Das Gesetz der Balance - chinesisches Gesundheitswissen für ein langes Leben
Allergierate im Osten immer mehr der westlichen Rate an.
Jedoch – wie kommt es eigentlich bei der Allergie zu Entzündungsreaktionen? Wenn Sie mit einer Allergie zu tun haben, wissen Sie, dass zu Beginn allergischer Entwicklungen die Augen tränen, die Nase läuft und die Haut reagiert, etwa mit Juckreiz. Alle diese Symptome sind Phänomene der Oberfläche. Sie treten planlos und wenig effizient auf. Erinnern Sie sich an das Öffnen und Schließen der Tür ( > ): Der Organismus wedelt gewissermaßen mit der Tür oder er kann sie nicht richtig schließen. Daher ist eine erfolgreiche Abgrenzung nicht mehr möglich.
ÜBERREAKTIONEN DES IMMUNSYSTEMS
Allerdings tut der Organismus das nicht ohne Grund. Er hat zuvor Auseinandersetzungen an der Oberfläche erlebt, die negativ abgelaufen sind, und setzt nun überzogene Mittel ein.
Bildhaft formuliert: Weil die Auseinandersetzung mit dem Staubsaugervertreter gestern so unerfreulich war, reagieren Sie heute völlig überreizt, wenn der Postbote klingelt. Sie schreien, er solle verschwinden, und kippen ihm vielleicht sogar Wasser über den Kopf.
Der allergische Prozess verselbstständigt sich mit der Zeit und führt schließlich zu einer Art Konditionierung. Das bedeutet: Immer wenn ein bestimmter Reiz auf die Oberfläche trifft, wird der Reizzustand des Körpers aktiviert.
Darin liegt der Grund, warum an sich harmlose Stoffe wie Pollen oder Tierhaare so unverhältnismäßige Reaktionen an der Oberfläche auslösen.
BLOCKIERTE TÜR
Die westliche Medizin setzt in diesen Fällen auf die Allergenkarenz, also auf das Vermeiden der Auslösesituationen. Die chinesische Medizin hingegen sieht in der Allergie eine Störung des Mechanismus von Öffnen und Schließen.
Daher therapiert sie u. a. den Funktionskreis Leber ( > ), der wesentlich für diesen Mechanismus verantwortlich ist. Das gute Funktionieren von Öffnen und Schließen der Oberfläche gehört zu den Grundleistungen unseres Organismus. Unsere Gesundheit hängt wesentlich davon ab. Glücklicherweise ist es eine Funktion, die der Körper wieder erlernen kann, wenn er sie verloren hat. Und das ist für Allergiker eine große Hoffnung!
Hier noch einmal unser Bild: Die Tür zuzukleben, nur weil man sich gegen aufsässige Vertreter nicht wehren kann, wäre sozial hinderlich. Den Umgang mit dem Türschloss kann und muss jeder lernen. Es geht darum, die Tür verschlossen zu halten und sie dann zu öffnen, wenn es die jeweiligen Situationen erfordern.
Das bedeutet: durch den Türspion sehen, prüfen, wer draußen ist, und dann entscheiden, wen man hereinlässt und wen nicht.
TRÜGERISCHE STABILITÄT: IMMUNSTARRE
Allergien sind Überreaktionen des Immunsystems bei ständig geöffneter Tür. Das Gegenteil findet statt, wenn die Oberfläche sich nicht mehr öffnen kann. Wenn also die Tür immer geschlossen gehalten wird. Diese Situation führt zu einer trügerischen Stabilität, die wir in der TCM als Immunstarre bezeichnen. Der Organismus hat sich sozusagen verrammelt.
Infolgedessen kann er seine Abwehrmechanismen nicht mehr bedienen. Äußerlich zeigt sich die Immunstarre in der Infektlosigkeit.
Menschen werden nicht mehr richtig krank.
Ein solcher Zustand wird in unserer Gesellschaft als sozial wertvoll angesehen, ganz nach dem Motto »Ich bin nie krank – krank werden nur Schwächlinge«. Leider ist dies kein erstrebenswerter Zustand. Denn gelegentlich erkältet zu sein ist eine Art Trainingslager für das Immunsystem und somit sinnvoll. Der Zustand der Immunstarre birgt das Risiko in sich, dass der Organismus total zusammenbricht, wenn stärkere Belastungen auftreten.
info
Infekte sind Krankheitsschutz
Westliche epidemiologische Studien haben gezeigt, dass viele Menschen mit schweren Erkrankungen wie einem Infarkt oder Tumor in den Jahren vorher auffallend stabil gegenüber Infekten waren. Diese Tatsache haben die westlichen Forscher ganz im chinesischen Sinne interpretiert, dass nämlich das gelegentliche Auftreten von Infekten eine Art Krankheitsschutz darstellen könnte.
VOM INFEKT ZUR CHRONISCHEN ERKRANKUNG
In unseren westlichen Zivilisationsländern leiden viele Menschen mittleren Alters an chronisch wiederkehrenden Entzündungen. Das können z. B. Blasenentzündungen sein, Nebenhöhlenentzündungen, Bronchitiden oder Scheidenpilzinfektionen.
Wer davon betroffen ist, stellt fest, dass die Krankheit in immer kürzeren Abständen erscheint. Bei 40-Jährigen gehören solche Erkrankungen zu den besonders
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