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Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines

Titel: Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Elektroschockgerät, das wusste er, konnte zahllose Stromstöße austeilen. Vorsichtig bewegte er die Arme, um sich ihrer Kontrolle zu versichern, jedoch nicht so weit, dass man es als Bedrohung auffassen konnte. Er wusste in diesem Augenblick nicht, wozu Bethany fähig war. Außerdem sah er, dass sie ihren Finger immer noch am Abzug hatte. Jetzt, da die Pfeile in ihm feststeckten, brauchte sie nur abzudrücken, um ihm einen weiteren Stromstoß zu verpassen. Solange er unschlüssig war, wie er sich verhalten sollte, schien es ihm das Klügste, regungslos zu verharren und sie in dem Glauben zu lassen, dass er sich nicht wehren würde.
    Gleißend zuckende Blitze beleuchteten ihre über ihm stehende Gestalt. Als sie verblassten und das Donnergrollen verklang, schien nur noch das trübe Licht der Straßenlaterne im Regen
draußen vor der offen stehenden Tür auf die sanften Rundungen ihres Körpers.
    »Hallo Alex«, schnurrte sie mit seidenweicher Stimme.
    Alex fand, dass sie erstaunlich ruhig wirkte. Sie sah aus, als hätte sie alle Fäden in der Hand und wäre sich dieses Umstandes durchaus bewusst.
    »Bethany, was bildest du dir …«
    Zwei kräftig gebaute Kerle kamen aus dem Dunkel der Nacht und traten durch die Haustür in sein Wohnzimmer. Von hinten beleuchteten zuckende Blitze feine Dampfschwaden, die nebelgleich von ihren warmen, ungeschlachten Körpern in die feuchte Nachtluft stiegen.
    Alex konnte sie nicht deutlich erkennen, trotzdem sahen sie zweifellos aus wie ein aus einer solchen Nacht geborener Alptraum. Ihm fiel auf, dass sie trotz des Regens nicht nass waren.
    »Also Alex«, girrte Bethany, »wenn du weißt, was gut für dich ist, wirst du jetzt ein braver Junge sein und mir keinen Ärger machen – das hast du bereits zur Genüge getan. Ich denke, wenn du deine Sache gut machst, wirst du es weit angenehmer finden, als du dir je hast träumen lassen.« Sie zeigte ihm ein selbstzufriedenes Lächeln. »Und ich wette, du hast bestimmt oft davon geträumt.«
    Alex hatte keinen Schimmer, wovon sie redete, und überlegte, ob ein Elektroschockgerät einem den Verstand vernebeln konnte. Vermutlich nicht. Alles andere schien ihm geordnet und logisch. Oben war oben, unten unten. Er erkannte sie wieder, nur was sie da redete, fügte sich in keinerlei Zusammenhang.
    Bethany sah kurz zu den Männern hinüber. »Schafft ihn ins Schlafzimmer.«
    Alex hatte keine Ahnung, was in aller Welt Bethany und diese beiden Kerle mit ihm vorhatten. Was immer ihre Absichten waren,
er gab sich nicht der Illusion hin, dass sie etwas anderes als übel sein konnten. Womöglich hatte Bethany aus Wut über ihre Zurückweisung zwei Schläger angeheuert, die ihm die Seele aus dem Leib prügeln sollten.
    Dann überlegte er, ob ihm vielleicht etwas noch Schlimmeres als eine Tracht Prügel drohte, sie ihn am Ende sogar umbringen wollten.
    Ein solcher Rachefeldzug bis hin zur Anwendung von Gewalt war abwegig, andererseits taten Leute ständig die abwegigsten Dinge.
    Ben hatte ihm beigebracht, jedem Angreifer eine tödliche Absicht zu unterstellen. Denn war man erst einmal tot, war es zu spät, sich zu wünschen, man hätte sich verteidigt. Wenn er überleben wollte, musste er also seinen Verstand gebrauchen. Er konnte es sich nicht leisten, abzuwarten und auf eine günstige Gelegenheit zu hoffen.
    Die musste er selbst herbeiführen, ehe seine Lage noch aussichtsloser wurde. Auf keinen Fall durfte er sich fesseln lassen.
    Als die Kerle sich über ihn beugten, um ihn hochzuheben, täuschte Alex kraftlose, benommene Willfährigkeit vor. Dann, als sich Bethany kurz zum rückwärtig gelegenen Schlafzimmer umdrehte, handelte er.
    Mit einer unvermittelten, heftigen Bewegung schlang er einem der Kerle einen Arm um den Kopf und nutzte ihr plötzliches Ungleichgewicht, um beide ganz zu sich herüberzuziehen. Im selben Moment umfasste er sein eigenes Handgelenk und drehte seine Faust nach außen. Sein Unterarm drückte nun seitlich gegen den Hals des Mannes und presste seine Halsschlagader noch mehr zusammen.
    In dem Wissen, dass er nicht genug Zeit hatte, um den Griff bis zum tödlichen Ende aufrechtzuerhalten, stützte er sich mit
dem Fuß ab, als sie rücklings zu Boden taumelten. Kaum landete das Dreierknäuel krachend auf dem Fußboden, nahm Alex seine ganze Kraft zusammen und rammte den Kopf des Kerls ambossartig auf sein Knie.
    Mit vernehmlichem Knacken brach das Genick des Mannes. Augenblicklich erschlaffte der muskulöse Körper und legte sich

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