Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition)
Und ich werde auch in der Nacht die Tagesbeleuchtung eingeschaltet lassen, bis wir diesen Fall geklärt haben. Das wird unseren Wachleuten die Arbeit erleichtern.«
»Waren Sie nicht versucht, diese Beweisspuren zu vernichten?«, fragte Burns. Das war keine Anschuldigung, sondern nur ein Kommentar dazu, was ein vernünftiger Mensch unter diesen Umständen vielleicht tun würde.
»Nein«, sagte Diane. »Die Zerstörung der Tatspuren eines Verbrechens ist keine Option. Natürlich auch nicht das Niederbrennen meines Museums oder die Möglichkeit, dass ein Mitglied meiner Familie zu Schaden kommt. Die einzige Option für mich ist, diese Hundesöhne zu kriegen.«
»Wir helfen Ihnen dabei«, sagte Burns. »Halten Sie uns auf dem Laufenden.«
Diane erzählte ihnen dann in aller Kürze, was ihrer Mutter geschehen war und wie sich die beiden Schurken dessen gerühmt hatten. »Sie waren stolz darauf, dass sie jeden drankriegen könnten, ohne auch nur das Haus zu verlassen.«
»Dieser Hurensohn«, brach es aus Sheriff Canfield heraus. »So etwas ist tatsächlich möglich?«
»Ja, leider«, sagte Garnett. »Wir haben eine eigene Abteilung, die sich mit solchen Computerdelikten befasst. Es ist wirklich erschreckend, was die Hacker heute alles fertig bringen. Also diese Typen sind Computerfreaks?«
»Wenigstens einer von ihnen muss es sein.« Diane atmete tief durch. Jetzt galt es, möglichst diplomatisch zu sein. »Eines könnten Sie für mich tun«, begann sie vorsichtig. »Ich hatte den Eindruck, dass die Typen wussten, dass wir allmählich Fortschritte machen. Ich überprüfe gerade meine Mitarbeiter und meine Telefone, ob es da irgendwo ein Leck gibt, ob uns jemand vielleicht abhört oder sonst irgendwie ein Gespräch zwischen mir und meinem Team belauscht haben könnte. Ich möchte, dass Sie alle dasselbe tun.«
Sie nahmen die Andeutung, dass es bei ihnen ein Leck geben könnte, viel besser auf, als sie erwartet hatte.
»Meine Plaudertasche ist gerade im Krankenhaus«, sagte Burns. »Deputy Singer ist der Schwager unseres Landrats und eine absolute Nervensäge. Ich versuche, ihn möglichst leichte und unwichtige Sachen erledigen zu lassen, wie etwa den alltäglichen Routinepapierkram. Ich habe gehört, dass er Flora Martins Knochen einfach in einen Müllsack geschaufelt und den dann bei Ihnen am Empfang abgegeben hat.«
»Ja, das stimmt.«
Burns schüttelte den Kopf. »Das habe ich ihm bestimmt nicht beigebracht. Ich habe ihn sogar nach Atlanta zu einem Training bei der Staatspolizei GBI geschickt. Ich weiß nicht, warum er dort offensichtlich überhaupt nichts gelernt hat.«
Nachdem Burns zumindest die Möglichkeit eines Lecks in seinem Zuständigkeitsbereich eingeräumt hatte, zog jetzt auch Canfield so etwas bei sich in Betracht.
»Ich werde mit meiner Sekretärin und meinen Deputies sprechen. Na ja, man spricht ja immer mal wieder über einen Fall, allerdings ohne dabei nähere Einzelheiten zu erwähnen.«
»Das ist das Problem«, sagte Diane. »Das ist bei uns genauso, aber mehr Informationen brauchten sie ja auch nicht. Sie benötigten gar keine Einzelheiten.«
»Es ist doch auch unmöglich, ständig über einen laufenden Fall zu sprechen, ohne dass irgendein Mitarbeiter dabei irgendwann mithört, der nicht mit diesem Fall befasst ist«, sagte Garnett. »Natürlich geben wir dann keine Einzelheiten preis. Wir sagen dann nur so etwas wie: ›Wir machen Fortschritte.‹ Offen gesagt bin ich überrascht, dass jemand so etwas überhaupt ernst nimmt.«
Alle lachten.
»Vielleicht gibt es auch gar kein Leck«, sagte Diane. »Vielleicht nahmen sie einfach an, dass wir inzwischen gewisse Fortschritte gemacht haben müssten.«
»Wenn sie hier im Museum herumgehangen haben«, gab Canfield zu bedenken, »könnten sie auch hier etwas aufgeschnappt haben.« Das war zwar kein Angriff, aber in seiner Stimme war doch ein leicht abwehrender Ton nicht zu überhören.
»Da stimme ich Ihnen zu. Das ist durchaus möglich«, sagte Diane. Sie merkte, wie sich Canfield entspannte, Garnett dagegen die Stirn runzelte. »Deshalb lasse ich auch die Telefone überprüfen. Wir wissen ja, dass sie selbst in sogenannte gesicherte Computer eindringen können. Sie konnten auch bei ihrem Einbruch ins Kriminallabor unsere elektronischen Schlösser knacken und die Alarmanlagen und Überwachungskameras außer Gefecht setzen. Sie haben wahrscheinlich noch andere Talente auf diesem Gebiet, wie etwa das Anzapfen von Telefonen.«
»Wir
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