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Das Gesicht des Todes: Authentische Mordfälle (German Edition)

Das Gesicht des Todes: Authentische Mordfälle (German Edition)

Titel: Das Gesicht des Todes: Authentische Mordfälle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toni Feller
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Notoperation vornahmen und dabei ihr ganzes Können aufboten, konnte auch Anna Lohmann nicht mehr gerettet werden. Sie war von drei Kugeln des Amokschützen im Unterbauch getroffen worden. Die Dum-Dum-Geschosse hatten schwerste innere Verletzungen hervorgerufen.
    Der vierte Tatort befand sich auf derselben Straße, nur etwa 300 Meter vom dritten entfernt. Nachdem Öhler die tödlichen Schüsse auf Anna Lohmann und ihren Sohn abgegeben hatte, fuhr er mit hoher Geschwindigkeit weiter, um jedoch kurz darauf wieder mit quietschenden Reifen anzuhalten. Er sah nämlich auf dem Gehweg hinter einem parkenden Auto drei Frauen stehen. Karin Reiber und Paula Soder waren bei Magdalene Wiederer zu Besuch. Sie wollten sich gerade auf der Straße verabschieden.
    Als Öhler die drei Frauen sah, kam in ihm abermals dieser unbändige Hass auf das weibliche Geschlecht hoch. Kaum war sein Fahrzeug zum Stillstand gekommen, brachte er seine Waffe in Anschlag. Er hatte den Bauchbereich von Paula Soder ganz deutlich im Visier, obwohl er durch die beiden Seitenscheiben des parkenden Pkw zielen musste. Ohne irgendwelche Vorwarnung drückte er ab.
    Paula Soder hatte in diesem Moment in zweifacher Hinsicht unwahrscheinliches Glück. Ihr Schutzengel hatte wohl seine Hand im Spiel gehabt, denn wie durch ein Wunder rollte das Fahrzeug des Amokschützen genau in dem Bruchteil einer Sekunde ein Stück nach vorne, als Öhler schoss. Die Kugel schlug zirka fünf Zentimeter unter der linken Seitenscheibe in die Tür ihres Fahrzeuges ein und blieb in der Innenverkleidung stecken.
    Das, was den anderen Opfern zum Verhängnis wurde, war für Paula Soder die Rettung. Denn eine weitere Eigenart von Blei- oder sogenannten Weichkerngeschossen ist der Umstand, dass sie sich beim Auftreffen auf harte Materialien sehr stark verformen, dabei einen hohen Anteil ihrer Bewegungsenergie abgeben und deshalb bei einem weiteren Widerstand nicht zuletzt auch wegen ihres vergrößerten Umfanges steckenbleiben. Ein Vollmantelgeschoss hingegen hätte mit Leichtigkeit die beiden Fahrzeugtüren durchschlagen und auf der anderen Seite bei einem Menschen noch schwere Verletzungen hervorrufen können.
    Öhler begriff blitzschnell, dass er nicht getroffen hatte. Er trat auf die Bremse und zielte wieder durch die Seitenscheiben des stehenden Autos. Dabei sah er über Kimme und Korn den Bauchbereich von Karin Reiber. Paula Soder hatte sofort die Gefahr erkannt und sich rasch hinter ihrem Pkw auf den Boden geworfen.
    Wahrscheinlich hatte der Allmächtige an diesem Tag zwei Schutzengel der Extraklasse für die beiden Frauen abgestellt. Öhler war sich nämlich absolut sicher, dieses Mal zu treffen, als er den Abzug seines Revolvers betätigte. Doch der Schuss löste sich nicht. Wie in einem billigen Krimi oft dargestellt, war dem Amokschützen nicht bewusst, dass er zuvor mit dem Schuss auf Paula Soder die sechste und letzte Patrone, die sich in der Trommel befand, abgefeuert hatte.
    Paula Soder gab Folgendes zu Protokoll:
    » Wir verließen alle drei das Haus. Ich ging voraus zu meinem Fahrzeug. Als ich gerade die Beifahrertür aufschloss, hielt aus der entgegenkommenden Richtung ein grünes Auto mit quietschenden Reifen an. In einem Abstand von etwa zwei Metern kam es parallel zu meinem Fahrzeug zum Stehen. In dem Auto saß ein Mann, der mich mit kalten, stechenden Augen ansah. Dann sah ich auch schon den Revolver, den er auf mich richtete. Ich schrie noch: › Um Gottes willen!‹, und in diesem Moment hörte ich auch schon einen lauten Knall.
    Als ich auf dem Boden lag, wusste ich zunächst nicht, ob ich getroffen war. Ich schrie Karin und Magdalene zu, sie sollen sich auch zu Boden werfen. Dann fiel noch ein Schuss. Unmittelbar danach fuhr der Schütze davon. Ich hatte großes Glück, denn ich wurde nicht getroffen.«
    Karin Reiber sagte aus:
    » Das grüne Fahrzeug sah ich erst später, da ich zunächst mit dem Rücken zur Straße stand und mich noch mit Magdalene Wiederer unterhielt. Plötzlich hörte ich einen Schuss. Ich drehte mich um und sah, dass ein grünes Auto angehalten hatte und der Fahrer mit einem bösen Blick zu mir herschaute. Paula lag auf dem Boden und schrie: › Runter! Runter! Der schießt!‹ Ich kann nicht sagen, ob der Mann nur einen oder mehrere Schüsse abfeuerte. Es ging alles so schnell.«
    Magdalene Wiederer berichtete, sie sei auf den Vorfall trotz eines lauten Knalls nicht gleich aufmerksam geworden. Erst als Paula Soder rief, sie solle sich zu

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