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Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines

Titel: Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Alptraum im Wachzustand, und doch fühlte es sich wirklicher an, als alles zuvor in seinem bisherigen Leben.
    »Wissen Sie denn, wer hinter uns her ist?«, fragte er.
    »Ja«, gab sie zurück. »Piraten.«

21
    »Warten Sie hier, bis ich nachgesehen habe, ob die Luft rein ist, und ich den Pick-up angelassen habe.« Alex wies auf seinen blassroten Cherokee, der in der Auffahrt stand.
    Von der Küchentür aus warf Jax einen Blick zurück in das dunkle Haus. »Na gut, aber beeil dich.«
    Sie war eindeutig eher auf das konzentriert, was womöglich hinter ihnen in der Dunkelheit lauerte. Beim letzten Mal waren die Eindringlinge durch die Vordertür gekommen. Erwartete sie jetzt etwa, dass sich weitere von ihrer Sorte von hinten durch das Haus heranschlichen?
    Vorsichtig steckte Alex den Kopf durch die Tür, sah kurz hinaus und zog ihn dann wieder zurück. Der Regen hatte noch immer nicht nachgelassen. Er riskierte einen zweiten Blick, diesmal in die andere Richtung. Der Jeep stand gleich draußen in der Auffahrt an der Seitenwand des Hauses.
    »Ich sehe niemanden«, meinte er zu ihr.
    Nachdem sie das Dunkel drinnen überprüft hatte, wandte sie sich herum. »Das hat nicht viel zu besagen. Es ist dunkel, und bei diesem Regen kann man kaum etwas erkennen. Sie könnten sich überall verstecken. Und überhaupt, dass du in diesem Moment niemanden siehst, heißt noch lange nicht, dass sie nicht jeden Augenblick auftauchen können.«
    Ein verstörender Gedanke. »Das können sie tun, wo immer sie es wollen?«
    »Theoretisch ja, aber in der Praxis nein. Dieser Ort ist Königin Bethany und ihren Schergen bekannt, sie sind aus ihrer Welt direkt hierhergekommen. Demnach ist es nur logisch, dass die anderen diese Stelle ebenfalls auf dem Plan haben könnten.«

    »Soll das heißen, um hierherzugelangen, muss man genau wissen, wohin man will?«
    »Nicht unbedingt. Das Problem hat weniger mit dem Hierhergelangen zu tun als damit, dass man genau wissen muss, wohin man möchte, sobald man hier eintrifft. Die Welten, deine wie auch meine, sind riesengroß, wie soll man da eine einzelne Person unter Millionen von Menschen finden? Das Hierherkommen ist eine Sache, aber zu wissen, wo genau man hinmöchte, ist man erst einmal hier, ist etwas völlig anderes.«
    »Ich verstehe, was Sie meinen. Klingt, als müsste es schwierig sein.«
    »Als ich dich beim zweiten Mal zu finden versuchte, habe ich den Bereich um die Galerie im Auge behalten, denn ich wusste, dass du diesen Ort gelegentlich aufsuchst. Zu der Zeit war es dein einziger mir bekannter Aufenthaltsort. Aus diesem Grund müssen wir alle deine bekannten Aufenthaltsorte meiden.«
    »Das macht die Dinge nicht eben einfacher.«
    »Ich habe dir nicht versprochen, dass es einfach werden wird.«
    »Schätze nein.«
    Gedankenversunken drückte er auf den Sperrhebel seitlich am Halfter und zog die Waffe gerade weit genug heraus, um sicher zu sein, dass sie nicht klemmte. Dann ließ er die Waffe zurückfallen und wieder einrasten.
    »Nun, dann halten wir uns wohl am besten an den Plan. Sie bleiben in den Schatten und halten die Augen offen, bis ich den Pick-up gestartet habe. Und ziehen Sie die Tür hinter sich zu, wenn Sie das Haus verlassen«, fügte er hinzu. »Ich hätte gern noch ein Zuhause, zu dem ich eines fernen Tages wieder zurückkehren kann.«
    Jax lächelte verständnisvoll. »Das kann ich dir nachempfinden.«

    Als Alex durch die Tür in den Regen hinausschlüpfte, war ihm, als verlasse er sein altes Leben und trete in ein neues ein. Alles fühlte sich neu an, anders, so als sehe er die Welt mit neuen Augen.
    Ja, er glaubte, jeden einzelnen Muskel seines Körpers spüren zu können, die Regentropfen zählen zu können, die auf ihn niedergingen. Er war sich der unterschiedlichen Empfindungen des Regens auf seinem Gesicht bewusst, spürte, wie dieser sein Haar verfilzte, seine Hosenbeine durchnässte, auf seinen Handrücken klatschte. Er konnte die feuchte Erde riechen, den Beton, die Bäume, konnte den Regen auf das Hausdach prasseln hören. Er hörte ihn in der Gosse gurgeln, in den Pfützen plätschern, auf den Blättern des großen Ahornbaums an der rückwärtigen Hausecke flüstern, auf die metallenen Flächen des Jeeps trommeln. Von Blitzen innerlich beleuchtete Wolken ließen kurz ihre grünlich wallenden Umrisse erkennen, ehe sie wieder im Dunkeln versanken. Er konnte das ferne Donnergrollen durch den Boden rumpeln hören. Im Westen war das Flackern der Blitze näher und ließ

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