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Das Gesetz der Vampire

Das Gesetz der Vampire

Titel: Das Gesetz der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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fallengelassen und hintergangen worden, dass er sich gegenwärtig nicht vorstellen konnte, jemals wieder für sie zu arbeiten. Nicht einmal falls es ihm tatsächlich gelingen sollte, wieder ein Mensch zu werden.
    Sam Tyler hatte berichtet, dass die Chemikalie, die Ashton und Stevie bei GlobalTech gefunden hatten, gemäß der bisherigen Analyse ihres Chemikers eine harmlose Substanz zu sein schien. Da aber niemand eine harmlose Substanz doppelt gesichert in einem Safe aufbewahrte, erst recht niemand wie Phelps, musste es noch etwas geben, das mit ihr zusammenhing. Der Chemiker wollte jedenfalls noch weitere Tests durchführen und würde sich melden, sobald er etwas herausfand.
    Phelps schien wie vom Erdboden verschluckt zu sein, und die Vampire konnten nur darauf warten, dass er eines Tages irgendwo wieder auftauchte und von einem der Agenten, die die Wächter beschäftigten, gesehen und erkannt wurde. Das konnte jedoch Monate dauern, vielleicht sogar Jahre. Die einzige Möglichkeit, Phelps anderweitig aufzuspüren, lag in den Händen der magischen Gemeinschaft um die geheimnisvolle Lady Sybilla, mit der Sean telefonisch in engem Kontakt stand.
    Bis es entsprechende Ergebnisse gab, nutzte der alte Vampir die unfreiwillige Atempause, um sein Versprechen gegenüber Ashton einzulösen und das Heilmittel zu finden. Er verbrachte jeden Tag mehrere Stunden in einem tranceähnlichen Zustand, der ihn sichtbar erschöpfte, was Ashton zusätzlich ein schlechtes Gewissen verursachte, doch Sean ließ sich nicht davon abbringen, ihm mit allen seinen Kräften zu helfen. Selbst wenn das bedeutete, dass sein Adoptivsohn wieder ein Mensch wurde.
    Stevie und Gwynal waren nach Baltimore in ihren Alltag zurückgekehrt, und Ashton beneidete sie um diese Möglichkeit. Er hätte auch gern wieder einen normalen Alltag gehabt. Vom tatenlosen Herumsitzen und ausgiebigem Schwelgen in Selbstmitleid würde er den allerdings nicht bekommen. Da es außerdem fraglich war, wann Sean ein Ergebnis hinsichtlich des Heilmittels bekam, beschloss er, sich eine Arbeit zu suchen, sobald das gerade begonnene Wochenende vorüber war, an dem Stevie ihren Besuch angekündigt hatte. Theoretisch musste sie jeden Augenblick kommen.
    Sean saß noch in einer seiner Trancen, als die Vampirin eintraf. Sie hatte Gwynal mitgebracht, und Ashton fragte sich, was der alte Vampir wohl hier wollte, da er nicht den Eindruck erweckte, nur einen Freundschaftsbesuch zu absolvieren. Bestimmt gab es wieder »Wächterangelegenheiten« zu besprechen. Sofern die aber nichts mit Phelps zu tun hatten, würde Ashton von ihnen ausgeschlossen sein.
    Sean gesellte sich gleich darauf zu ihnen ins Wohnzimmer, als Ashton und Vivian die Ankömmlinge gerade begrüßt hatten. Er wirkte müde und machte ein sehr ernstes Gesicht. Er nickte Stevie und Gwynal nur kurz zu, bevor er sich Ashton zuwandte. Der erkannte, was Sean zu sagen hatte, noch ehe er es aussprach. Ashtons Magen verkrampfte sich beinahe schmerzhaft.
    »Ashton, ich wünschte, ich hätte eine gute Nachricht für dich«, sagte Sean sanft und schüttelte den Kopf. »Ich habe zwar die aztekische Priesterin aufgespürt, die das Heilmittel gekannt haben soll, aber die Überlieferungen sagen leider die Wahrheit. Sie wurde von den Spaniern als Hexe hingerichtet, ebenso alle ihre Nachkommen, die man ebenfalls verdächtigte, Hexen zu sein, obwohl es dafür bei den meisten von ihnen keine Anzeichen gab. Ihr gesamtes Wissen ist mit Tlalica gestorben. Allerdings habe ich ohnehin keinen Beweis dafür gefunden, dass sie dieses Heilmittel tatsächlich besaß. Es tut mir leid.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Natürlich besteht die vage Möglichkeit, dass andere Priesterinnen oder Priester derselben oder irgendeiner anderen Gottheit das Heilmittel ebenfalls kannten, doch ich habe keinen Anhaltspunkt dafür entdeckt. Das muss aber nichts heißen«, fügte er ermutigend hinzu, »denn ich habe meine Suche ausschließlich auf Tlalica konzentriert, weil sie die Einzige ist, von der wir je gehört haben, dass sie es gekannt haben soll. Ich werde weiter nach anderen suchen, und falls es sie gegeben hat oder sogar noch geben sollte, so werde ich sie finden. Ich kann nur nicht sagen, wie lange es dauert und natürlich auch nicht garantieren, dass die Suche jemals Erfolg haben wird. Aber ich gebe nicht auf, Ashton. Ich lasse dich nicht im Stich.«
    Ashton schloss die Augen. Durch das Band zwischen ihm und Sean spürte er, dass der alte Vampir sein Angebot

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