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Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines

Titel: Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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sie so offensichtlich mit dem Künstler teilen.«
    Alex blickte zu den wütenden roten Farbstrichen hinüber, die in der Tat etwas Zerstörerisches an sich hatten. »Mir war gar nicht bewusst, dass R. C. Dillion das darzustellen versucht hat.«
    »Natürlich nicht, Alex. Weil Sie sich weigern, meinen geschätzten Rat anzunehmen und Ihren Geist dem Wesen einer anderen Wirklichkeit zu öffnen, wie dies bedeutende Künstler tun.«
    »Ich ziehe es vor, das Wesen unserer Wirklichkeit zu malen«,
erwiderte Alex so höflich er konnte. »Wenn Sie der Meinung sind, dass den Käufern so viel an unserem Planeten gelegen ist, warum zeigen Sie ihnen dann nicht meine Bilder von ihm?«
    Mr. Martin lächelte auf die ihm eigene, nachsichtige Art. »Das tue ich ja, Alex, durchaus, aber sie sind nun mal eher am echten künstlerischen Blick interessiert als … an dem, was Sie malen. Bei Ihnen ist nichts von der räuberischen Natur des Menschen zu erkennen. Ihr Werk mag einen gewissen Charme haben, aber es ist bedeutungslos. Und wohl kaum als innovativ zu bezeichnen.«
    »Verstehe.«
    Hätte er sich nicht so niedergeschlagen gefühlt, er wäre gerne wütend geworden. Doch in seinem traurigen Zustand vermochte diese Kränkung seine Widerborstigkeit nicht anzustacheln. Stattdessen bedrückte sie ihn nur noch mehr.
    »Aber ich versichere Ihnen, Alex, ich stelle Ihre Arbeiten so vorteilhaft wie nur möglich aus. Wir hatten ja auch schon ein paar kleinere Erfolge zu verzeichnen.« Mr. Martins Lächeln bekam etwas Geschmeidiges, als er daran erinnerte, dass sich durchaus gelegentlich eines von Alex’ Bildern verkaufte. Und dass seine Galerie eine vierzigprozentige Kommission dafür kassierte. »Ich hoffe, mit Ferienbeginn werden sich Ihre Arbeiten besser verkaufen.«
    Alex nickte. Er wusste, es war sinnlos, über seine künstlerischen Überzeugungen zu streiten. Die zählten nur, wenn seine Bilder auch verkäuflich waren. Bei einigen wenigen Kunden, die seine Landschaften schätzten, hatte er einen gewissen Erfolg. Es gab also noch Menschen, die Arbeiten wie die seinen sehen wollten, Bilder, die der Schönheit einer Landschaft Ausdruck verliehen. Menschen, die einen erbaulichen Anblick zu schätzen wussten.
    Der Frau hatte es schließlich auch gefallen, und sie schien jeden
von Mr. Martins Sammlern mühelos an Intelligenz zu übertreffen. Sie wusste, was ihr gefiel, und scheute sich nicht, es auch zu sagen. Die meisten von Mr. Martins Kunden mussten sich von ihm erklären lassen, was ihnen gefallen sollte. Und für diesen gelehrten Beistand waren sie bereit, eine hübsche Summe auf den Tisch zu legen.
    Trotzdem, Alex musste essen.
    »Danke, Mr. Martin. Ich schaue wieder rein …«
    »Seien Sie unbesorgt, Alex. Ich rufe Sie sofort an, sobald eines Ihrer Bilder verkauft ist, aber denken Sie über meine Worte nach.«
    Alex nickte höflich, begab sich dann zur Tür. Er wusste nur eins: Egal, wie sehr er Hunger litt, er würde niemals Farbe auf die Leinwand klatschen und so tun, als sei das Kunst.
    Sein Geburtstag war im Begriff, sich noch deprimierender zu entwickeln, als ohnehin schon erwartet. Aber vielleicht schaffte es sein Großvater ja, ihn aufzumuntern.
    Er zögerte und wandte sich noch einmal um. »Mr. Martin, das eine hier müsste ich mitnehmen.«
    Mr. Martin runzelte fragend die Stirn, als er Alex das kleine Ölgemälde von der Staffelei nehmen sah. »Mitnehmen? Aber wozu denn?«
    Wenn er eins mitnahm, blieben der Galerie noch sechs seiner Arbeiten für den Verkauf. Schließlich war es ja nicht so, dass man sich um seine Arbeiten riss.
    »Ich brauche es als Geschenk – für jemanden, der es zu schätzen weiß.«
    Ein durchtriebenes Grinsen zeigte sich auf Mr. Martins Gesicht. »Ein ausgefuchster Schachzug, Alex. Ein kleines Geschenk kann bisweilen der Auslöser für den Beginn einer umfassenden Sammlung sein.«

    Alex zwang sich zu einem knappen Lächeln und klemmte sich das Bild mit einem Nicken unter den Arm.
    Er hatte keine Ahnung, ob er die Frau jemals wiedersehen würde. Ihm war klar, dass es ziemlich albern war, davon auszugehen.
    Wenn aber doch, so wollte er ihr das kleine Bild zum Geschenk machen. Er wollte unbedingt noch einmal ihr Lächeln sehen, und wenn es dazu nicht mehr als eines Bildes bedurfte, dann war es das mehr als wert.

4
    »Ich glaube, die Spiegel beobachten mich«, sagte Alex gedankenversunken, die Augen starr in die Ferne gerichtet.
    Ben warf ihm einen Blick über seine Schulter zu. »Das haben Spiegel so an

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