Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines
haben. Er war sehr hartnäckig, so sehr, dass Alex keinen Sinn darin sah, weiter nachzuhaken. Es war nun einmal, wie es war.
Statt sich weiter mit dem Problem herumzuschlagen, entschied Alex, dass er eine Lösung finden musste. Also klapperte er sämtliche Galerien ab, in denen er sich vorstellen konnte, sich mit der Präsentation seiner Arbeiten wohlzufühlen. Schließlich fand er eine Galerie unten im alten Marktviertel, wo man sich bereit
erklärte, einige seiner kleineren Arbeiten anzunehmen. Die Geschäfte hier waren weniger teuer, lockten aber ein buntgemischtes Publikum an, so dass die Galerie innerhalb einer Woche ein kleines Bild für neunhundert Dollar verkaufen konnte. In der Galerie war man sehr zufrieden und bat Alex, weitere Arbeiten vorbeizubringen, auch ein oder zwei größere; man wolle versuchen, ein paar seiner kostspieligeren Arbeiten an den Mann zu bringen.
Noch vor Ablauf des Monats hatte Alex zudem Buckman, Lancaster & Fenton kontaktiert, die Bostoner Anwaltskanzlei, und dort nachgefragt, ob man die Überschreibung des Landes auf seinen Namen durchführen könne. Man versicherte ihm, dies sei kein Problem. Tatsächlich seien sie gemäß der im Testament aufgeführten Vereinbarungen die einzige Kanzlei, die irgendwelche das Land betreffende Transaktionen vornehmen dürfe.
Zudem stellte sich heraus, dass bei der Überschreibung des Landes beträchtliche Gebühren anfielen, deren Begleichung ihm angesichts des Betrags für die sechs in Mr. Martins Galerie verunstalteten Gemälde und der Abfindung von der Versicherungsgesellschaft für das Haus seines Großvaters jedoch keine Mühe bereiten würde. Das Land würde ihm gehören, und damit wäre die Angelegenheit erledigt.
Er hatte sich noch nicht entschieden, ob er das Land verkaufen wollte, ging aber davon aus, dass er für diese Entscheidung noch sein ganzes Leben Zeit hatte. Mr. Fenton aus der Kanzlei versicherte ihm, er könne das Land jederzeit der Daggett-Treuhandgesellschaft veräußern. Auf Alex’ Nachfrage, ob diese es sich überhaupt leisten könne, für eine so ungeheure Menge Land einen fairen Marktpreis zu bezahlen, bemühte dieser sich, ihm zu versichern, dass die Treuhandgesellschaft über ausreichend Kapital verfüge und einen solchen Kauf problemlos abwickeln könne.
Sollte Alex sterben, ohne sich zum Verkauf entschlossen zu haben, und auch keinen Erben haben, würde das Land an die Gruppe von Naturschützern fallen, ohne dass diese einen Penny zahlen müssten. Daher war ein Verkauf des Landes in gewisser Weise sinnvoll, da ihm das Geld dann in jedem Fall gehören würde. Andererseits konnte er im Grab auch kein Geld mehr ausgeben.
Mr. Fenton erklärte ihm, dass die Treuhandgesellschaft Ermittlungen angestellt habe, in der Hoffnung, dass Alex sich früher oder später zum Verkauf entscheiden werde. Irgendetwas daran wurmte ihn und ließ ihn zu einer Entscheidung kommen. Er bat Mr. Fenton, die Leute bei der Treuhandgesellschaft davon zu unterrichten, dass er das Land auf sich überschreiben lassen wolle und fest entschlossen sei, es zu behalten. Daraufhin bemühte sich der Anwalt sicherzustellen, dass Alex die im Vertrag aufgeführten Vorbehalte verstand und dass jede Verletzung unweigerlich zum Verlust des Landes führen würde, selbst wenn er das Besitzrecht bereits besaß.
Alex freute sich auf die Überschreibung des Titels. Er hatte vor, einige Zeit allein in den Wäldern mit Malen zu verbringen. Er hatte angefangen, sich für den Gedanken zu erwärmen, dass ein so riesiges Gebiet ihm gehören sollte, dass er eine ganze Welt besaß, die er erkunden und sein Eigen nennen konnte.
Er saß in seinem Atelier und lauschte auf den gegen seine Fensterscheiben prasselnden Regen, als ihm klar wurde, dass er sich endlich, nach beinahe einem Monat, besser zu fühlen und seinen Kummer zu überwinden begann und endlich wieder Befriedigung bei seiner Arbeit und ein wenig Freude am Leben verspürte. Er hatte eine neue Galerie gefunden, die seine Arbeiten haben wollte, und begann über einen Ausflug nach Maine nachzudenken, um die dortige Wildnis zu erkunden und seinen Geist mit Eindrücken zu füllen, die er malen konnte.
Alles schien auf dem besten Weg zurück in die Normalität. Es ging voran. In gewisser Weise fühlte es sich an wie ein Neuanfang, so als könnte sein Leben endlich richtig beginnen.
Auch Jax wurde zu einer fernen, ihn jedoch nach wie vor heimsuchenden Erinnerung. Was immer an ihrer Geschichte real sein mochte, sie
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