Das Gesetz der Neun - Goodkind, T: Gesetz der Neun - The Law of Nines
große Aufmerksamkeit erregen, da man zu viel von ihren Beinen sehen könne. Nach dem, was er von ihren schlanken, kräftigen Beinen gesehen hatte, konnte Alex dem nur beipflichten. Zu guter Letzt jedoch überlegte sie es sich anders und beschloss, einen anzuprobieren.
Sie hatte ziemlich schnell raus, worauf es beim Shoppen ankam. Alex hatte nicht den Eindruck, dass die Verkäuferinnen an ihrer Art einzukaufen irgendetwas merkwürdig fanden. Sie mussten sie für eine Frau halten, die genau wusste, was sie wollte.
Während Jax mit einem Arm voller Kleidungsstücke in der Kabine verschwand, suchte sich Alex einen Stuhl, den er wie beiläufig zur Seite hinüberzog, damit er sowohl die Tür der Umkleidekabine wie auch den Eingang des Geschäfts im Auge behalten konnte. Er wollte freies Blickfeld für den Fall, dass jemand Unliebsames das Geschäft betrat.
Er hoffte, dass es nicht dazu kommen würde. Seine Waffe nachts mitten in einem Unwetter mit Blitz und Donner abzufeuern war eine Sache, etwas ganz anderes war es, dies in einer belebten Einkaufspassage tun zu müssen. Wenn ihn die Bösen nicht erwischten, dann ganz bestimmt die Guten.
Kurz darauf kam Jax aus der Umkleidekabine, bekleidet mit einer Hüftjeans und einem schwarzen Oberteil. »Wie sieht das aus?«
»Heiß.«
Sie runzelte die Stirn. »Eigentlich nicht. Ich denke, ich müsste meinen Umhang darüber tragen, um mich warmzuhalten, sobald es etwas kühler wird.«
»Nein, ich meinte, es sieht heiß aus – attraktiv, sehr gut. Heiß eben.«
Sie verstand, was er meinte. »Es freut mich, dass du findest, ich sehe heiß aus. Aber genügt es, um nicht aufzufallen?«
»Aber ja, perfekt. Probier noch etwas anderes an, du wirst ein paar Outfits brauchen. Versuch es mal mit der schwarzen Hose, die so aussieht, als wäre sie maßgeschneidert.«
Als sie in einer schlichten weißen Bluse und der schwarzen Hose wieder zum Vorschein kam, nickte er. »Das ist genau der richtige Stil.«
Laut Aussage des Anwalts würde die Übertragungsurkunde in ein paar Tagen fertig sein, Alex würde die Schriftstücke jedoch persönlich unterzeichnen müssen. Penibel, wie Mr. Fenton geklungen hatte, wollte Alex vermeiden, dass Jax bei ihm Stirnrunzeln hervorrief. Vielmehr hoffte er, dass der Anwalt ihnen weitere Informationen oder zumindest einen Anhaltspunkt geben konnte, der ihnen weiterhalf. Um einen Mann von solch gewissenhaftem Charakter zu beschwichtigen, mussten sie einen Eindruck von Rechtschaffenheit hinterlassen.
Sie wählten noch einige weitere Outfits aus, meist Jeans, die in den meisten Situationen unauffällig aussehen und auf Reisen bequem sein würden. Anschließend zahlten sie und ließen sich an einem Tisch im Restaurantbereich nieder, damit er die Preisschilder abschneiden konnte. Dafür benutzte er sein Taschenmesser,
nicht ohne Jax zu warnen, ihr Messer niemals in der Öffentlichkeit zu zeigen. Als er mit einem Paar Jeans und dem schwarzen Oberteil, das ihr so gefiel, fertig war, suchte sie die Toilette auf, um sich umzuziehen. Unterdessen entfernte Alex die restlichen Etiketten und Preisschilder.
Als sie wieder herauskam, fiel ihm auf, dass sie nach wie vor Aufsehen erregte, wenn auch auf eine etwas andere Art: Die stirnrunzelnde Neugier war bewundernden Blicken gewichen.
Sie blieb vor ihm stehen, als er die Tüten mit ihren Einkäufen aufnahm, und gab ihm eine Tasche mit ihrem schwarzen Kleid. Er hatte ein etwas schlechtes Gewissen, weil er sie gebeten hatte, für sie ungewohnte Kleidungsstücke anzuziehen.
»Und, wie findest du’s?«, fragte er.
Sie bedachte ihn mit einem schiefen Lächeln. »Ich finde, ich sehe heiß aus.«
Alex atmete erleichtert auf. Er war froh, dass sie es so gelassen nahm. »Da werde ich dir nicht widersprechen. Noch besser ist, dass du so aussiehst, als würdest du hierhergehören. Hoffentlich erkennen dich Cains Leute jetzt nicht mehr.«
»Das könnte etwas zu viel der Hoffnung sein.« Sie nahm seinen Arm, dann machten sie sich auf den Weg zurück zum Wagen. »Vielen Dank, dass du mir geholfen hast, mich besser anzupassen. Das wird es uns erleichtern, Antworten zu finden.«
Auf dem Rückweg durch die Einkaufspassage zum Parkplatz hielt Jax ihn plötzlich zurück, so dass er gezwungen war, stehen zu bleiben. Er wandte den Kopf zur Seite und sah sie in ein Schaufenster starren.
Der Laden trug den Namen »Die Schatzkiste der Pandora« und bot eine überbordende Vielfalt kleiner Figuren und Ähnlichem feil. Soweit Alex
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