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Das Gesicht des Todes: Authentische Mordfälle (German Edition)

Das Gesicht des Todes: Authentische Mordfälle (German Edition)

Titel: Das Gesicht des Todes: Authentische Mordfälle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toni Feller
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verhindern.«
    » Was soll noch schlimmer sein, als der Tod meines Kindes? Es gibt nichts Schlimmeres!«, entgegnete Monika Packer weinend.
    » Sie haben Recht, es ist das Schlimmste, was einer Mutter widerfahren kann. Und gerade deshalb sollten Sie an Ihre Mutter und an Ihren Vater denken, die sich große Sorgen um Sie machen.«
    » Es sind nur meine Adoptiveltern«, erwiderte die Tatverdächtige mit leicht trotzigem Unterton.
    » Sie wurden von den beiden doch immer gut behandelt. Ich bin mir sicher, dass Sie genauso geliebt wurden und immer noch geliebt werden wie ein eigenes Kind.«
    Doch Monika Packer ließ sich einfach nicht erweichen, ein Geständnis abzulegen, auch nicht, als wir ihr versprachen, dass wir sie nicht ins Gefängnis stecken, sondern erfahrenen Ärzten zuführen würden. Und ohne Geständnis hatten wir keinerlei Handhabe, andere vor der tödlichen Zerstörungswut der Frau zu schützen. Wir hatten keine Beweise, mit denen wir einen Richter hätten überzeugen können, die Tatverdächtige in Haft zu nehmen oder in die geschlossene Abteilung einer Psychiatrie einzuweisen. Kurt Klingenfuß und ich waren nahe dran, aufzugeben. Doch dann passierte etwas, das ich nie vergessen werde und das meine Meinung über das Verhalten des Kollegen Klingenfuß gegenüber Frauen total auf den Kopf stellte.
    Wir drei saßen uns wie in einem gleichschenkeligen Dreieck gegenüber. Monika Packer bildete die Spitze. Klingenfuß und ich waren jeweils etwa einen Meter von ihr entfernt. Es gab keinen Tisch zwischen uns. Als ich das Gefühl hatte, dass nun gar nichts mehr ging, rückte Klingenfuß mit seinem Stuhl plötzlich direkt vor Monika Packer. Mit gespreizten Beinen schloss er die dicken Knie der Tatverdächtigen ein. Dann legte er beide Hände auf die Oberschenkel der Frau, schaute ihr tief in die Augen und sagte:
    » Frau Packer, kann es nicht sein, dass Sie doch geraucht haben und dass Sie vielleicht aus Versehen…«
    » Man wird doch wohl noch rauchen dürfen«, unterbrach Monika Packer meinen Kollegen vorwurfsvoll. » Das ist ja nicht verboten, oder?«
    Es wird mir ewig ein Rätsel bleiben, warum diese Frau jetzt plötzlich einknickte. Solche oder ähnliche Fragen hatten wir ihr vorher schon zur Genüge gestellt. Ich kann nur vermuten, dass es Klingenfuß Hände waren, die auf ihren Oberschenkeln ruhten und die Kehrtwende herbeiführten. Auf jeden Fall wusste ich in diesem Moment, dass wir der Lösung des Falles sehr nahe waren. Nun mussten wir nur noch darauf achten, keinen Fehler mehr zu machen.
    » Natürlich dürfen Sie rauchen. Das kann Ihnen niemand verbieten«, antwortete Klingenfuß.
    » Können Sie sich noch erinnern, wo Sie geraucht haben?«, fragte ich behutsam.
    » Ich bin runter in den Hof beziehungsweise in den Garten. Das habe ich zuvor schon öfter gemacht. Dort steht ein Aschenbecher.«
    Ich biss mir gerade noch rechtzeitig auf die Zunge, um ihr nicht vorzuwerfen, dass sie wieder log, als ich bemerkte, dass ihre Erzählung wohl mit dem ersten Brand begann.
    » Als ich rauchte, bin ich etwas weiter in den Hof gegangen.«
    » Was meinen Sie mit weiter?«
    » Der Hof gehört ja nicht zu unserem Haus«, wich Monika Packer aus. » Aber ich war schon oft dort. Die Kinder spielen dort auch. Als ich meine Zigarette zu Ende geraucht hatte, ging ich zurück und drückte sie im Aschenbecher aus.«
    » Was haben Sie dann gemacht?«
    » Ich weiß es nicht mehr so richtig.«
    » Versuchen Sie sich zu erinnern«, bat ich.
    » Ich bin dann Richtung Scheune gegangen, die unserem Nachbarn gehört.«
    » Was wollten Sie dort?«
    » Ich wollte zum Hasenstall. Mehr wollte ich nicht.«
    » Haben Sie sich zu diesem Zeitpunkt noch eine Zigarette angezündet?«
    » Nein.«
    » Wie ist das Feuer dann entstanden?«
    » Rechts neben dem Hasenstall war Heu aufgeschichtet. Ich holte mein Feuerzeug aus der Tasche und hielt es an das Heu. Es brannte zunächst nur eine kleine Flamme. Dann verließ ich die Scheune und ging zum Schuppen, wo ebenfalls Heu lagerte. Der Schuppen war offen. Ich zündete das Heu an. Als ich die Flammen sah, bekam ich es mit der Angst zu tun und rannte so schnell ich konnte in meine Wohnung. Ich ging noch auf die Toilette und legte mich danach ins Bett. Kurze Zeit später klingelte es. Eine Nachbarin teilte mir über die Sprechanlage mit, dass es brennt. Ich ging runter und sah mir das Ganze an.«
    » Können Sie sich erklären, weshalb Sie das Heu angezündet haben?«, fragte Klingenfuß.
    » Nein,

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