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Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition)

Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition)

Titel: Das Gesetz der Knochen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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ich einfach nicht.«
    »Ich weiß nicht, ob sich das überhaupt verstehen lässt, Susan.«
    Diane hatte ihre Eltern seit ein paar Jahren nicht mehr besucht. Nicht, seitdem sie aus Lateinamerika zurückgekehrt war. Nicht, seitdem sie keinerlei Mitgefühl gezeigt hatten, als Dianes Tochter starb, und dies einfach nur deswegen, weil Ariel nicht Dianes eigenes Kind, sondern ein adoptiertes südamerikanisches Indianermädchen gewesen war. Die Erinnerung daran schmerzte Diane auch jetzt noch zutiefst.
    Sie stieg aus dem Wagen und folgte Susan ins Haus.

22
    D iane, Liebes, schön, dich zu sehen«, begrüßte sie ihr Vater. Nathan Fallon stand von seinem Stuhl auf, als sie sein Arbeitszimmer betraten, umarmte seine Tochter Diane und küsste sie auf die Wange.
    Er hatte sich seit ihrem letzten Besuch kaum verändert, machte allerdings einen müden Eindruck. Mit Ausnahme der silbernen Schläfen war sein Haar weiterhin dunkel, er war immer noch gertenschlank und trug wie üblich einen teuren Anzug. Die Begrüßung fiel dieses Mal wärmer aus, als sie es von früher her gewohnt war. Die Mitglieder ihrer Familie waren nicht gerade große Schmuser. Er hielt sie auf Armlänge vor sich hin und schaute sie von oben bis unten an.
    »Du siehst gut aus. Wir haben uns viel zu lange nicht gesehen. Du musst uns öfter besuchen kommen.«
    »Hallo, Diane, lange nicht gesehen.«
    Erst jetzt bemerkte Diane ihren Exmann Alan Delacroix, der in einem der bequemen Sessel des Arbeitszimmers saß. Er war im Gegensatz zu ihrem Vater eindeutig gealtert, aber sie hatte ihn auch seit mehr als einem Jahrzehnt nicht mehr gesehen. Alans dunkle Haare und Augen stammten eher von der mütterlichen irischstämmigen Seite seiner Familie und nicht von der französischen seines Vaters. Seine früher völlig schwarzen Haare waren jetzt graumeliert, und auch gewichtsmäßig hatte er wohl an die 25 oder 30 Pfund zugelegt. Das Einzige, was sich nicht geändert hatte, war sein Lächeln, das immer noch eher einem schlecht getarnten Feixen glich. Was hatte sie sich damals nur gedacht?
    »Alan. Ja, es war eine lange Zeit.«
    Das Arbeitszimmer war der Lieblingsraum ihres Vaters. Er nannte es seine Bibliothek, da an einer Wand ein Bücherschrank voller juristischer Literatur stand. Fast alles in diesem Zimmer war aus dunklem Kirschholz oder Leder angefertigt. Er und Alan hatten in schokoladenfarbenen Ledersesseln gesessen. Die Dellen in den Sitzflächen der dazu passenden Polsterhocker zeigten, dass sie zuvor beide die Füße hochgelegt hatten.
    Diane mochte dieses Zimmer. Sie mochte allerdings nicht ihren Exmann darin sehen. Sie hegte keinen alten Groll gegenüber Alan – immerhin war sie es gewesen, die die Scheidung eingereicht hatte –, aber sie mochte es nicht, dass er trotz ihrer Trennung eine Art beratendes Familienmitglied geblieben war.
    »Du siehst gut aus«, sagte Alan. »Ein wenig müde vielleicht.« Seine Komplimente hatten immer eine kleine Spitze. Er hatte sich anscheinend auch in dieser Hinsicht kaum verändert.
    Susan stand da und schien sich etwas unbehaglich zu fühlen. Diane fragte sich, ob ihre Schwester wohl Angst hatte, dass sie »etwas anfangen« könnte, wie sie es immer nannte. Ihr Vater lächelte einfach vergnügt in die Runde.
    »Alan hat gute Nachrichten«, sagte er dann. »Er hat einen Termin mit einem Kontaktmann im Justizministerium, um mit ihm über Iris’ Situation zu sprechen.«
    Alan strahlte, als er seinen Blick zwischen Susan und Diane hin- und herwandern ließ. Sie wollten gerade etwas erwidern, als Gerald Abernathy die Bibliothek betrat. Susans Mann legte sofort eine Hand um Dianes Schulter.
    »Du siehst großartig aus«, sagte er und küsste sie auf die Wange. »Du lebst doch gar nicht so weit weg. Wir sollten uns viel öfter sehen. Susan und ich denken darüber nach, einmal zusammen mit den Kindern dein Museum zu besuchen.«
    »Das wäre schön«, sagte Diane. Susan zwang sich ein Lächeln ab, und Diane fragte sich, ob die beiden tatsächlich jemals darüber gesprochen hatten.
    Gerald hatte ein paar Haare verloren, seit ihn Diane zum letzten Mal gesehen hatte. Aber sein etwas bulliger Körper schien so aktiv wie immer zu sein, nach der Art zu schließen, wie er von Diane zu Susan hinüberflitzte, um auch dieser ein Küsschen auf die Wange zu drücken. Diane bemerkte, dass Alan ihn allerdings etwas verstimmt ansah. Er schätzte es offenbar gar nicht, dass Gerald in seinen großen Auftritt hineingeplatzt war.
    »Wie dein Vater

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