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Das geschwaerzte Medaillon

Das geschwaerzte Medaillon

Titel: Das geschwaerzte Medaillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Jane Arnold
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auch nicht weiterhelfen. Vielleicht ... Ich muss jemanden anrufen. Am besten gleich.«
    Ich hörte, wie sich Ryans Schritte schnell entfernten und eine Tür irgendwo ins Schloss fiel. Ich fragte mich, was für eine Idee ihm gekommen war. Noch bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, verlangte mein aufgebrachter Magen nach Aufmerksamkeit. Ich verkrampfte mich und unterdrückte das erste Würgen.
    »Janlan!«, rief Keira erschrocken, als ich an ihr vorbei zum Bad stürzte. Ich spürte Keiras besorgte Hand auf meinem Rücken, als mein gesamter Körper sich immer wieder verkrampfte.
    »Wir sollten einen Arzt rufen«, erklang Ryans Stimme hinter mir. Ich brachte gerade noch ein »Nein« hervor, bevor ich mich erneut übergeben musste.
    »Geht es?«, fragte Keira mitfühlend, als ich mich etwas entspannte. Ich nickte und stand zittrig auf. Ich wankte mehr zum Sofa, als dass man es wirklich laufen nennen konnte.
    »Hast du etwas Schlechtes gegessen?«, fragte sie, als ich mich schwerfällig hinlegte. Ich schüttelte den Kopf. Ich konnte mich im Moment nicht mal erinnern, wann ich das letzte Mal etwas Essbares zu mir genommen hatte. Ich hatte eine ziemlich sichere Vermutung, woher meine Übelkeit stammte. Aufregung, Panik, Stress ... diese Art Emotionen hatte oft eine magenverstimmende Wirkung auf mich.
    »Und du willst sicher nicht, dass wir einen Arzt herholen?«
    Die Sorge stand Keira mehr als deutlich im Gesicht. Ich schüttelte den Kopf.
    »Nein. Mir geht’s gut«, keuchte ich nicht besonders überzeugend.
    »Ach ja, dir geht es also gut«, erwiderte sie sarkastisch. Ich rang mir ein kränkliches Lächeln ab.
    »Einfach prima.«
    »Janlan«, ermahnte sie mich streng. »Das hilft dir nicht und es hilft auch mir nicht. Weißt du, warum dir so schlecht ist? Hat sich eine deiner Verletzungen entzündet?«
    Ich zuckte mit den Schultern. Ich hatte keine Ahnung, ob etwas entzündet war. Es wäre merkwürdig, wenn nicht.
    »Na schön«, stöhnte sie ein wenig genervt. »Die Verbände müssen eh gewechselt werden. Ryan könntest du das Verbandszeug aus dem Bad holen. Chris hat es wieder dorthin geräumt.«
    Sie warf ihm ein Lächeln zu, dass mir ein Stich im Herzen versetzte und nur einen Gedanken auslöste: »Craig.«
    »Keira, muss das jetzt sein?«
    Sie sah mich an und schien den Schmerz in meinen Augen falsch zu verstehen.
    »Ja, es muss jetzt sein.«
    »Ich will schlafen.«
    Ich fühlte mich tatsächlich schon wieder völlig erschöpft und hatte Probleme, meine Augen wirklich offen zu halten.
    »Das kannst du gleich. Es dauert nicht lange.«
    Ihre Stimme wurde sanfter. Das hatte sicher etwas damit zu tun, dass ich einfach halb tot aussehen musste. So zumindest fühlte ich mich. Es dauerte länger, als ich ertragen wollte, aber Keira schenkte meinem Gejammer kein Gehör. Sie sagte nur immer wieder, dass es nötig wäre. Und sie hatte natürlich Recht. Zum Glück war meine Hand nicht entzündet, dafür aber der tiefere Schnitt am Oberarm und ein paar weitere der kleineren. Es dauerte keine fünf Minuten, bis ich wieder schlief, als Keira auch den letzten kleinen Kratzer begutachtet hatte.
    Es war bereits Abend, als ich wieder aufwachte. Die letzten Sonnenstrahlen verzogen sich gerade hinter den Silhouetten der höchsten Gebäude. Keira saß auf dem Sessel, der mir am nächsten war und sah leise Fernsehen.
    »Wo ist Ryan?«, fragte ich mit rauer Stimme. Der Tag hatte seine Spuren hinterlassen, auch wenn ich das meiste davon verschlafen hatte.
    »Er trifft sich gerade mit einem Freund. Er hat irgendwelche Bücher herbringen lassen.«
    »Was für Bücher?«
    Keira zuckte mit den Schultern.
    »Das hat er nicht gesagt. Brauchst du irgendetwas? Meinst du, du kannst etwas essen?«
    Ich verzog bei dem Wort ›Essen‹ das Gesicht. Nur daran zu denken, versetzte meinen Magen wieder in Aufruhr.
    »Ich passe. Also, seit wann ist Ryan eigentlich hier?«
    Der plötzliche Themenwechsel schien Keira zu verwirren.
    »Seit gestern. Er musste sich zuerst mit Daniel treffen.
    Warum -?«
    Ich unterbrach sie, bevor sie ihre Frage zu Ende stellen konnte.
    »Und du meinst, er kann helfen?«
    Die Frage klang härter als beabsichtigt. Ich war mir nicht ganz sicher, wo die plötzliche Schärfe herkam. Keiras Augenbraue schnellte bei meinem Ton in die Höhe.
    »Was soll die Frage?«
    Ich zuckte wütend mit den Schultern.
    »Was schon. Kann er helfen? Weiß er Sachen, die wir nicht wissen? Kennt er den Meister?«
    Ich lief immer aufgeregter in der

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