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Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines

Titel: Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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stattdessen wieder herum und starrte durch die Schaufensterscheibe, offensichtlich vor Ergriffenheit um Worte verlegen.
    Alex wollte gerade fragen, wieso ihr ausgerechnet diese Landschaft so viel zu bedeuten schien, als sein Handy klingelte. Er wollte nicht drangehen, aber die Frau starrte ins Schaufenster und war so sehr vom Anblick seines Bildes in Anspruch genommen, dass er sich zur Seite drehte und das Handy aufklappte.
    »Hallo?«
    »Alex, ich bin’s«, sagte Bethany.
    »Oh, hi«, antwortete er über das Handy gebeugt mit leiser Stimme.
    »Hast du meine SMS nicht bekommen?«
    »Tut mir leid, aber ich bin heute noch nicht dazu gekommen, sie zu lesen. Ich hab dir doch gesagt, ruf einfach an, wenn du etwas zu sagen hast.«
    »Du bist so albern, Alex«, erwiderte sie mit einer Fröhlichkeit in der Stimme, die er als blanke Heuchelei empfand. »Wieso denn keine SMS? Sei nicht so altmodisch. Das macht doch jeder.«
    »Ich nicht. Also, was gibt es?«
    »Tja, wenn du die Nachrichten gelesen hättest, mit der ich mir
so viel Mühe gegeben habe, wüsstest du das. Ich habe die Absicht, dich heute Abend auszuführen und dich ordentlich betrunken zu machen. Schließlich hast du doch Geburtstag.«
    Sie klang gekränkt. Das interessierte Alex wirklich nicht. Auch hatte er kein Interesse daran, sich zu betrinken oder diesen so trüben Tag auf sonst irgendeine Weise zu feiern. Dass sie dies annahm, vergrätzte ihn zusätzlich.
    Bethany begann sich in die Vorstellung zu verrennen, dass sich zwischen ihnen weit mehr abspielte, als tatsächlich der Fall war. Er hatte sie ein paar Mal ausgeführt, das hatte gereicht, um zu erkennen, dass sie eigentlich nichts gemeinsam hatten. Die Treffen waren vergleichsweise kurz und belanglos gewesen. Ohnehin wusste er nicht, was sie in ihm sah. Zwischen ihnen wollte einfach nicht der Funke überspringen. Sie mochte kostspielige Dinge, Alex war nicht wohlhabend. Sie feierte gern, Alex nicht.
    Zudem langweilte sie seine Kunst.
    »Tut mir leid, Bethany, aber lass mich deine SMS lesen, dann ruf ich dich wieder an.«
    »Also …«
    Er ließ das Handy zuschnappen und wandte sich wieder zu der Frau herum. Erneut musterte sie ihn auf diese eigentümliche Art, auf die er sich keinen Reim zu machen wusste.
    »Tut mir leid.« Zur Erklärung hielt er das Telefon kurz in die Höhe, ehe er es wieder in seiner Hosentasche verschwinden ließ.
    Sie blickte über ihre Schulter auf sein Bild. »Mir auch. Meine Zeit ist abgelaufen«, sagte sie und wandte sich vom Schaufenster ab, um ihn anzusehen. »Ich muss jetzt erst einmal fort.«
    »Wirklich? Na ja, ich könnte doch wenigstens …«
    Das Handy klingelte erneut. Er wünschte, er hätte es ausgeschaltet.
    Sie lächelte abermals ihr Lächeln, verzog dabei auf betörende
Weise ihre Lippen. Eine Braue hochgezogen deutete sie auf seine Tasche. »Du solltest besser mit ihr sprechen, sonst wird sie womöglich noch wütender.«
    »Das ist mir wirklich egal.«
    Doch Alex wusste, dass Bethany nicht aufgeben würde, also holte er das klingelnde Handy aus seiner Tasche und bat die Frau mit erhobenem Finger: »Würden Sie mich bitte einen Augenblick entschuldigen?«
    Die Frau warf einen letzten Blick durch das Schaufenster, wandte sich dann nachdenklich wieder zu ihm herum. Ihre plötzlich ernste Miene machte ihn sofort stutzig.
    Das Handy hörte im selben Moment auf zu klingeln, als es auf Mailbox umschaltete. »Nimm dich vor Spiegeln in Acht«, brach sie schließlich das Schweigen. »Sie können dich durch Spiegel beobachten.«
    Eine Gänsehaut kroch Alex’ Arme hoch.
    Fast hätte er das Handy fallen lassen, als es abermals klingelte.
    »Was?«
    Sie starrte ihn nur mit ihrem unergründlichen Blick an.
    »Bitte«, sagte er, »könnten Sie einfach eine Sekunde warten?«
    Sie verschmolz mit den Schatten zwischen den Geschäften, als wollte sie ihm Gelegenheit geben, ungestört zu telefonieren.
    Er wandte sich ab und klappte das Handy auf. »Was ist denn?«
    »Alex, bist du eigentlich noch nie …«
    »Hör zu, ich bin gerade mit etwas Wichtigem beschäftigt. Ich rufe dich zurück.«
    Ohne Bethanys Einverständnis abzuwarten, ließ er das Handy zuschnappen und wandte sich wieder herum zu der Stelle, wo die Frau im Schatten der Mauernische wartete.
    Sie war verschwunden. Einfach … verschwunden.

3
    Alex reckte den Hals und ließ den Blick suchend über die durch die Hallen schlendernde, gut gekleidete Kundschaft schweifen. Es waren meist Frauen, aber die eine, die er

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