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Das Gesetz der Balance - chinesisches Gesundheitswissen für ein langes Leben

Das Gesetz der Balance - chinesisches Gesundheitswissen für ein langes Leben

Titel: Das Gesetz der Balance - chinesisches Gesundheitswissen für ein langes Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gräfe und Unzer
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möglichst viel von dem zu schaffen, was ansteht.
    Früher galt auch bei uns noch, sich im Krankheitsfall ins Bett zu legen und Ruhe zu geben, vielleicht auch zu schwitzen. Heute müssen wir permanent stark und gesund sein. Und wenn es uns doch einmal erwischt, dann tun wir alles, um den Infekt wegzudrücken und weiterhin gut zu funktionieren.
    Das ist falsch. Denn indem wir Arzneimittel einnehmen, welche die Symptome unterdrücken, werden wir nicht wirklich gesund. Vor allem hindern wir unseren Organismus daran, die Krankheit kräftig und situationsgerecht zu bewältigen. Wir rauben dem Immunsystem die Möglichkeit, etwas dazuzulernen und stärker zu werden.
    Unser Immunsystem ist sehr sensibel und lässt sich leicht unterdrücken. Das geschieht nicht nur durch Medikamente. Wir tun es auch mit unserem Willen. Wahrscheinlich kennen Sie auch Situationen, in denen Sie einen Infekt erfolgreich weggedrückt haben: Auf der Arbeit stand eine wichtige Präsentation an oder eine Prüfung musste abgelegt werden. Die Präsentation oder die Prüfung bewältigten Sie noch wunderbar. Wieder zu Hause, spürten Sie aber schlagartig, wie die Krankheit anfing, Ihre Kräfte zu verzehren. – Solange der Wille stark auf eine Aufgabe gerichtet ist, wird die Krankheit, die schon da ist, verdrängt. Sobald aber die Aufgabe erledigt ist, schiebt sich das Immunproblem wieder nach vorn.
    Leider ist es so, dass wir alle mehr oder weniger unbewusst Infekte unterdrücken. Denn sie sind in unserer Gesellschaft nicht erwünscht.
    Wer aber sein Immunsystem immer wieder bremst, schwächt es und macht es lethargisch gegenüber allen Krankheiten, die im Laufe des Lebens noch auftreten werden. In unseren Breitengraden finden wir kaum Erwachsene, die noch in der Lage sind, Immunkrisen mit Fieber und erfolgreichem Abwehrverhalten zu durchleben. Eines meiner Ziele in der Behandlung immunologischer Erkrankungen ist daher, das Immunsystem reaktionsfreudiger zu machen und es dazu zu bringen, Problemsituationen energisch entgegenzutreten.
    DAS UNPRODUKTIVE IMMUNSYSTEM
    Ein intaktes Immunsystem reagiert schnell, wenn Gefahr droht, und erfüllt seine Aufgabe dann sehr rasch. Aber jede immunologische Auseinandersetzung, die sich über längere Zeit hinzieht, läuft Gefahr, unproduktiv zu werden.
    Von Woche zu Woche nimmt die Leistungsfähigkeit des Immunsystems ab. Was zunächst tatkräftig angefangen hat, endet in einer lähmenden Patt-Situation. Viele Menschen haben mir dieses Phänomen beschrieben: »Seit der Grippe im Oktober fühle ich mich nicht mehr leistungsfähig, habe ich mich nicht mehr richtig erholt. Ich bin nicht mehr richtig krank, aber erschöpft, müde und schlapp.«
    TIPP
    Infekte akzeptieren
    Versuchen Sie, Infekte nicht zu unterdrücken, sondern sie anzunehmen, auch wenn Sie dann einige Tage richtig krank sind. Lassen Sie sich krankschreiben und erlauben Sie Ihrem Immunsystem, seine Lernaufgabe zu erfüllen. Auf Dauer ist das für Ihre Gesundheit viel besser, als nur halb gesund weiterzumachen und möglicherweise den gleichen Infekt immer wieder zu bekommen.
    MANGEL AN ERFOLGSERLEBNISSEN
    Je schneller sich Ihr Immunsystem wieder vom Infekt befreit, umso günstiger für Sie. Zufrieden mit sich und der Welt verbucht das Immunsystem die Auseinandersetzung als Erfolg, der Infekt ist abgeschlossen. Bleiben jedoch Infektreste zurück, so kann das Immunsystem kein solches Erfolgserlebnis verbuchen. Vielmehr bleibt gewissermaßen ein fades Gefühl und es »denkt« sich: »Hoffentlich passiert das nicht noch einmal. Diese Reaktion war ja nicht so toll.« Doch das Problem kommt mit Sicherheit wieder. Und beim zweiten Mal reagiert das Immunsystem noch kläglicher. Es hat sich nämlich gemerkt, dass es letzthin diesen Infekt nicht erfolgreich bewältigen konnte. Beim dritten Mal gibt es schon gar kein Frösteln mehr als erstes Anzeichen. Jedes Mal wird seine Reaktion zäher. Und irgendwann verliert es die Lust, sich aktiv gegen diesen Infekt zu wehren.
    Es gewöhnt sich an einen Zustand, der zu einer immer zäheren Verschleimung führt.
    UNGELÖSTE KONFLIKTE
    Dazu gesellt sich noch ein anderer Aspekt: Je häufiger dieses Problem schon aufgetaucht ist, umso schneller wird es erneut durch äußere Reize aktiviert. Ähnlich wie bei ungelösten Konflikten in einer Beziehung. Versetzen Sie sich einmal in die folgende Situation: Sie sind bei einem alten Ehepaar eingeladen. Das Essen ist gut, die Stimmung auch. Plötzlich streiten sich die beiden. Sie wundern

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