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Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition)

Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition)

Titel: Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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schnitt sie vorsichtig das getrocknete Fleisch weg. Auf dem Mikroskopbildschirm sah sie etwas in dem freigelegten Knochen stecken. Sie ergriff es mit der Pinzette und zog daran. Es ließ sich ganz leicht aus dem Knochen ziehen. Es war das, was sie ein bisschen erwartet, zumindest aber erhofft hatte: die Spitze einer Messerklinge. Wenn sie jetzt noch das dazugehörende Messer fand, konnte sie es als Tatwaffe identifizieren. Sie legte das Metallfragment ebenfalls in einen Beweismittelbeutel.
    Danach suchte sie mit der Mikroskopkamera das Gesicht, die Zähne und die Augenhöhlen nach den Kleinigkeiten ab, die für Kriminalisten doch so wichtig sind: Etwas, das sich in den Zähnen verfangen hatte, der Rest eines Klebebandes, mit dem man ihr den Mund oder die Augen verschlossen hatte – alles, was die Antwort auf die Frage befördern konnte, wer sie war und was mit ihr geschehen war.
    »Mrs. X«, wie sie Diane jetzt nannte, besaß noch die meisten ihrer Zähne, die auch in gutem Zustand waren. Sie hatte nur ein paar alte Füllungen. Die Abnutzungsspuren auf den benachbarten Zähnen zeigten, dass in ihren oberen hinteren Backenzähnen eine Krone verankert gewesen war. Diese Krone war allerdings nicht mehr vorhanden. Vielleicht würden Jin und Neva sie finden.
    Etwas in ihrer linken Augenhöhle erregte Dianes Aufmerksamkeit: ein sehr kleiner, hellfarbiger Gegenstand steckte in der getrockneten Haut. Diane zog ihn ganz sachte mit der Pinzette heraus. Bei genauerem Hinsehen entdeckte sie an dem Gegenstand noch ein kleines Anhängsel. Sie legte ihn in eine Metallschale und spülte ihn vorsichtig ab.
    Sie brachte die Schale mit dem seltsamen winzigen Objekt ins Hauptlabor. Dort legte sie es auf einem Objektträger unter das Mikroskop. Es schien aus durchsichtigem Kunststoff zu bestehen. Seine Form ähnelte fast einem Kopf mit einem winzigen Schwanz. Sie bewegte ihn mit der Pinzette hin und her. Es war eine Art Röhrchen, an dessen einem Ende ein abgerundetes Etwas angebracht war. Diane drehte den Gegenstand um und versuchte herauszufinden, worum es sich dabei handeln könnte. Die andere Seite schien eine winzige Fehlerstelle aufzuweisen. Diane versuchte das Bild schärfer zu stellen und erkannte dann, dass es sich um keine fehlerhafte Stelle handelte, sondern dass auf dem Objekt etwas aufgestempelt oder eingraviert war. Bei einer stärkeren Vergrößerung zeigte sich, dass es eine Reihe von Ziffern war – eine Zahl.
    Diane schrieb sie nieder, schloss dann eine Digitalkamera an das Mikroskop an, um den Gegenstand zu fotografieren. Nachdem sie von jeder Seite einige Aufnahmen bei unterschiedlicher Vergrößerung gemacht hatte, brachte sie den Speicherstift aus ihrer Kamera in den Raum, in dem ihre Computer standen.
    Diane nannte ihn ihr »Gewölbe«. Es war ein sicherer, vollkommen klimakontrollierter Raum, in dem sie die Skelettüberreste und Knochen aufbewahrte, in dem aber auch ihre Spezialcomputerausrüstung mit ganz besonderen Softwareprogrammen stand. Mit Hilfe ihrer forensischen Programme konnte sie aus einigen Skelettvermessungen genaue Aussagen über die Rasse, das Geschlecht und viele weitere Eigenschaften eines Opfers ableiten. Ein anderes Programm berechnete aus bestimmten Gesichts- und Schädelmaßen mit ziemlicher Genauigkeit, aus welchem Land oder welcher demografischen Region die untersuchte Person stammte.
    Diane verfügte darüber hinaus über eine dreidimensionale Gesichtsrekonstruktionsausrüstung – ein Laserscanner, der die Schädeloberfläche abtasten konnte, und ein Computer, der mit Hilfe dieser Daten ein Gesicht rekonstruierte. Als sie Nevas kreative Begabung entdeckt hatte, hatte sie sie an diesen Geräten ausgebildet. Nevas künstlerische Bearbeitungen der entsprechenden Computerbilder hatten seitdem bereits zur Identifizierung mehrerer Opfer geführt.
    Darüber hinaus hatte Neva der Mumie, die das Museum geerbt hatte, ein Gesicht gegeben – und all dies mit Hilfe dieser besonderen elektronischen Gerätschaften. Diane war auf diesen Hightech-Raum ungemein stolz.
    Natürlich gab es im Gewölbe auch einen ganz normalen Bürocomputer. Als Diane den Raum betrat, fiel ihr Auge auf den Höhlentoten, der auf einem Tisch in der Ecke darauf wartete, dass sie die Untersuchung seiner Knochen beendete. Sie schaute auf die Uhr. Heute nicht, vielleicht morgen.
    Diane fuhr den Computer hoch, steckte den Speicherstift hinein und betrachtete die Aufnahmen, die sie von dem Gegenstand aus der Augenhöhle von

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