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Das Gesetz der Vampire

Das Gesetz der Vampire

Titel: Das Gesetz der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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sollten dringend nach Ihrer Rückkehr über meinen Status bei PROTECTOR reden.«
    Shepherd drehte sich wortlos um und ging. Quinn kehrte in Begleitung, vielmehr unter der Bewachung von Jim Forrester an seinen Schreibtisch zurück und begann, liegen gebliebene Berichte aufzuarbeiten. Eine knappe Stunde später verließ Shepherd zusammen mit den übrigen Jägern einschließlich Forrester das Büro, um Ashton Ryder zur Strecke zu bringen.
    Quinn starrte auf die Schreibtischplatte vor sich und fühlte sich in diesem Moment überaus elend. Erst gestern Nacht hatten Ashton und er sich gegenseitig ihrer ungebrochenen Freundschaft zueinander versichert. Zehn Jahre bedingungslosen Vertrauens und Zusammenarbeit konnten nun mal nicht einfach ausgelöscht werden. Dasselbe galt aber auch für die anderen Jäger und die Institution PROTECTOR als seinem Dienstherren.
    Nein, nicht dasselbe. PROTECTOR bezahlte ihn zwar für seine Arbeit, aber Ashton hatte mehr als einmal sein Leben für ihn riskiert. Das schweißte zusammen. Andererseits war Quinn sich bewusst, dass er seinen Job los wäre, sollte er sich auf Ashtons Seite schlagen und ihn warnen. Es war ein Dilemma.
    Schließlich stand er auf und verließ ebenfalls das Gebäude. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite gab es eine Starbucks Filiale, und Quinn brauchte verdammt dringend einen guten und vor allem starken Kaffee, um den galligen Geschmack aus seinem Mund zu vertreiben.

    ***

    Die Vampire saßen in Ashtons Wohnzimmer und hielten Kriegsrat über ihr weiteres Vorgehen bezüglich Phelps, als sein Handy klingelte. Eine ihm unbekannte Nummer wurde angezeigt. Ashton nahm den Anruf trotzdem entgegen.
    »Ashton«, Harry Quinns Stimme klang drängend und schuldbewusst zugleich, »ich rufe aus dem Starbucks an von einem geliehenen Handy, damit niemand den Anruf mit mir in Verbindung bringen kann, denn was ich jetzt tue, ist genaugenommen Verrat, aber ...« Er zögerte, ehe er entschlossen fortfuhr. »Du bist mein Freund, Ash, und du und deine Kameraden habt bewiesen, dass ihr es ehrlich meint. Im Gegensatz zu Shepherd, der gerade zur Jagd auf euch geblasen hat. Verschwindet aus deinem Haus, und nimm alles mit, was du an persönlichen Dingen brauchst. Du kennst den Boss. Er wird es von jetzt an rund um die Uhr überwachen lassen und jeden Vampir töten, der sich darin oder auch nur in der Nähe blicken lässt. Das habt ihr einfach nicht verdient. Beeilt euch. Ihr habt noch höchstens fünfzehn Minuten.«
    »Danke, Harry«, sagte Ashton bewegt, obwohl die Bitterkeit wie Gift in ihm hochstieg und ihn zu übermannen drohte. »Das werde ich dir nie vergessen.«
    »Schon gut. Ich werde meinen eigenen Bericht an die Zentrale in London schicken, denn ich kann mich des Gefühls nicht erwehren, dass Shepherds Bericht nicht mal einen Hauch von Objektivität enthalten wird. Mach’s gut, Ash.«
    »Mach‘s gut, Harry. Und sag den Leuten in London, dass wir mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln weiter nach dem Drahtzieher des Anschlags auf Peters suchen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir ihn gefunden haben. Wir bleiben in Verbindung, mein Freund. Bis dann.«
    Er schaltete sein Handy aus und musste nicht weitergeben, was er gerade gehört hatte, denn die feinen Vampirohren seiner Begleiter hatten jedes Wort mitbekommen. Noch ehe Ashton das Gespräch beendet hatte, waren sie schon dabei, ihre wenigen Sachen zusammenzupacken. Ashton folgte ihrem Beispiel und war froh darüber, dass er die Dinge, die er brauchte, bereits in der Nacht seiner Ankunft eingesteckt hatte. Fünf Minuten später konnte er das Haus abschließen und eilte mit den anderen zum Flughafen, wo Gwynals Jet startbereit auf sie wartete.
    Als Winston Shepherd mit seinen Jägern nur ein paar Minuten danach auf der Bildfläche erschien, fand er Ashtons Haus verlassen vor und von den Vampiren keine einzige Spur mehr.

    ***

    Morton Phelps fühlte sich einem Tobsuchtsanfall nahe, und nur das Bewusstsein, dass er es seiner Herkunft aus einem Königshaus schuldig war, selbst in den schlimmsten Momenten seines Lebens die Contenance zu wahren, hinderte ihn daran, entsprechend zu reagieren. Die verfluchten Wächter hatten es tatsächlich fertig gebracht, seine minutiös vorbereiteten und beinahe narrensicheren Pläne zu zerschlagen, auf deren Umsetzung er Jahre der Vorbereitung verwendet hatte. Eigentlich eine Unmöglichkeit, die ihnen dennoch gelungen war.
    Phelps hatte keine Ahnung, wie sie ihm überhaupt auf die

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