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Das geschwaerzte Medaillon

Das geschwaerzte Medaillon

Titel: Das geschwaerzte Medaillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Jane Arnold
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endgültig zufielen, verriegelte ich jede Tür mindestens fünfmal und überprüfte sie bestimmt noch weitere dreimal. Was auch immer in Meldon gewütet hatte, ich würde es sicher nicht in meinem Auto haben wollen. Das wollte ich ganz und gar nicht.

Ein verwirrendes Gespräch

    Die Nacht ging nicht an mir vorbei, ohne dass ich viel zu oft aufwachte, geplagt von unschönen Träumen, in denen lebende Felsformationen eine große Rolle spielten. Ich erwachte zum letzten Mal mit einem Stöhnen, mein Kopf pochte, als hätte ich letzte Nacht mehr als einmal einen Schlag abbekommen.
    »Kopfschmerztabletten ...«, grummelte ich mürrisch.
    Ich war meistens kein netter Mensch, wenn ich diese Art Kopfschmerzen hatte, und war ich mal nicht so, dann schlug es ins kindische Verhalten um. So oder so ... Ich war mit Kopfschmerzen nie so ganz ich selbst. Und heute Morgen war es besonders schlimm. Es hatte mir gerade noch gefehlt, dass mein Handy penetrant auf dem Beifahrersitz vibrierte. Ich war sehr versucht, einfach nicht ranzugehen und nachdem der Anrufer aufgegeben hätte, es endgültig auszuschalten. Übellaunig entschied ich mich dagegen.
    »Hallo?«, brummte ich in mein Handy. Die Stimme, die antwortete, hob meine Laune nicht gerade.
    »Ist das alles? Hallo? Du solltest dich melden oder hast du das schon vergessen?«
    Keira war verärgert. Das war nicht zu überhören und eigentlich hätte ich das schon erwarten müssen.
    »Keine Zeit«, grummelte ich erneut. Jetzt wünschte ich mir, ich hätte mein Handy ausgeschaltet. Ich konnte fast sehen, wie Keira mit ihrem bösen Blick ihr Telefon umbrachte und ihre Augen beängstigend schmal wurden. Bei ihrem Blick bekam der Spruch ›Wenn Blicke töten könnten.‹ eine ganz neue Bedeutung. Wenn sie ihn nicht sogar geprägt hatte.
    »Ach ja? Was hat dich denn so in Atem gehalten, dass du nicht mal für eine Minute anrufen konntest?«
    »Ich bin gefahren. Soweit ich weiß, ist telefonieren während des Autofahrens verboten. Oder wurde das Gesetz geändert, seit ich gestern aus Amalen weg bin?«
    Ich dachte, dass ich jetzt eine ebenso bissige Antwort auf meinen schwachen Sarkasmus bekommen würde, stattdessen fragte sie: »Kopfschmerzen?«
    »Ja, verdammt starke.«
    Ihre einfache Frage hatte meine unbegründete Wut verpuffen lassen.
    »Hast du Tabletten mitgenommen?«
    »Ich wollte gerade eine nehmen, als du angerufen hast. Das würde ich jetzt gerne auch tun, sonst komme ich heute keinen Meter weit. Wäre das okay?«
    Ich fragte mehr um sie zu besänftigen, als das ich ihre Zustimmung wollte.
    »Wenn du spätestens heute Abend anrufst.«
    »Mache ich, wenn ich nicht gerade am Fahren bin.«
    Ich legte auf und warf das Handy zurück auf den Sitz. Ich hatte ihre Einwände nicht wirklich hören wollen. Ich lenkte den Mustang wieder auf die Straße und hoffte inständig, dass demnächst eine Tankstelle auftauchen würde. Mein Magen knurrte unaufhörlich. Ich merkte, wie mir bereits übel wurde, so hungrig war ich. Ich hatte gestern Abend nichts gegessen. Die Ereignisse in Meldon hatten mich ein wenig davon abgehalten und wirklich Appetit hatte ich danach nicht gehabt. Es dauerte eine Ewigkeit, bis ich endlich an einer winzigen Tankstelle anhielt. Es war auch höchste Zeit, denn meine Tankanzeige leuchtete mir schon rot entgegen. Über der Tür läutete noch eine altmodische Klingel, als ich die Tankstelle betrat. Es war inzwischen Mittag und ich würde jetzt erst mein Frühstück zu mir nehmen. Besonders viele Angebote hatten sie hier nicht. Zwei Kühlregale und zwei normale Regale, auf denen nichts weiter zu finden war, als Schokolade. Ich entschied mich für ein Tomaten-Hähnchen-Sandwich. Natürlich erlag ich auch der Verführung der Schokolade. Ich konnte Zartbitter einfach nicht widerstehen. An der Kasse stand ein älterer Herr, der wie die Türglocke aus einer anderen Zeit zu kommen schien. Sein Gesicht war von tiefen Falten durchfurcht und von einem gepflegten Vollbart geprägt. Er trug eine gebügelte Hose und ein graublaues Hemd, das er bis oben zugeknöpft hatte. Er passte ganz und gar nicht an die Kasse einer kleinen heruntergekommenen Tankstelle mitten im Nirgendwo. Zumindest war es für mich das Nirgendwo, da ich keine Ahnung hatte, wie weit ich heute Nacht gefahren war. Der Mann lächelte mich freundlich an, als ich mit meinem Frühstück zu ihm trat.
    »Schönen guten Mittag, junge Dame. Kann ich Ihnen sonst noch weiterhelfen?«
    Er lächelte mich so frei und offen an, dass

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