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Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines

Titel: Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Sinn. Es erstaunte Alex immer wieder, dass sein Großvater sein Haus nicht längst niedergebrannt hatte, so wie er bei seinen Basteleien mit Streichhölzern, Fackeln und Bunsenbrennern herumhantierte.
    Während Ben daranging, die Ziegel auf den Fußboden zu stapeln, drehte sich Alex sicherheitshalber um und sah seine Vermutung bestätigt. Sein Großvater hatte den Lötkolben vergessen. Alex nahm ihn auf, nachdem er bereits eine Stelle der Werkbank zu verkohlen begonnen hatte, stellte den glühend heißen Kolben in seinen Metallhalter zurück, benetzte mit einem Seufzer seinen rechten Mittelfinger und löschte den bereits qualmenden Brandflecken im Holz.
    »Um ein Haar hättest du deine Werkbank in Brand gesteckt, Ben. Du musst besser Acht geben.« Er klopfte gegen den Feuerlöscher, der an der Grundmauer hing, konnte aber nicht feststellen,
ob er gefüllt war oder nicht. Mit zusammengekniffenen Augen drehte er das Etikett herum und suchte nach einem Verfallsdatum oder dem letzten Prüftermin. Er konnte keinen entdecken. »Das Ding ist doch gefüllt und auf dem neuesten Stand, oder?«
    »Ja, ja«, brummte Ben.
    Als Alex sich wieder herumdrehte, stand Ben unmittelbar neben ihm und hielt ihm einen großen braunen Umschlag hin. Unter einer Schicht aus grauem Mörtelstaub waren Spuren alter Flecken zu erkennen.
    »Der ist für dich bestimmt … an deinem siebenundzwanzigsten Geburtstag.«
    Alex starrte auf den plötzlich unheilvoll wirkenden Gegenstand, den ihm sein Großvater hinhielt.
    »Wie lange hast du den schon?«
    »Seit fast neunzehn Jahren.«
    Alex runzelte die Stirn. »Und du hast ihn in deinem Keller eingemauert?«
    Der alte Mann nickte. »Damit er sicher aufgehoben ist, bis ich ihn dir zum gegebenen Zeitpunkt aushändigen konnte. Ich wollte nicht, dass du mit dem Wissen darum aufwächst. Wenn sie vorzeitig bekannt werden, können solche Dinge den Lebensweg eines jungen Menschen beeinflussen – zum Schlechten hin.«
    Alex stemmte die Hände in die Hüften. »Ben, warum tust du solch merkwürdige Dinge? Was, wenn du gestorben wärst? Hast du mal daran gedacht? Angenommen, du wärst gestorben und dein Haus wäre verkauft worden?«
    »Du bist in meinem Testament als Erbe aufgeführt.«
    »Das weiß ich, aber vielleicht hätte ich das Haus verkauft. Ich hätte nie erfahren, dass du das hier unten versteckt hast.«
    Sein Großvater beugte sich vor. »Das steht alles im Testament.«
    »Was steht im Testament?«

    »Die Angaben, wo er versteckt ist, und dass er dir gehört – allerdings nicht vor deinem siebenundzwanzigsten Geburtstag.« Ben lächelte geheimnisvoll. »Testamente sind eine interessante Geschichte. In solchen Dokumenten kann man eine Menge merkwürdiger Dinge unterbringen.«
    Als sein Großvater ihm den Umschlag hinschob, griff Alex danach, wenn auch widerstrebend. So seltsam das Verhalten seines Großvaters mitunter war, dies gehörte zu seinen seltsamsten Verschrobenheiten. Wer versteckte schon Unterlagen in der Ziegelmauer seines Kellers? Und warum?
    Auf einmal erfüllten ihn die Antworten auf all diese Fragen – und auf weitere, die sich erst in seinen verborgensten Gedanken zu formulieren begannen – mit Besorgnis.
    »Komm mit.« Sein Großvater schlurfte zurück zur Werkbank und schob das Durcheinander, das die Arbeitsfläche bedeckte, mit dem Arm zur Seite. Mit der Handfläche klopfte er auf die freigeräumte Fläche. »Leg ihn hierhin, ins Licht.«
    Die Umschlagklappe war aufgerissen, ohne dass auch nur der Versuch unternommen worden wäre, dies zu verheimlichen. Wie er seinen Großvater kannte, hatte er den Umschlag schon vor langer Zeit aufgemacht und den Inhalt genau studiert. Alex fiel auf, dass der säuberlich getippte Adressaufkleber auf seinen Vater ausgestellt war. Er entnahm dem Umschlag einen Stoß Papiere; sie waren an der oberen linken Ecke zusammengeklammert. Das Anschreiben trug ein geprägtes Firmenzeichen in hellblauer Tinte, das besagte, dass es von BUCKMAN, LANCASTER & FENTON stammte, einer Anwaltskanzlei in Boston.
    Er schmiss die Papiere auf die Werkbank. »Du hast die ganze Zeit gewusst, was das ist?«, fragte Alex, der die Antwort bereits kannte. »Du hast alles durchgelesen?«
    Ben winkte ab. »Ja, sicher. Es handelt sich um eine Übertragungsurkunde.
Sobald die Übertragung vollzogen ist, wirst du zum Landbesitzer.«
    Alex war verblüfft. »Land?«
    »Tatsächlich eine ganze Menge davon.«
    Auf einmal war Alex so voller Fragen, dass er das Gefühl hatte, keinen klaren

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