Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition)
werden unsere Büros sorgfältig überprüfen«, sagte Canfield.
Garnetts Gesicht hellte sich auf. Diane wusste, dass es sehr wichtig für ihn war, dass das Kriminallabor als unbesiegbar und unfehlbar erschien, andererseits würden die beiden Sheriffs nicht mit ihr kooperieren, wenn sie allein ihnen ein mögliches Leck unterstellte. Tatsächlich fragte sie sich auch, ob jemand ihr Telefongespräch mit David mitgehört haben könnte, als sie und Frank im Restaurant waren.
»Ich bin für Ihre Kooperation sehr dankbar. Wir haben für Sie Berichte über die Beweisspuren vorbereitet, die wir an den einzelnen Tatorten gefunden haben.« Diane stand auf und verteilte Papiere von einem Stapel, den David vor dem Treffen auf den Tisch gelegt hatte. »Wenn Sie mich jetzt entschuldigen wollen, ich muss mit meinen Sicherheitsleuten reden.«
Garnett blieb noch da, als die beiden anderen bereits gegangen waren. Er wollte wohl noch einige weitere Informationen bekommen.
»Was unternehmen Sie, um diese Burschen zu finden?«
»David inspiziert gerade den Keller. Er wird danach seine Hacker-Datenbanken durchsuchen. Vielleicht ist unser Typ schon einmal auffällig geworden. Wir schauen uns die Überwachungs-Videobänder an. Neva befragt die Museumsmitarbeiter, ob ihnen jemand im zweiten Stock aufgefallen ist. Dort gibt es ja keine Schausammlungen für Besucher. Dort halten sich nur Museumsführer, Ausstellungsplaner und Archivare auf – und wir. Jin wertet alle Spuren aus, die wir gefunden haben.«
»Ich mag das alles ganz und gar nicht. Jemand glaubt, er könne einfach hier hereinspazieren und Sie bedrohen. Damit darf niemand durchkommen. Ich bin froh, dass Sie nicht nachgegeben haben.«
»Das ist nicht meine Art. Ich lasse mich nicht so leicht erpressen. Ich habe in Südamerika eine Menge solcher Terrormethoden kennengelernt. Allerdings muss ich auch mein Museum schützen, und das werde ich auch tun.«
»Ich helfe Ihnen. Sie müssen mir nur sagen, was Sie brauchen.«
Diane war sich sicher, dass er es ernst meinte. Und wenn es nur deshalb war, weil sie die Vereinbarung mit Rosewood über das Kriminallabor jederzeit aufkündigen konnte, wie er sehr genau wusste.
Diane ließ Kendel, Andie, die Sicherheitschefin des Museums Chanell Napier und den Leiter der Sicherheitswache des Kriminallabors Lane Emery in ihr Büro kommen, schloss die Tür und informierte sie über die Drohungen gegen das Museum. Sie begann sich allmählich an die großen Augen und offenen Münder zu gewöhnen, die ihre Mitteilungen in letzter Zeit auslösten. Als sie sich wieder gefangen hatten, bat sie alle Anwesenden um Vorschläge, was die Schließung des Museums anging.
»Sollen wir das Museum für eine Zeit schließen? Wir könnten behaupten, dass wir neue Ausstellungen vorbereiten würden.«
»Wir dürfen solchen terroristischen Drohungen nicht nachgeben«, meinte Chanell.
»Aber ich muss an die Sicherheit der Besucher und meiner Mitarbeiter denken«, entgegnete Diane.
»Ich bin Chanells Meinung«, sagte Kendel. »Wir könnten allerdings mit dem Argument, neue Ausstellungen aufzubauen, die Besuchszeiten verkürzen. Gott weiß, wie sehr uns die Paläontologen gebeten haben, ihre Abteilung zu schließen, damit sie die Velociraptoren aufbauen können, ohne dass ihnen ständig Besucher über die Schulter schauen. Aber wenn wir schließen, stellt sich die Frage, wie lange?«
»Und was ist mit dem Restaurant? Eine Schließung würde den Inhaber viel Geld kosten«, sagte Diane.
»Das Restaurant hat seinen eigenen Eingang. Es könnte offen bleiben, selbst wenn das Museum geschlossen ist«, sagte Kendel. »Aber das hilft auch nicht, oder? Dessen Gäste sind dann immer noch in diesem Gebäude.«
»Andie? Was denken Sie?«, fragte Diane.
»Ich wäre dafür, dass alles wie gewohnt weitergeht. Man sollte ihnen keinen Millimeter nachgeben. Am besten wäre es, wenn Sie den Fall möglichst schnell lösen würden.«
»Sie haben noch gar nichts gesagt, Mr. Emery«, sagte Diane.
»Ich möchte solchen Schurken eigentlich auch nicht nachgeben, aber ich wäre doch für eine kurzzeitige Schließung des Museums – sagen wir für ein Wochenende – damit wir es in dieser Zeit gründlich durchsuchen könnten.«
»Durchsuchen?«
»Es ist gar nicht so einfach, ein Gebäude wie dieses niederzubrennen. Es würde nicht genügen, einfach ein Streichholz anzuzünden und dann damit ein paar Vorhänge in Brand zu setzen. So wie sie Ihnen gegenüber aufgetreten sind,
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