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Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines

Titel: Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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der Länge nach über Alex’ Beine. Der zweite Mann rollte ab und war sofort wieder auf den Füßen.
    Bethany wirbelte herum und drückte auf den Abzug.
    Als ihn der Stromstoß des Elektroschockgerätes traf, erstarrte Alex augenblicklich aufs Neue. Die Qual der ungeheuren Schmerzen ließ ihn aufschreien. Seine Muskeln zuckten unkontrollierbar. Der Mann lag mit seinem ganzen Gewicht quer über seinen Beinen, doch auch ohne diese Last wäre es ihm unmöglich gewesen, Arme oder Beine in der gewünschten Weise zu bewegen oder überhaupt etwas zu tun. Trotz übermenschlicher Anstrengungen verweigerten seine Muskeln jegliche Reaktion. Der Stromstoß hatte seinen Körper voll im Griff.
    Bethany kam näher. Er erwartete, dass sie zumindest eine wütende Schimpfrede vom Stapel lassen würde, doch stattdessen wirkte sie ruhig, so als wäre sie es gewohnt, Qualen zu bereiten.
    Als der zeitlich begrenzte Stromstoß des Elektroschockgeräts abrupt endete, sank Alex mit einem Seufzer der Erleichterung in sich zusammen.
    Bethany gab ihrem Begleiter einen Wink. Der verstand und hob den massigen Körper des anderen Kerls von den Drähten. Als er keinen Kontakt mehr hatte, ließ er ihn los. Er sackte schlaff zur Seite. Es war unschwer zu erkennen, dass er tot war. Alex verfolgte das Geschehen aus den Augenwinkeln und schätzte die Entfernung zu dem noch Lebenden ab.
    Seine Vermutung, dass sich die Stahlspitzen bei der kurzen,
aber heftigen Rangelei lösen würden, hatte sich als trügerisch erwiesen. Sie saßen nach wie vor bombenfest.
    Da der Tote nun von den Drähten heruntergewuchtet und aus dem Weg geschafft worden war, ging Bethany neben Alex in die Hocke. Ihr blondes, von Blitzen beschienenes Haar fiel nach vorne über ihre Schultern.
    »Falls du vorhast, mir Ärger zu machen, Alex, kann ich die ganze Nacht lang weiter auf diesen Abzug drücken. Willst du das?«
    Voll darauf konzentriert, wenigstens eine sekundenbruchteillange günstige Gelegenheit abzupassen, achtete er nicht genau auf ihre Worte. Stattdessen langte er so schnell wie möglich zu und riss an dem Draht, dessen Widerhaken in seinem linken Brustmuskel steckte, um ihn herauszuziehen.
    Er war nicht annähernd schnell genug, ehe sie abermals auf den Abzug drückte.
    Wieder durchfuhr ein blitzartiger Schmerz seinen Körper. Sie rammte ihm den Elektroschocker in den Oberschenkel, und schuf so einen dritten elektrischen Kontakt, um den durch seinen Körper jagenden Stromstoß weiter zu verstärken. So verzweifelt er sich bemühte, sich von der Stelle zu rühren und davonzukriechen, es war aussichtslos. Das Gesicht tränenüberströmt stieß er einen Schrei aus. Er wollte sich zur Fötalstellung zusammenkrümmen, als seine Arme und Beine in wüste Zuckungen verfielen, allerdings nicht als Reaktion auf einen bewussten Befehl. In diesem Moment hätte er alles getan, nur damit dies aufhörte. Als es endlich so weit war, gingen seine Schreie in ein Stöhnen über.
    »Wenn du weiter versuchen willst, die Drähte rauszuziehen, nur zu. Aber ich garantiere dir, ich kann schneller auf den Abzug drücken, und zwar die ganze Nacht. Ich frage dich noch einmal, Alex. Möchtest du, dass ich weiter auf den Abzug drücke?«

    Er schüttelte sofort den Kopf. Das wollte er auf keinen Fall. Schon jetzt stand er wegen dieser Quälerei am Rande der Erschöpfung. Seine Muskeln brannten von der wiederholten Anspannung. Nach dem, was er über Elektroschockgeräte wusste, die an Vollstreckungsbeamte verkauft wurden, war es oft erforderlich, sie mehrmals einzusetzen, um widerspenstige Personen gefügig zu machen.
    Eins war ihm klar: Solange sie sich auf ihn konzentrierte, wäre er nicht schnell genug. Mit dem Finger am Abzug würde sie ihm jederzeit zuvorkommen.
    Ein zufriedenes Lächeln im Gesicht, tätschelte sie ihm die Wange. »Du siehst gut aus, Alex. Genau so, wie ich dich in Erinnerung habe. Ich musste immerzu daran denken, wie scharf du mich machst.«
    Zunächst meinte er, seinen Ohren nicht zu trauen, doch dann sagte ihm ihr anzügliches Lächeln, dass er ganz richtig gehört hatte. Er hatte keine Ahnung, welchen wirren Plan sie verfolgte, hielt es aber für das Beste, den Mund zu halten.
    »Und nun, Alex, möchte ich, dass du ein guter Junge bist. Wenn du artig bist, wird es im Nu vorüber sein.« Sie küsste eine Fingerspitze und drückte sie ihm auf die Lippen. »Sei versichert, ich werde es dir gut besorgen. Richtig gut. Du wirst auf deine Kosten kommen. Versprochen.«
    Die Frage

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