Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition)
Pause. Ich zeige Mike jetzt ein paar Sachen und komme dann wieder hinunter, um Ihnen zu helfen.«
»Ich brauche keine Pause. Mir geht es gut.«
»Okay! Wir sind in einigen Minuten bei Ihnen.«
»Kein Problem.«
Diane wandte sich Mike zu. »Würden Sie zum Höhleneingang gehen, wenn wir hier fertig sind, und Jin in Empfang nehmen? Ich möchte auf keinen Fall, dass er in die Höhle kommt. Soweit ich weiß, hat er noch niemals eine Höhle betreten.«
Mike nickte, und das Licht seiner Helmlampe tanzte auf den Höhlenwänden auf und ab.
Sie ging voran, bis sie den ersten Seitentunnel erreichten. Sie arbeiteten sich durch das Geröll bis zu dessen Eingang vor.
»Hier.« Sie zeigte auf das Zeichen über der Wandöffnung. »Es lässt sich sicher nicht mehr herausfinden, wer es angebracht hat, aber es könnte unser Höhlentoter gewesen sein, der damit seinen Rückweg markieren wollte.«
»Sie glauben also, dass es noch einen weiteren Höhleneinstieg geben muss«, sagte Mike, während er sich nach vorne beugte, um das schwache X über dem Eingang genauer zu betrachten.
»Wer weiß? Bevor wir vorhin dieses neue Loch in die Decke der Höhlenkammer gemacht haben, war dies vielleicht eine separate Höhle mit eigenem Eingang und ohne Verbindung zu der Höhle, durch die wir hereingekommen sind – außer es gibt doch noch weiter oben irgendwo einen Gang, der diese beiden Systeme miteinander verbindet.«
Mike ging in die Hocke und untersuchte das Gestein in der Nähe des Eingangs, nahm einige Brocken in die Hand und fuhr mit dem Finger über die Schlamm- und Sandablagerungen. Dann stand er auf und schob sich durch die Öffnung in den Seitengang hinein. Diane folgte ihm. Im Tunnel führten schmale Mäander zwischen riesigen Gesteinsbrocken und nicht erodierten Wandvorsprüngen hindurch. Einige Brocken waren offensichtlich den steilen Höhlengang hinuntergerutscht und hatten sich dann zwischen weiter unten liegenden Steinen verfangen.
»Das hier gefällt mir nicht«, sagte Mike. »Ich glaube, diese Öffnung wurde markiert, damit niemand dort hineingeht. Das Ganze sieht völlig unstabil aus. Erst kürzlich muss es hier einen Bergsturz gegeben haben. Wenn einer dieser riesigen Blöcke wieder ins Rutschen kommt, kann man ganz leicht eingeschlossen werden …«
Seine Worte wurden plötzlich von einem dumpfen Grollen übertönt.
4
M ike drehte sich um und legte eine Hand auf Dianes Rücken, gerade als diese in Richtung Tunneleingang zu laufen begann. Plötzlich waren sie in eine Wolke aus Staub und kleinen Steinchen gehüllt, die ihnen die Sicht nahm. Diane rannte weiter und hoffte, nicht auf dem Geröll auszurutschen, das den Gangboden bedeckte. Sie spürte Mike direkt hinter sich. Plötzlich trat sie auf einen spitzigen Stein und verlor das Gleichgewicht. Sie streckte die Arme aus, um den Fall abzufedern, wurde aber von Mike aufgefangen, der blitzschnell seinen Arm um ihre Hüfte legte. Er trug sie einen Schritt weit, bis ihre Füße wieder Halt gefunden hatten. Sie zwängten sich durch den Tunneleingang und bogen sofort scharf ab, um nicht von den nachfolgenden Felsbrocken getroffen zu werden. Die plötzliche Richtungsänderung und der unebene Boden brachten sie dann doch noch zu Fall. Glücklicherweise landeten sie auf altem Trockenschlamm und nicht auf dem nackten Felsen. Aus der Öffnung ergoss sich im gleichen Moment eine kleine Lawine aus Staub und Steinen. Mike hielt Diane immer noch an der Taille fest.
»Gut, dass ich noch ein bisschen Adrenalin übrig hatte; wie ist das bei Ihnen?«, sagte Mike und zog seinen Arm weg.
»Für zwei oder drei weitere Schrecksituationen wird es schon noch reichen.« Diane rappelte sich auf Hände und Knie hoch. Mike stand auf und zog sie dabei mit sich empor. Danach gingen sie ein paar Schritte, um dem Staub zu entkommen, der jetzt die Luft in der Nähe der Öffnung erfüllte.
»Okay, also X bedeutet: Draußen bleiben«, sagte er dann.
»Jetzt auf jeden Fall.« Diane beugte sich vor, um sich den Staub aus der Lunge zu husten.
»Sind Sie in Ordnung?« Mike verschluckte sich beinahe beim Sprechen und begann ebenfalls zu husten.
»Ein bisschen angeschlagen, aber sonst geht es mir gut.« Diane untersuchte die frischen Schrammen auf ihren Handballen und rieb sich die Schulter an der Stelle, wo sie ein Stein getroffen hatte. »Zwei Mal hintereinander bei einer einzigen Unternehmung hat es mich noch nie auf diese Weise erwischt. Überhaupt gerate ich nur selten in solch brenzlige
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