Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition)
schmale Gestalt waren.
»Was hast du denn an?«, sagte Neva. Diane bemühte sich, ein Lachen zu unterdrücken.
Jin grinste und schaute an sich hinunter. »Na ja, als ich hier ankam, trug ich Shorts und ein T-Shirt. Dick meinte, dass ich in dieser Aufmachung in der Höhle frieren würde, und lieh mir was von seinen Sachen, die er zum Wechseln dabei hatte.«
»Pass nur auf, dass du nicht auf deine Aufschläge trittst«, sagte Neva. »Hier gibt es eine Menge Steine, über die man stolpern kann.«
»Jin«, sagte Diane. »Wenn Sie nun schon einmal hier sind, müssen Sie auch alles tun, was wir Ihnen auftragen. Wir müssen einen Haufen Sachen nach draußen vor die Höhle bringen. Das wird auf keinen Fall leicht.«
»Geht klar, Boss.«
Jin schien nicht zu glauben, dass er irgendetwas falsch gemacht haben könnte. Er leuchtete mit seiner Taschenlampe in der ganzen Höhle herum und schien dieses Abenteuer zu genießen. Jetzt kletterte auch Mike wieder das Seil hinunter. Noch mehr Staub fiel dabei durch das Loch.
»Ist Jin gut bei euch angekommen?«, meldete sich jetzt Dianes Walkie-Talkie. Es war Dick MacGregor. »Er hatte ja ganz schön viel Zeug dabei.«
»Er ist hier und es geht ihm gut«, antwortete Diane. »Die Ausrüstung scheint auch keinen Schaden genommen zu haben.«
»Ich habe ihm gesagt, dass ich nicht glaube, dass er all diese Sachen durch den engen Gang hindurchbekommt.«
»Es ist alles da«, sagte Diane. Sie fragte sich selbst, wie er das geschafft hatte.
»Ich muss wieder vor die Höhle, um dort auf den Deputy zu warten«, sagte Dick. »Er bringt ein Papier mit, das Sie dann unterschreiben müssen.«
»Danke, Dick. Ich bin für Ihre Hilfe sehr dankbar.«
»Geht in Ordnung. Es macht immer wieder Spaß, mit euch Leuten in eine Höhle zu gehen. Man weiß nie, was einem dabei alles passiert. Ich erkunde schon mein ganzes Leben Höhlen, aber ich habe dabei noch nie so viele Abenteuer erlebt wie jetzt mit euch.«
»Da sind wir aber froh, dass wir dir neue Erfahrungen verschaffen konnten«, sagte Mike in sein Walkie-Talkie und grinste Diane dabei an. »Glaubst du, dass der Deputy schon da ist?«
»Wahrscheinlich wartet er schon auf mich. Ich sehe mal nach.«
Jin hatte in seinem Matchsack mehrere batteriebetriebene Laternen dabei, die er zuvor in Luftpolsterfolie verpackt hatte.
Sie verteilten sie in der ganzen Höhlenkammer. Außerdem hatte er tatsächlich auch einen Leichensack mitgebracht. Er griff nach seinem Tatortkoffer und ging damit hinüber zu den mumifizierten Überresten.
»Ich frage mich, was da wohl passiert ist. Glaubt ihr, dass er durch dieses Loch gefallen ist?«, fragte Jin.
»Nein«, sagte Mike. »Diane hat dieses Loch verursacht, als sie durch die Höhlendecke durchgebrochen ist.«
Jin schaute die beiden mit großen Augen an.
»Ich konnte mich am Rand des Loches festhalten, bis Mike mich gerettet hat«, sagte Diane.
»Lieber Gott, Boss, Sie hätten sich dabei etwas brechen können.«
»Glücklicherweise ist nichts passiert. Unser Mann hier hat vielleicht versucht, mit dem Seil von dieser Öffnung da drüben herunterzusteigen.« Diane deutete auf die Kammerwand. »Dabei könnte der Nagel, an dem das Seil verankert war, aus der Wand gerissen sein und er wäre dann hart auf dem Boden dieser Kammer hier aufgeschlagen.«
»Ich wette, dass er sich dabei etwas gebrochen hat«, sagte Jin.
»Ganz gewiss«, sagte Diane. »Jin, Sie und Neva werden diesen Körper genau untersuchen. Neva, Sie sichern alle Spuren und machen Fotos. Ich werde einige der Steine wegräumen, die bei meinem Sturz aus dem Loch herausgefallen sind, und den darunterliegenden Boden in Augenschein nehmen. Wir sollten uns alle möglichst beeilen.«
Während Jin und Neva mit ihrer Untersuchung begannen, musterte Diane die Steinhaufen. Mike hatte schon den Boden direkt unter dem Seil von Steinen frei geräumt, damit sie über einen geeigneten Standplatz verfügten. Diane wusste nicht, ob unter den heruntergefallenen Steinen überhaupt etwas zu finden war, aber sie hielt es für unbedingt nötig, dies genau zu überprüfen.
»Brauchen Sie Hilfe?«, fragte Mike.
»Ich bitte Sie wirklich ganz ungern darum.«
»Das ist schon in Ordnung. Der Lebenslauf in meinen Bewerbungsunterlagen wird viel interessanter klingen, wenn ich erwähnen kann, ich hätte bei der Untersuchung eines Tatorts mitgeholfen. Es muss ja keiner wissen, dass ich nur ein paar Steine bewegt habe.«
Es war mehr Arbeit, als Diane vorausgesehen hatte,
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