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Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines

Titel: Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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die glänzende, regennasse Szenerie in krassem, farblosem Kontrast erglühen.
    Alle seine Sinne sprühten. Die Welt erschien ihm nicht nur neu, sie war ein fremder Ort.
    Rasch öffnete er die Fahrertür und ließ sie gerade weit genug aufspringen, dass die zentrale Deckenbeleuchtung anging. Dann vergewisserte er sich mit einem Blick durch die Seitenfenster, dass sich hinten niemand versteckte. Als er sicher war, dass im Pick-up niemand lauerte, schlüpfte er hinein und drückte auf die Entriegelung, damit Jax auf der Beifahrerseite einsteigen konnte.
    Als er den Schlüssel in der Zündung drehte, war nur ein Klacken zu vernehmen. Sein heftig pochendes Herz schien einen Schlag auszusetzen. Er probierte es erneut, und wieder hörte
man nur ein Klacken. Der Anlasser war an einem toten Punkt stehen geblieben. Aus Erfahrung wusste er, dass er den Schlüssel die ganze Nacht im Zündschloss drehen konnte, ohne dass der Motor ansprang.
    Er verfluchte sich innerlich. Es war einfach nicht zu fassen, dass er den Anlasser nicht ausgewechselt hatte, als er die Zeit dazu gehabt hatte. In der Aufregung um Bens Tod hatte er diese Angelegenheit völlig vernachlässigt. Aber Ausreden führten zu nichts, damit war das Versäumnis nicht wiedergutzumachen.
    Jax kam aus dem Haus gerannt und blieb in der offenen Tür des Pick-up stehen. »Stimmt etwas nicht? Dauert das immer so lange?«
    »Er will nicht anspringen.«
    »Magie ist viel verlässlicher als diese Technik«, befand sie.
    »Ach ja? Dann verraten Sie mir doch bitte mal, was Ihnen Ihre Magie im Augenblick nützt.«
    Seufzend stellte sie fest, dass sie darauf keine Antwort hatte.
    »Ich muss ihn einfach nur die Einfahrt runterrollen lassen, damit er anspringt.«
    Für genau diesen Fall setzte er den Pick-up stets rückwärts in die leicht abschüssige Einfahrt.
    »Ich werde ihn anschieben, bis er anspringt. Hab ich schon oft genug gemacht, das wird schon funktionieren. Kommen Sie einfach herum, und steigen Sie …«
    Just als Alex den Kopf hob, warf sich eine dunkle Gestalt mit voller Wucht von hinten gegen Jax. Mit einem Ächzen entwich die Luft aus ihren Lungen. Die Wucht des Aufpralls schleuderte sie gegen ihn, so dass er rücklings über die Mittelkonsole gestoßen wurde. Die Mittelarmlehne bohrte sich schmerzhaft in seine Nieren, während seine Schultern unter einer qualvollen Verdrehung seines Halses auf den Beifahrersitz gedrückt wurden.
In dieser misslichen Stellung machten das vereinte Gewicht von Jax und dem Fremden über ihr jedes tiefe Luftholen unmöglich.
    Die Zeit schien anzuhalten.
    Der wütend knurrende Mann hatte Jax einen muskulösen Arm um den Hals gelegt, in seinen dunklen Augen blitzte mörderische Absicht. Noch einen winzigen Augenblick, und er würde ihr den Hals umdrehen und ihr das Genick brechen.
    Alex hielt die Luft an und stemmte sich in einer gewaltigen Kraftanstrengung dagegen. Seine Pistole hatte er schon aus dem Halfter gezogen.
    Dann ließ er seine Faust an Jax’ Gesicht vorbeischnellen und rammte dem Kerl die Mündung in die linke Augenhöhle.
    Ohne auch nur einen Augenblick zu zögern und ehe der Kerl reagieren und vor der Waffe zurückzucken konnte, drückte Alex auf den Abzug.
    Das heiße Aufblitzen des Mündungsfeuers erhellte das Innere des Pick-up, der Lärm der abgefeuerten Pistole war ohrenbetäubend. In der Dunkelheit konnte Alex den Feuerstrahl des Mündungsfeuers aus dem Hinterkopf des Mannes hervorschießen sehen, als das Hohlmantelgeschoss in einem Schwall aus Blut, Knochensplittern und Hirnmasse wieder austrat. Der Rückschlag riss sein Handgelenk nach hinten.
    Die meisten Trümmerteile wurden zur offenen Tür hinausgeschleudert, ein Teil jedoch klatschte innen gegen die Windschutzscheibe und das hintere Seitenfenster. Die ausgeworfene Messinghülse prallte am Wagenhimmel ab und schlug blechern gegen die Einfassung des Seitenfensters.
    Als die Kugel sich durch sein Hirn bohrte, erschlaffte der Körper des Fremden noch im selben Moment zu einer formlosen Masse. Anders als im Film wurde er nicht zurückgeworfen, er sackte einfach auf der Stelle tot zusammen. Einen Augenblick
zuvor noch ein wirrer Fleck wilden Ungestüms, lag er plötzlich totenstill da.
    Jax packte den unteren Bogen des Steuerrads, um sich abzustützen, und drückte den Rücken durch. Alex half ihr, sich hochzustemmen. Der Tote rutschte von ihrem Rücken herunter und landete neben der Einfahrt, einen Arm über seinen Kopf gebreitet, so als wollte er seine grausige

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