Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Gesetz der Vampire

Das Gesetz der Vampire

Titel: Das Gesetz der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
Vom Netzwerk:
Verwandelten gibt, sobald die Verwandlung abgeschlossen ist. Interessant.«
    »Und was heißt das nun?«, fragte Ashton und erlaubte sich nicht, noch einmal Hoffnung zu schöpfen.
    »Das heißt, dass ich ein paar Experimente durchführen muss, bevor ich dir eine endgültige Antwort geben kann.« Sie zuckte mit den Schultern. »Ich kann zwar Materie mit Magie beliebig umformen und damit zum Beispiel ein Krebsgeschwür verschwinden lassen; aber bestimmte Teile der DNA eines Wesens zu verändern, ist ungleich komplizierter. Dafür brauche ich etwas von deinem Blut, Ashton.«
    Ashton verzog das Gesicht. »Ich hasse Injektionsnadeln«, sagte er nachdrücklich. »Aber wenn es sein muss.«
    »Nein, muss es nicht«, antwortete Sam lächelnd. »Ich brauche nur deine Erlaubnis, dass ich dein Blut nehmen darf. Ich bin zwar eine Dämonin, aber ich habe gewisse Prinzipien.«
    »In Ordnung«, stimmte er zu und überlegte, auf welche Weise sie an sein Blut kommen wollte, ohne ihn zu verletzen.
    Nur eine Sekunde später hielt sie ein verschlossenes Reagenzglas in der Hand, das sich rasch mit seinem Blut füllte, ohne dass Ashton etwas anderes spürte als ein leichtes Kribbeln im Körper.
    »Danke«, sagte Sam, als das Glas bis zum Rand gefüllt war. »Ich tue mein Möglichstes und melde mich, sobald ich soweit bin.« Sie verschwand übergangslos.
    Sean legte Ashton die Hand auf die Schulter. »Wenn irgendjemand von denen, die wir kennen und denen wir vertrauen können, in der Lage ist, deine Verwandlung rückgängig zu machen, dann ist es Sam. Und ich hoffe für dich, dass sie es schafft.«
    Ashton antwortete nicht darauf, sondern erhob sich wortlos und kehrte in sein Zimmer zurück, wo er hoffte, endlich allein gelassen zu werden. Er würde sich in jedem Fall innerlich darauf vorbereiten, dass auch die Magie einer mächtigen Dämonin wie Sam ihm nicht würde helfen können.

    »Und was führt dich hierher, Gwynal?«, fragte Sean, nachdem Ashton gegangen war.
    »Die New Yorker Kolonie kann sich nicht auf einen Präfekten einigen. Die Hälfte favorisiert Savanna, die andere den Barkeeper Jason. Ocholu bleibt vor Ort, um ein Auge auf die Sache zu haben, damit die nicht in einen ernsthaften Konflikt ausartet.«
    »Das hätte uns gerade noch gefehlt«, meinte Vivian. »Wir haben auch so schon genug Probleme.«
    »Von denen immer noch das größte ist, dass wir nicht die leiseste Ahnung haben, wo sich Phelps aufhält«, ergänzte Gwynal. »Er scheint wie vom Erdboden verschluckt zu sein. Langsam bereitet mir das ernsthafte Sorgen.«

    ***

    Ashton hatte nie zu den Leuten gehört, die Montage hassten, was sicherlich daran lag, dass er während der letzten zehn Jahre – und teilweise auch schon davor – nahezu jeden Tag gearbeitet hatte, an dem es Arbeit gab. Sowohl die Tätigkeit für PROTECTOR wie auch die eines Polizisten nahm in den seltensten Fällen Rücksicht auf Wochenenden oder Feiertage, sodass für ihn bis auf wenige Ausnahmen ein Tag wie der andere war und »Sonntag« nur der Name eines beliebigen Tages auf einem Kalender war. Jetzt hatte sich auch das verändert.
    Das Wochenende war vorüber und Stevie wieder nach Baltimore zu ihrer Arbeit zurückgekehrt. Vivian ging ihrem Beruf als Ingenieurin nach und Sean dem seinen als Übersetzer alter Schriften für diverse Museen und private Institute in verschiedenen Staaten. Ashton konnte seine Anwesenheit im Haus spüren und empfand sie als seltsam tröstlich, was ihm jedoch seine innere Zerrissenheit nur umso deutlicher zu Bewusstsein brachte.
    Er hatte beschlossen, sich endlich wieder eine Arbeit zu suchen, konnte sich allerdings nicht so recht entscheiden, was er tun wollte. Er schwankte zwischen dem Eröffnen einer selbstständigen Detektei und der Arbeit als Spezialist für Nachteinsätze bei einer privaten Sicherheitsfirma. In jedem Fall stand vor dem einen oder anderen die Beschaffung einer neuen Identität. Sean hatte ihm bereits detailliert Auskunft darüber gegeben, dass das bedeutete, dass Ashton Ryder wahrhaft spurlos von der Bildfläche verschwinden musste.
    Er hatte nur noch die Möglichkeit, sein Konto aufzulösen und das Geld in sein neues Leben mitzunehmen. Selbst das war mit einem gewissen Risiko verbunden, da er davon ausgehen musste, dass PROTECTOR – wenn auch illegal – seine Kontenbewegungen überwachte und innerhalb von Minuten wissen würde, wenn und wo Ashton darauf zugriff. Sein Haus und alles was darin war, musste er zurücklassen. Irgendwann würde

Weitere Kostenlose Bücher