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Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition)

Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition)

Titel: Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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die dunklen Käfer beäugte, die in Davids Glasbehälter herumflitzten.
    »Die kriege ich alle. Aber da sind auch ganz schön viele drin«, sagte er, als er in den Sack spähte. »Und ich sehe eine Menge Käferteile.«
    »Was willst du damit sagen?«
    David schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht. Es sind irgendwie nur mehr Käfer als sonst, wenn man an die denkt, die dort zurückgeblieben sind, und an die, die unseren Deputy zu Tode erschreckt haben.«
    Diane holte einen weiteren Knochen aus dem Sack und betrachtete ihn aufmerksam. Er war sauberer als die anderen, ein Röhrenknochen, ein Oberarmknochen, aber nicht von einem Menschen.
    »Was ist das denn«, sagte sie laut, rollte Papier auf einem anderen Tisch aus und legte den Knochen darauf. »Ich lasse das später von Sylvia Mercer identifizieren. Erzähle mir weiter von Lymon.«
    »Da gibt es nicht viel mehr. Die Studenten haben mitbekommen, dass Mike seine Assistentenstelle verloren hat, aber niemand wusste, warum. Sie dachten, sie sei vielleicht wütend, weil er seine Dissertation jetzt über ein Thema aus der Kristallografie schreibt, die ja nicht zu ihren Fachgebieten gehört. Aber offensichtlich hat sie ihn sogar dazu ermutigt und geholfen, einen Kristallografen zu finden, der jetzt ihren Platz in seinem Promotionsausschuss einnimmt. Dies sieht nicht wie Ärger aus. Vielleicht war diese Belästigung eine einmalige Sache und ihr Ärger kam erst danach.«
    Er hörte einen Moment zu reden auf und starrte auf die Knochen, die Diane auf dem Tisch auslegte.
    Diane schaute ihm ins Gesicht. »Du siehst aus, als ob du mir noch etwas anderes sagen möchtest.«
    »Ich suche nur nach den richtigen Worten. Soweit ich das beurteilen kann, hat es sie hart getroffen, dass ihr Mann sie auf diese Weise verlassen hat. Ich glaube, sie wollte einfach wieder ein bisschen Selbstachtung zurückgewinnen und hatte gehofft, dass Mike dafür empfänglich wäre.«
    »Weil er für sie arbeitete?«
    »Weil sie wusste, dass er sich zu einer anderen älteren Frau hingezogen fühlte.«
    »Du meinst mich. Gibt es da etwas, was ich darüber wissen sollte?«
    David schaute sie überrascht an. »Über dich? Nein. Ich denke nur laut nach. Du sagtest doch, dass sie dachte, du und Mike hätten eine Affäre. Jeder weiß, dass du und Mike zusammen Höhlen begehen und dass ihr auf gewisse Weise sogar Freunde seid. Einige wissen sogar, dass Mike gerne etwas mit dir angefangen hätte. Sie dachte wahrscheinlich, dass Mike jemand sei, mit dem sie ein Stück Selbstachtung zurückgewinnen könnte. Als sie merkte, dass sie damit falsch lag, wurde sie wütend.«
    Diane bemerkte, dass David es peinlich vermied, sie wie Dr. Lymon eine »ältere Frau« zu nennen, obgleich sie beide ungefähr das gleiche Alter hatten. Sie musste lächeln. »Du könntest recht haben. Ich glaube, die wirklich relevante Frage müsste lauten: Wie wütend war sie? Wenn sie uns nicht selbst mit dem Messer überfallen hat, könnte sie einen ihrer Studenten dazu gebracht haben?«
    David lehnte sich gegen die Wand und verschränkte die Arme. »Ich glaube nicht. Nicht die, mit denen ich gesprochen habe. Ich habe keine Studenten gefunden, die sie genug gemocht hätten, um ihr die Aktenmappe zu tragen, geschweige denn, für sie einen Mord zu begehen.«
    »Wie bist du eigentlich an all diese Informationen gekommen, wenn ich fragen darf?«, sagte Diane, während sie aus dem Müllsack einen weiteren Fußknochen herausklaubte.
    David grinste. »Die Studenten waren sehr zuvorkommend. Ich behauptete, ich sei ein Vater und wolle herausfinden, ob die Fakultät etwas für meinen Sprössling sei.«
    Sie schaute zu ihm hoch. »Die Studenten fanden das nicht seltsam?«
    Diane erinnerte sich an ihre Zeit als Studienanfängerin. Sie zumindest hätte das als seltsam empfunden.
    »Doch, ich glaube schon. Andererseits schienen einige von ihnen die Vorstellung gar nicht schlecht zu finden, dass sich ein Vater so sehr um das Studium seines Kindes kümmert.«
    »Das mit Dr. Lymon erleichtert mich wirklich. Danke, David.« Sie atmete tief durch. »Und was ist mit Alan?« Sie hasste es, über Alan sprechen zu müssen, aber sie musste einfach wissen, ob David etwas herausgefunden hatte.
    »Weißt du, es fällt mir wirklich schwer, mir vorzustellen, dass du mit so jemandem verheiratet warst«, sagte David.
    Diane mochte sich eigentlich auch nicht mehr an ihre Ehe erinnern. Ihr Exmann ließ sie nun nur noch erschauern, und dies nicht gerade im angenehmen Sinne.

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