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Das geschwaerzte Medaillon

Das geschwaerzte Medaillon

Titel: Das geschwaerzte Medaillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Jane Arnold
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meinem erneuten Mord an Craig. Ich wusste, dass eine der Stimmen zu Keira gehörte, die andere kannte ich, aber ich konnte sie nicht zuordnen. Ich wollte gerade meine Augen aufmachen, als ich Keira leise sagen hörte: »Ich denke, sie hat einen Schock. Ihr Verhalten ist unberechenbar. Ich musste ihr gestern Valium geben, damit sie nicht wieder in ihren merkwürdigen Zustand verfallen würde. Ihre Augen hatten bereits wieder angefangen sich rot zu färben. Es ist wirklich unheimlich, Ryan. Vorgestern hat sie mich nicht einmal erkannt. Sie war drauf und dran auch mir mit ihren Dolchen die Kehle aufzuschlitzen. Sie ist gefährlich, wenn sie so ist.«
    Die Angst in Keiras Stimme zu hören, erschreckte mich. Ich hatte gewusst, dass diese merkwürdige rote Seelensicht aus mir etwas Schlechtes machte, aber wenn selbst Keira vor mir Angst hatte ... Was war bloß aus mir geworden. Zu was war ich geworden? Ich spürte, wie wieder Panik in mir aufstieg. Vor meinen Augen erschien der blutgetränkte Boden, der mit Körperteilen übersät war. Ich kämpfte das Bild hinunter und versuchte meine Atmung zu kontrollieren.
    »Was glaubst du, wie lange sie braucht, um sich zu erholen?«
    Ich hatte vergessen, wie angenehm Ryans Stimme klang. Sie hatte etwas Beruhigendes. Fast so wie Craigs Stimme. Von Keira kam ein trauriger Seufzer.
    »Ich weiß es nicht. Im einen Moment ist sie völlig normal, im anderen panisch oder verängstigt oder in der roten Sicht. Zudem hat sie auch noch ihre ganzen Verletzungen und selbst wenn sie in ein paar Tagen wieder okay wäre, was würden wir machen? Ich weiß nicht, wie lange ich sie davon abhalten kann, sich gegen Craig auszutauschen. Ich bin mir sicher, dass sie es versuchen wird, wenn sie keinen anderen Ausweg mehr sieht. Ich werde es nicht zulassen, aber was, wenn sie in diese Sicht verfällt? Dann kann selbst ich sie nicht aufhalten. Du hättest sehen sollen, was sie mit den Kreaturen gemacht hat. Wie viele sie getötet hat. Es war beängstigend. Wenn wir ihr keinen guten Plan liefern, wird sie immer wieder versuchen, uns zu entwischen und irgendwann würde es ihr sicher gelingen und wir wissen nicht, was passiert, wenn dieser Meister des Schwarzen Medaillons das Amulett der Seelentropfen in die Hände bekommt. Wir wissen ja nicht einmal, was es ist. Aber das ist alles wohl eh egal, wenn wir sie nicht aus ihrem Schock bekommen. Ich hätte nie zulassen dürfen, dass diese Wesen ihn entführen. Janlan würde es nicht verkraften, ihn zu verlieren. Das würde sie einfach nicht überstehen. Was soll ich bloß machen? Ich fühl mich so machtlos. Ich mache mir wirklich Sorgen und gleichzeitig habe ich Angst, etwas Falsches zu sagen und die rote Janlan zu wecken. Was soll ich bloß tun -«
    Ihre Stimme erstarb, als Ryan sie umarmte. Ich fühlte mich nun noch elender als zuvor und wünschte mir fast einen meiner Albträume zurück. Ich fand es furchtbar, dass Keira damit rechnete, dass ich sie hintergehen würde und gleichzeitig wusste ich, dass sie Recht hatte. Ich würde mich ausliefern, wenn ich keinen anderen Weg fand und ich würde mich dann auch nicht davon abbringen lassen.
    Ryans Stimme holte mich aus diesen Gedanken. Ich hatte mich noch nicht entschieden, ob ich sie wissen lassen sollte, dass ich wach war. Ich wusste nicht, was schlimmer sein würde. Ihre ehrlichen Meinungen zu belauschen oder ihr gespieltes, sanftes Verhalten über mich ergehen zu lassen.
    »Und diese Wesen sind wirklich die ganzen vermissten Menschen?«
    »Zumindest ist Janlan davon überzeugt. Auf dem Zettel, der in ihrem Haus hinterlassen wurde, stand, dass der Meister Craig in eines der Wesen verwandeln wird, die Janlan getötet hat. Deshalb glaubt sie, dass es Menschen sind. Sicher ist, dass sie normal flüssiges Blut haben. Nicht dieses dickflüssige, klebrige Zeug wie bei den Seelenjägern und Sammlern. Und das Wesen, mit dem wir gesprochen haben, sah schon noch irgendwie menschlich aus. Das macht das alles nicht leichter. Ich glaube nicht, dass die unten im Tunnel noch irgendwie menschlich waren, aber ich habe auch kaum welche davon gesehen. Ich kam erst hinzu, als sie schon beinahe alle getötet hatte. Aber wenn es wirklich die Vermissten sind, dann entführt dieser Meister seit mehr als nur ein paar Jahren Menschen und sie können nicht alle aus Alanien sein. So viele. Das ist einfach nicht möglich.«
    »Mh... Wir brauchen definitiv mehr Informationen. Ohne kommen wir nicht wirklich weiter und Janlan können wir damit

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