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Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines

Titel: Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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schmunzeln, und über die missliche Lage, in die Jax geraten war.
    »Und, was hast du ihr geantwortet?«
    »Ich erklärte ihr, dass ich mir den Lebensunterhalt mit dem Töten von Menschen verdiene.«
    Alex war baff. »Du hast ihr was erzählt?«

    »Dass ich Menschen töte. Ich bin mit deiner Welt nicht vertraut genug, um mir eine glaubhafte Lüge auszudenken, also habe ich ihr die Wahrheit gesagt.« Sie tat seinen bestürzten Gesichtsausdruck mit einer wegwerfenden Handbewegung ab. »Gewöhnlich glauben die Menschen die Wahrheit nicht. Lieber hören sie eine raffinierte Lüge.«
    »Und was meinte das Mädchen daraufhin?«
    »Sie sagte: ›Echt jetzt? Wie cool ist das denn?‹«
    »Gut. Einen Moment lang dachte ich, du hättest ihr womöglich Angst eingejagt.«
    »Gar nicht, vielmehr schien der Tod sie sehr zu beschäftigen. Sie hatte sich die Fingernägel und Lippen schwarz angemalt. Worin besteht der Sinn, wenn man versucht, wie eine Leiche auszusehen?«
    »Ich glaube, das ist eine Phase, die manche jungen Mädchen durchmachen müssen«, meinte Alex. »Hast du niemals, ich weiß nicht … gegen die Erwachsenen rebelliert, als du jung warst? Wolltest du nie anders sein?«
    Jax sah ihn verständnislos an. »Nein. Warum sollte ich so etwas wollen?«
    Er seufzte. »Schätze, du stammst wirklich aus einer anderen Welt. Was hast du denn gemacht, als du in ihrem Alter warst?«
    »Gelernt und mich geübt.«
    Er sah sie kurz stirnrunzelnd an, während sie sich einen Weg zwischen den vereinzelten Passanten hindurch bahnten, die sie ausnahmslos im Vorübergehen anstarrten. »Was hast du denn gelernt, worin hast du dich geübt?«
    Lächelnd verzog sie den Mund. »Wie man Menschen tötet.«
    Er betrachtete sie einen Moment lang. »Ist das wieder eine deiner Wahrheiten oder eine Lüge, von der du annimmst, dass ich sie glauben könnte?«

    »Beides«, gab sie zurück.
    »Was soll das heißen?«
    Sie lächelte versonnen. »Ich habe Sprachen gelernt. Ich spreche eine ganze Reihe der in meiner Welt gebräuchlichen Sprachen. Fühlst du dich jetzt besser?«
    Er beschloss, sie nicht weiter zu bedrängen, und wechselte das Thema. »Ich finde, in Anbetracht der Tatsache, dass wahrscheinlich auch noch andere Leute Fragen stellen werden und wir möglicherweise in eine Situation geraten könnten, in der man uns voneinander getrennt befragt, sollten wir uns besser eine glaubwürdige Geschichte ausdenken. Irgendwas, auf das wir im Notfall zurückgreifen können.«
    »Jetzt sag bloß nicht«, erwiderte sie und fächelte ihr Gesicht, als fühlte sie sich matt, »wir sind unsterblich ineinander verliebt, ich bin dir versprochen, und wir werden heiraten.«
    Alex zuckte innerlich leicht zusammen. »Also, eigentlich hatte ich mir genau das überlegt, das mit der Verlobung. Ich finde die Geschichte ganz praktisch. Ich meine, wenn ich dich in das Krankenhaus mitnehme, wo meine Mutter untergebracht ist, sollte ich doch mit irgendeiner plausiblen Geschichte aufwarten können. Die lassen nicht einfach jeden hinein. Du musst schon eine mir nahestehende Person sein, eine Verwandte, eine Verlobte, irgendwas in der Art.«
    »Warum ist dein Gesicht gerötet?«
    »Schau, ich hatte mir einfach überlegt, wenn wir dich als meine Verlobte ausgeben, würde das die Leute zufriedenstellen und eine Schwierigkeit vermeiden. Ich hatte nicht daran gedacht, dass du etwas dagegen haben könntest.«
    »Entspann dich«, erwiderte sie lächelnd. »Dieselbe Geschichte hatte ich mir auch ausgedacht.«
    »Ach. Tatsächlich?«

    »Natürlich. Was sonst könnten wir den Leuten erzählen, dort, wo deine Mutter gefangen gehalten wird? Dass ich zufällig gerade aus einer anderen Welt vorbeischaue und mit der Verrückten sprechen möchte?«
    »Bin ich wirklich rot geworden?«
    Sie blickte zu ihm auf. »Ein wenig.«
    »Gut, du bist also meine Verlobte. Bist du einverstanden mit der Geschichte?«
    Sie musterte ihn fragend. »Es sei denn, du hast die Absicht, dass wir das mit der Hochzeit tatsächlich durchziehen.«
    Er verlangsamte seine Schritte und wies, froh, das Thema wechseln zu können, auf ein Schaufenster voller weiblicher Mannequins in Freizeitkleidung. »Hier drinnen sollte sich etwas für dich finden lassen.«
    Er hielt ihr die große Glastür auf. Sie warf einen Blick über die Schulter. »Du bist noch immer rot im Gesicht, Alex.«
    »Also, eigentlich dachte ich, vielleicht wär es wirklich das Beste, wenn wir es bis zum Ende durchziehen und heiraten. Eine rechtsgültige

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