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Das geschwaerzte Medaillon

Das geschwaerzte Medaillon

Titel: Das geschwaerzte Medaillon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Jane Arnold
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hatten.
    »Nicht wirklich. Zumindest wüsste ich nicht, was sich verändert haben sollte.«
    »Mh«, war alles, was ich dazu noch sagte. Keira schien zu merken, dass ich nicht weiter darüber reden wollte. Sie holte ihre Schwerter heraus und fing an, die Klingen zu polieren. Sie überließ mich den Rest des Tages meinen Gedanken. Und auch abends waren wir nicht besonders gesprächig. Die Ereignisse des letzten Tages zerrten noch an unseren Kräften. Besonders alltäglich war es nicht, von einer Naturgewalt verfolgt zu werden. Auch wenn diese sicher durch Schwarze Magie gesteuert wurde. Ich wünschte mir immer öfter, dass ich eine Art Lehrer hätte, der mich in die ganzen Geheimnisse der Welt, die ich beschützen sollte, einwies. Ich fragte mich wirklich, ob so jemand existiert hat, als der Orden von Alverra noch aus vielen Mitgliedern bestanden hat. Sinnvoll wäre es sicher gewesen. Dieser Lehrer hätte mir bestimmt auch beantworten können, was das für eine rote Sicht war. Sie musste auch einen Namen haben. Es war einfach unmöglich, dass ich die erste mit solchen Fähigkeiten sein sollte.
    »Blutsicht«, sagte ich aus dem Nichts heraus. Keira sah verwirrt zu mir auf. Sie hatte es sich auf dem Boden des Wagens so bequem gemacht, wie es nur möglich war.
    »Was?«, fragte sie, als ich nicht weitersprach.
    »Blutsicht. So heißt das.«
    Es war mir mit einem Mal klar gewesen. Wenn der rote Schleier meine Augen überzog, sah ich keine Seelenenergien. Ich sah die Energien von jedem Lebewesen, durch dessen Adern Blut floss. Jede Art von Blut. Selbst das mutierte von den Erdwesen.
    »Der Zustand, in den du in letzter Zeit immer mal wieder verfällst?«
    Ich nickte.
    »Ich sehe das Blut, das durch die Adern jedes Körpers fließt.«
    Keira schwieg für einen Moment, als überlegte sie, ob sie ihre Frage wirklich stellen sollte. Es war also etwas, das ich nicht gerne beantworten würde.
    »Und warum bist du so aggressiv und übernatürlich stark, wenn du in dieser Blutsicht bist?«
    Ja, es war definitiv eine Frage, die ich nicht gerne beantworten würde. Auch wenn ich es möglicherweise erklären könnte. Als sie mich weiterhin ansah und auf meine Antwort wartete, holte ich einmal tief Luft.
    »Ich denke, das kommt daher, dass die Blutsicht mein Wesen auf meine Urinstinkte reduziert. Überleben. Und ich denke, ausgelöst wird sie von niederen Gefühlen wie Rache, Zorn und dergleichen. Ich bin mir nicht sicher, ob es überhaupt möglich ist, die Blutsicht wirklich zu kontrollieren.«
    Den letzten Satz flüsterte ich nur noch. Ich war mir wirklich nicht sicher und davor hatte ich Angst. Keira sagte nichts, um mich aufzumuntern. Sie wusste, dass jedes Wort ein leeres Wort sein würde.
    »Wie wäre es, deine Kampffähigkeiten außerhalb der Blutsicht zu trainieren?«
    Keira grinste mich schelmisch an. Das war ihre Art meine düsteren Gedanken etwas heller werden zu lassen. Ich zog die Dolche aus meinen Stiefeln und sprang geschickt auf meine Füße. Keira sah mich verblüfft an.
    »Seit wann hast du einen Gleichgewichtssinn?«
    Ich grinste nur und wartete auf ihren Angriff. Er ließ nicht lange auf sich warten. Keira stürmte in dem kleinen Waggon auf mich zu. Ich duckte mich unter ihrem ersten Schwert weg und parierte das zweite mit einem Dolch. Dann wirbelte ich selbst um sie herum und zielte auf ihren Rücken. Etwas, das beim Ruckeln des Zuges für mich wie ein Wunder war. Sie war zu schnell und blockierte meinen Angriff. Eine ihrer Klingen zischte nur Millimeter an meinem Gesicht vorbei, ich hatte gerade noch mit einem Seitenschritt ausweichen können. Ich überkreuzte meine Dolche und wehrte den nächsten Angriff von ihr ab. Meine Arme zitterten von der Anstrengung, ihre Klingen von meiner Kehle fernzuhalten. Der rote Schleier erschien vor meinen Augen und mit einem heftigen Stoß schleuderte ich Keira von mir weg.
    »Stop!«, rief ich und zog mich in die hinterste Ecke zurück. Ich kniff meine Augen zusammen und versuchte ruhig zu atmen. Keira war das einzige Lebewesen in meiner unmittelbaren Umgebung. Ich würde mich auf sie stürzen, wenn ich nicht die Kontrolle zurückerlangte.
    »Janlan?«, fragte Keira vorsichtig, blieb aber auf der anderen Seite des Waggons. Erst als mein Herz wieder seinen normalen Rhythmus angenommen hatte, traute ich mich meine Augen wieder zu öffnen. Ich atmete erleichtert aus, als da kein Rot in meinem Sichtfeld war.
    »Alles okay?«, fragte Keira wieder vorsichtig.
    Ich nickte.
    »Es ist

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