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Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines

Titel: Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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unmöglich hoffen, irgendetwas auszurichten«, fiel sie ihm ins Wort. »Mach es nicht noch schwerer, als es ohnehin schon ist. Bitte.«
    Das Publikum aus Mördern schaute schweigend zu. Alex wusste, selbst wenn er mit jedem Schuss traf und er es schaffte, jedes seiner Ersatzmagazine nachzuladen, würde er nicht genug Munition haben, um alle hier Versammelten auszuschalten. Und wenn ihm die Munition ausging, würden sie ihn überwältigen. In Wirklichkeit jedoch, das war ihm klar, würde es gar nicht erst dazu kommen. Vielmehr würden sie sich alle gleichzeitig auf ihn stürzen und ihn überwältigt haben, ehe er das erste Magazin leeren konnte.
    »Sprich mit mir, Jax. Was geht hier vor?«
    »Gib ihnen deine Waffe, oder sie werden mich so lange foltern, bis du es tust. Oder aber sie nehmen sie dir ab, sobald dir die Munition ausgegangen ist.«
    Wie zum Beweis schleuderte einer der Kerle einen faustgroßen Stein, der Jax von hinten an der Schulter traf. Schmerzgekrümmt sackte sie mit einem Aufschrei auf ein Knie.
    Alex jagte ihm zwei Patronen in den Leib, die ihn fast augenblicklich niederwarfen. Weder der laute Knall noch das Mündungsfeuer rief bei den anderen auch nur die geringste Reaktion hervor.
    Stattdessen nahmen Dutzende von ihnen überall in dem höhlenartigen Raum Steine zur Hand, wie um ihm zu demonstrieren, dass er keine Chance hatte. Sie würden sie gesteinigt haben, ehe er irgendetwas tun konnte, um sie daran zu hindern. Alex sah rot. Am liebsten hätte er sich auf alle gleichzeitig gestürzt.
    Doch damit würde er Jax nur schaden.
    Gegen ein Gesetz verstoßend, das man ihm von seiner ersten
Lektion im Schießen an eingetrichtert hatte, ging er in die Hocke, legte die Waffe auf den Boden und schob sie über den Granit zu Jax. Unmittelbar vor der Sandfläche blieb sie liegen.
    Ben hatte ihm stets eingeschärft, seine Waffe niemals aufzugeben. Andererseits war eine Waffe lediglich ein Mittel zur Selbstverteidigung, und wenn sie diesen Zweck nicht erfüllen konnte, war sie auch kein nützliches Werkzeug mehr, sondern nur ein Klumpen nutzlosen Metalls.
    Es machte ihn wütend, dass er keine andere Wahl hatte, und es erfüllte ihn mit Scham, dass er es so weit hatte kommen lassen.
    Aber noch war nicht alles verloren. Solange er noch einen Atemzug in den Lungen hatte, würde er nicht aufgeben.
    Hinter einigen Männern in einer der dunklen Höhlenöffnungen linker Hand trat Sedrick Vendis hervor, nahm die Waffe an sich und stopfte sie hinter seinen Hosenbund.
    »Schon besser, Alex«, meinte er mit selbstgefälligem Grinsen. »Tut mir leid, dass ich die Darbietung im Krankenhaus verpasst habe, muss ein ziemliches Ereignis gewesen sein, wie ich höre.«
    Alex beachtete ihn nicht. »Jax – was wird hier gespielt?«
    »Ich bin im Begriff, deine Welt zu retten«, erwiderte sie mit emotionsgeladener Stimme.
    So was Ähnliches hatte er sich schon gedacht.
    Langsam ging er vor bis zum Rand der Sandfläche, bis ganz in ihre Nähe. Sedrick Vendis wich lässig ein paar Schritte zurück, um aus seiner unmittelbaren Reichweite zu bleiben. Alex empfand es irgendwie als Genugtuung, dass sie ihn sogar alleine und unbewaffnet, umringt von hunderten Männern, für gefährlich hielten.
    Er war entschlossen, ihnen zu beweisen, dass ihre Befürchtungen berechtigt waren.
    Links von ihm trat ein anderer aus dem Dunkel hinter den
Zuschauenden. Er war groß, hatte zurückgekämmtes, blondes Haar und derbe Gesichtszüge und trug dunkle Hosen und ein schlichtes weißes Polohemd mit kurzen Ärmeln und offenem Kragen. Er sah aus, als wäre er bereit für eine Partie Golf. Trotz seiner etwa vierzig Jahre schien er gut in Form zu sein und notfalls auf sich selbst aufpassen zu können.
    Wenn es nach Alex ging, würde er das auch müssen.
    Er kam näher, ohne seine stechenden blauen Augen auch nur einen Moment von Alex abzuwenden. Drei Meter entfernt blieb er stehen und schenkte Alex ein wissendes Grinsen.
    »Welch eine Freude, dich endlich kennen zu lernen, Lord Rabl .«
    So wie er den Titel betonte, wollte er sich offensichtlich darüber lustig machen, dass Alex damit das Bild unterschrieben hatte.
    Es freute Alex, dass er offenbar einen wunden Punkt getroffen hatte. »Kommen Sie zur Sache.«
    »Ah, ohne Umschweife gleich auf den Punkt.« Er zuckte mit den Achseln. »Na schön.«
    Alex wurde von einem weiteren Mann abgelenkt, der aus den Schatten trat und unweit von Jax stehen blieb. Yuri! Der Pirat trug noch immer dieselben verdreckten

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