriegelte. Oder sollte es mir möglich sein, es selbst zu tun. Konnte ich mit ihnen gehen? Ich wollte gerade noch einen Schritt tun, als ich zu Boden gerissen wurde und meine Knie hart aufschlugen. Ich spürte, wie sie aufrissen. Blut sickerte durch die zerfetzte Hose und bildete zwei Pfützen um meine Knie. Ich sah Entsetzen in Craigs Augen und unerträgliche Sorge und Angst in Keiras.
    »Genug, Liebste.«
    Ich konnte mich nicht bewegen.
    »Rennt!«, schrie ich sie an und Tränen flossen aus meinen Augen. Ich stürzte mich vor, als seine Kontrolle für eine Sekunde nach ließ und schlug auf die Ausbuchtung in der Wand. Es hatte den erhofften Effekt. Die Sandsteine schoben sich zurück an ihre Stelle. Erst verschwand Craigs Gesicht hinter dem hellen Stein und ich sog ein letztes Mal jede Kleinigkeit seines wundervollen Gesichtes auf. Dann war es Keira. Der Schmerz in ihren Augen und der aufgezwungene Verrat zuckten durch meinen Körper und waren schlimmer als alles andere.
    »Rennt!«, flüsterte ich noch einmal. »Du hast es versprochen.«
    Der Schmerz in ihren Augen wurde noch stärker. Ich drehte mich um, ohne es zu wollen. Die Erdwesen, die mich umzingelten, teilten sich und gaben einen Gang frei. Leanders perfekte Gestalt bewegte sich mit leichten Schritten auf mich zu. Er lächelte. Der Boden rund um seine Statue war mit Blut getränkt und dennoch lächelte er.
    »Das war unklug, Liebste. Ich kann sie jederzeit einfach wieder zurückholen.«
    Er blieb vor mir stehen und zog mich dann auf meine Füße. Ein gequälter Schrei entwandt sich meiner Kehle, als meine Knie mit meinem Körpergewicht konfrontiert wurden. Aber das war nicht der wirkliche Ursprung meines Schmerzes. Es war viel mehr das, was ich im Inneren spürte. Meine Seele. Sie schmerzte, wie ich es noch nie gespürt hatte. Es fühlte sich an, als würde sie gewaltsam in zwei gerissen. Es war so viel schlimmer als alles, was ich jemals gefühlt hatte. Ich glaubte zu sehen, wie die Ränder der Blutsicht kurz schwarz und unscharf wurden. Ich glaubte, dass meine Beine jeden Moment einknicken würden. Es war einfach unmöglich noch länger aufrecht zu stehen. Ich wollte mich auf den Boden fallen lassen und meine Qualen herausschreien. Den Schmerzen einen Ausweg geben, in der Hoffnung, dass es sie ein wenig schwächen würde. Aber das taten sie nicht. Jeder Schrei, der von mir kam, half nicht im Geringsten, er führte nur dazu, dass ich mir meiner Qualen noch bewusster wurde. Noch mehr ihren Ursprung und ihren Grund fühlte. Dann riss mich das Brennen von seinen Berührungen aus meiner drohenden Bewusstlosigkeit.
    Er strich mir eine blutgetränkte Strähne aus dem Gesicht und küsste mich auf die Stirn, auf die einzige Stelle, die nicht gereizt war oder blutete.
    »Du siehst schlimm aus. Du hättest es wirklich besser wissen sollen. Aber gut. Ich bringe dich auf dein Zimmer und kümmere mich um deine Wunden.«
    Ich sagte nichts. Ich lauschte auf Geräusche aus dem Tunnel. Ich konnte nichts hören. Aber immerhin schien Leander niemanden hinter ihnen herzuschicken. Er schien meinen Blick bemerkt zu haben, denn er wandte sich zu dem, nun wieder verborgenen, Eingang.
    »Oh, ja. Ich habe mich noch nicht entschieden. Du bist erst einmal wichtiger.«
    Zeit. Sie hatten ein wenig Zeit.
    »Rennt! Rennt, so schnell ihr könnt!«, rief ich in Gedanken und hoffte, dass Keira sie hörte. »Noch hat er euch niemanden hinterher geschickt. Bitte, Keira, rennt und bleibt ja nicht stehen. Keiner von euch!«
    Ich wartete angespannt, während ich stumm von Leander durch die Stadt geführt wurde. Er hatte aus dem Nichts

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