Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition)
Lachen verursachte ihr leichte Kopfschmerzen. Sie rieb sich leicht abwesend die Schläfen.
»Ich habe Aspirin dabei«, sagte Mike.
»Mir geht es gut, wirklich.«
»Der Coroner schickt einen Deputy vorbei, um das Ganze offiziell zu machen. Ich habe auch Jin erreicht«, sagte Mike. »Er bringt alles, was Sie brauchen, aus dem Kriminallabor mit. MacGregor wartet vor der Höhle auf ihn. Ich gehe gleich zurück und hole die Ausrüstung.«
»Gute Arbeit. Wenn das so weitergeht, muss ich Ihr Gehalt bald aus dem Budget des Kriminallabors bezahlen.« Sie schauten sich an, während ihre Helmlampen um sie herum einen Lichtkegel bildeten. »Wie geht es Neva?«, fragte Diane nach einer kurzen Pause.
»Sie ist gerade eifrig dabei, den gesamten Boden der Kammer einer Rastersuche zu unterziehen. Sie hat mir diesen Nagel gezeigt, den sie gefunden hat. Sie meinte, Sie hätten sich über diesen Fund gefreut, wusste aber nicht so recht, warum. Als ich eben hier heraufkletterte, bemerkte ich dann den Nagel in der Wand und die Stelle, wo offensichtlich ein anderer herausgerissen wurde. Glauben Sie, dass dies seinen Absturz verursacht hat?«
»Ich denke ja. Zuerst dachte ich allerdings, er habe einfach nicht aufgepasst und nicht bemerkt, dass der Tunnel zu Ende ist.«
»In die Kammer hinunterzustürzen, war sicherlich nicht sehr angenehm. Haben Sie hier oben noch etwas anderes gefunden?«
Diane fischte den Beutel mit dem Knopf aus ihrem Rucksack. »Das da steckte zwischen zwei großen Gesteinsbrocken.«
Mike schaute zuerst den Knopf und dann mit großen Augen den von Steinen übersäten Tunnelboden an. »Ich dachte immer, Neva sei der Detail-Freak. Hier gibt es Tausende von Steinen. Wie konnten Sie dieses kleine Ding zwischen all denen überhaupt finden?« Er griff sich den Plastikbeutel und betrachtete aufmerksam den Knopf. »Ich glaube, den haben Sie selbst von Ihrem Hemd abgerissen.« Diane trug ein offenes kariertes Flanellhemd und darunter ein weißes T-Shirt. Mike gab ihr den Beutel zurück und zerrte an der Knopfseite ihres Flanellhemds. »Nein, alle noch dran … Hey, das ist ja ein Männerhemd.«
»Erkennen Sie es denn nicht wieder?«
Er schaute genauer hin. »Tatsächlich, das ist mein Hemd, das, was ich Ihnen im letzten Monat gegeben habe, als Sie ausgerutscht sind und dabei Ihr Hemd völlig verschmutzt haben. Also, jetzt tragen Sie schon meine Klamotten. Anscheinend mache ich doch Fortschritte bei Ihnen …« Er grinste von einem Ohr zum anderen.
Diane wurde plötzlich etwas verlegen und wünschte sich, dass sie ihn nicht auf das Hemd aufmerksam gemacht hätte. »Sie meinten damals, ich könne das Hemd behalten, es sei Ihnen sowieso zu klein. Außerdem war mir so, als ob Neva und Sie jetzt häufiger miteinander ausgingen.«
»Sie interessieren sich für mein Liebesleben, Doc?«
»Ich mache nur Konversation.«
»Wir sind tatsächlich ein paar Mal miteinander ausgegangen. Wir sind wirklich gute Freunde und das gefällt mir.« Er ließ ihr Hemd los.
»Das Hemd ist genau richtig für derartige Höhlenbegehungen. Sie sollten dahinter keinerlei Absichten meinerseits vermuten. Das wäre reines Wunschdenken …«
Er legte eine Hand auf die Brust. »Doc, Sie brechen mir das Herz!« Er lächelte sie schief an.
»Sie sehen auch wirklich verzweifelt aus«, sagte sie und setzte dabei ihr bestes Pokergesicht auf. Sie gab ihm einen leichten Klaps auf die Brust und machte sich auf den Weg in Richtung Höhlenkammer.
»Haben Sie weiter hinten im Tunnel noch etwas Interessantes gefunden?«
Diane blieb stehen. »So einiges.«
»Warum zeigen Sie es mir nicht, während wir auf Jins Eintreffen warten?«
»Ich muss unbedingt in die Kammer zurück und Neva bei der Suche nach Spuren des Höhlentoten helfen.«
»Würde es denn lange dauern, es mir zu zeigen?« Mike nickte in die Richtung, aus der Diane gekommen war.
»Nein, aber …«
»Ich helfe auch bei der Suche, wenn wir wieder zurück sind.«
»Also gut, aber ich sage Neva Bescheid.« Diane verstaute den Knopf wieder in ihrem Rucksack und schaltete das Walkie-Talkie ein. »Neva, wie geht es Ihnen?«
»Alles in Ordnung«, kam es aus dem Lautsprecher. »Ich fange an, diese Höhle zu mögen. Außerdem leistet mir hier ja jemand Gesellschaft. Er ist zwar etwas alt für mich, aber er ist ein großartiger Zuhörer und überlässt mir ganz allein das Reden.«
»So mag ich mein Mädchen«, sagte Mike mehr zu sich als zu Diane.
Diane grinste. »Machen Sie mal eine kleine
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