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Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines

Titel: Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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gewährleisten, dass der Preis angemessen ist. Und eins kann ich dir versichern: Zu einem marktgerechten Preis ist diese Menge Land selbst im Landesinnern ein Vermögen wert.«
    Alex blickte gedankenversunken auf nichts Bestimmtes.
    Ben lächelte. »Du kennst meine Einstellung: Man sollte stets auf das Schlimmste vorbereitet sein, aber das Leben in vollen Zügen genießen. Du könntest das Land verkaufen und den Rest deines Lebens Bilder malen, ohne je auch nur eins davon verkaufen zu müssen. Ich würde es gar nicht gern sehen, wenn du gezwungen wärst, alle deine Bilder zu verkaufen. Aus ihnen spricht so viel Lebensfreude. Es wäre mir nicht recht, mitansehen zu müssen, wie du dich von ihnen trennst.«
    Alex kehrte aus dem Reich seiner Fantasien zurück und runzelte
die Stirn. »Warum sollte die Treuhandgesellschaft ausgerechnet dieses Stück Land erwerben wollen?«
    Ben zuckte mit den Achseln. »Ihr gehört bereits das gesamte Umland; nichts davon ist jemals entwickelt worden. Das meiste ist unberührtes Waldgebiet und wird schon seit Ewigkeiten treuhänderisch verwaltet; in diesem Zustand wollen sie es belassen. Die Parzelle unserer Familie ist das letzte noch verbliebene Stück des Puzzles.
    Das Land, das der Treuhandgesellschaft gehört, ist für die Öffentlichkeit unzugänglich, niemand darf es betreten, nicht einmal Wanderer. Der Naturschutzbund ist leicht verschnupft, dass man keinen von ihnen hineinlässt. Dort ist man der Ansicht, dass sie ein besonderes Zugangsrecht erhalten sollten, wo sie sich doch dem Erhalt der Natur verschrieben haben. Ich vermute jedoch, dass sie sich gefügt haben, weil die Ziele dieser Gruppe von Personen so edelmütig sind.«
    »Und wenn ich mich nun entscheide, es nicht zu verkaufen? Angenommen, ich möchte es behalten und mir ein Haus darauf bauen.«
    Wieder tippte Ben auf die Papiere. »Kannst du nicht. Der Vertrag enthält einen Zusatz, der den Erhalt des Landes festschreibt. Deswegen haben wir auch nie Grundsteuern bezahlen müssen. Es handelt sich um ein besonderes Gesetz zum Erhalt staatlicher Wildgebiete, demzufolge Land von der Besteuerung befreit werden kann, wenn, wie in diesem Fall, eine solche Erhalts-Klausel eingearbeitet ist.«
    »Dann hat das Land für mich also überhaupt keinen Wert. Ich kann es nicht für meine Zwecke verwenden?«
    Ben zuckte mit den Achseln. »Du kannst dich daran erfreuen, nehme ich an. Es ist dein Land, sofern du es denn willst. Du kannst dort wandern, kampieren und all diese Dinge tun, aber
es ist dir nicht gestattet, feste Gebäude darauf zu errichten. Außerdem bist du verpflichtet, dich an die Statuten der Treuhandgesellschaft zu halten und keinen Fremden – Wanderern, Campern und dergleichen – Zutritt zu gewähren.«
    »Oder aber ich verkaufe es.«
    »Richtig. An die Daggett-Treuhandgesellschaft.«
    Das alles kam so unerwartet, war so überwältigend. Abgesehen von dem Grundstück seines ehemaligen Elternhauses hatte Alex noch nie Land besessen. Das Haus, nur ein Stück weiter die Straße hinunter, war längst auf ihn überschrieben worden, und doch schien es in gewissem Sinn den Geistern der vor langer Zeit Verstorbenen zu gehören. Da sein Haus auf einer gewöhnlichen Parzelle stand, hatte er Mühe, sich ein Bild von den Ausmaßen von fünfzigtausend Morgen Land zu machen. Es schien genug, um sich dort für immer zu verirren.
    »Wenn ich nicht wirklich etwas damit anfangen kann, sollte ich es vielleicht tatsächlich einfach verkaufen«, dachte Alex laut nach.
    Ben zog seine Lötarbeit näher zu sich heran. »Klingt vernünftig. Verkauf es, und kauf dir dieses Auto, das du so gerne hättest.«
    Argwöhnisch betrachtete Alex den Hinterkopf seines Großvaters. »Ich mag den Cherokee. Ich brauche nur einen neuen Anlasser.«
    »Heute ist dein Geburtstag, Alex. Du bist jetzt in der Lage, dir ein richtiges Geschenk zu kaufen, ein Geschenk, wie es sich keiner von uns jemals leisten konnte.«
    »Ich musste nie wirklich etwas entbehren«, protestierte Alex friedlich und legte seinem Großvater eine Hand auf die Schulter. »Ich hatte immer alles, was ich brauchte, was ich wirklich am dringendsten benötigte.«
    »Irgendwie mag ich meine Kaffeekanne«, murmelte sein Großvater. »Eine bessere hab ich nie haben wollen.« Abrupt
wandte er sich herum, gegen seine Art einen ernsten Ausdruck im Gesicht. »Verkauf das Land, Alex. Es sind nur Bäume und Felsen – es ist zu nichts nutze.«
    Bäume und Felsen, das hörte sich für Alex prima an, er

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