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Das geschwaerzte Medaillon

Das geschwaerzte Medaillon

Titel: Das geschwaerzte Medaillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Jane Arnold
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schlagen. Eine schwarze undurchdringliche Wand, die sich immer weiter auszubreiten schien. Die Temperatur war erheblich gefallen und doch machte ich noch keine Anstalten zurückzufahren. Ich liebte den Duft von Regen und für den Moment beruhigte mich sein monotones Geräusch.
    Inzwischen tat mir mein Ausbruch schon ein wenig leid. Ich würde einiges wieder gut zu machen haben. Gerade als ich aufstehen wollte, um zu gehen und Craig aus seiner Sorge zu befreien, verharrte ich mitten in meiner Bewegung. Da waren sie wieder. Grüne Blitze. Sie zuckten über den schwarzen Hintergrund und hüllten alles in ein unheimliches Grün. Meine Hand fuhr unweigerlich an meine Brust und suchte nach dem Amulett. Ich atmete erleichtert auf, als meine Finger auf den kühlen Gegenstand stießen. Mit jedem grünen Blitz hatte ich das Gefühl, dass diese unheimliche Kraft ihre Finger nach mir ausstreckte und die Kontrolle über meinen Körper haben wollte. Ich schauderte. Eine Reaktion, die der kalte Regen nicht bei mir hatte auslösen können. Was hatte es mit diesen Blitzen auf sich? Ein erneuter Schauer überfiel mich. Dieser kam nicht von den Blitzen. Ich drehte mich ruckartig herum. Ich hatte das dumpfe Gefühl gehabt, dass hinter mir jemand war. Ich kniff die Augen zusammen und starrte in die Dunkelheit der nicht allzu tiefen Höhle. Ich konnte nicht das Geringste erkennen. Dennoch war ich mir sicher, dass da jemand oder etwas war. Ich glitt in die Seelensicht und der vertraute Schleier der Unschärfe legte sich über meine Augen. In meiner Brust sammelte sich die Furcht, dass ich jede Sekunde eine rote Seelenenergie erblicken würde. Die Seelenenergie eines Seelenjägers. Ich hatte meine Dolche nicht bei mir. Ich wäre schutzlos ausgeliefert ...
    Da war nichts Rotes. Kein verhasstes Pulsieren einer roten Seelenenergie. Ich entspannte mich ein wenig. Ich reagierte einfach über. Da war nichts. Die grünen Blitze hatten mich nervös gemacht. Vielleicht sogar ein wenig paranoid. Der Zirkel der Seelensammler war zerstört. Es gab keine Seelenjäger mehr und auch keine Sammler.
    Gerade als ich dachte mich wieder unter Kontrolle zu haben, erhellte ein erneuter grüner Blitz das Innere der Höhle. Ich piepste einen hysterisch hohen Ton, als ich den Umriss einer annähernd menschlichen Gestalt sah. Sie stand mir gegenüber am anderen Ende der Höhle. Sie schien merkwürdig verkrüppelt und klobig. Ich erstarrte. Angst schnürte mir die Brust zu. Ich hatte nichts gesehen. Da war keine Seelenenergie gewesen. Nichts. Ich war alleine gewesen. Kein anderer Mensch im Umkreis von zehn Kilometern. Vielleicht war es auch nur ein merkwürdig geformter Fels und meine Fantasie ging einfach mit mir durch.
    »Hallo?«, flüsterte ich heiser in die wiedergekehrte Dunkelheit. Meine Ohren waren bis auf das Schärfste gespitzt. Ich lauschte auf jedes noch so kleine Geräusch. Ich wusste nicht, ob das, was ich gerade tat, sehr mutig oder einfach nur sehr dumm war. Ich würde Letzteres vermuten, wenn ich an die ganzen Horrorfilme dachte. Und dennoch wiederholte ich unsicher: »Hallo?«
    Ein Scharren hallte zu mir herüber, gefolgt von einem grauenvollen Röcheln. Ich sprang herum und rannte aus der Höhle. Wie dumm war ich gewesen. Ich sah nicht zurück. Ich rannte oder schlitterte viel mehr den Berg hinunter. Der Boden war matschig und glitschig. Es war fast unmöglich einen sicheren Halt zu finden. Ich rannte so schnell es die Umstände zuließen und wagte es fast nicht zu atmen. Was war das bloß gewesen? Wieso hatte ich es nicht sehen können? Der Anblick meines eisblauen Mustangs war wie ein Geschenk des Himmels. Ich sprang in den Wagen und schlug die Tür zu, nur um sie dann gleich von innen zu verriegeln. Mit zitternden Händen steckte ich den Schlüssel in das Zündschloss, während ich bereits den Rückwärtsgang einlegte. Die Reifen drehten durch und für einen Moment schien es, als würde ich nicht von der Stelle kommen. Ich fühlte mich jetzt wirklich wie in einem dieser schlechten Horrorfilme. Gleich würde wahrscheinlich noch die verkrüppelte Gestalt im Regen vor mir auftauchen. Dann endlich sprang der Wangen mit einem Ruck zurück und der Matsch flog unter den Rädern davon. Ich fuhr nicht weniger halsbrecherisch als zuvor, nur hatte es dieses Mal einen ganz anderen Grund. Ich atmete erst wieder normal, als ich auf die Landstraße nach Amalen einbog und der Berg weit hinter mir lag. Was auch immer das war, hierher hatte es mir zu Fuß nicht

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