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Das Gespenst der Nacht

Das Gespenst der Nacht

Titel: Das Gespenst der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark (Helmut Rellergert)
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nicht.«
    Bill nickte. Er versuchte es noch mal und schellte wieder. Dabei trat er nach hinten und war schließlich neben mir.
    Ich wartete auf einen Kommentar, den er nicht geben wollte, was bei ihm selten war. Seinem Gesichtsausdruck sah ich an, dass er sich ärgerte.
    »Was hast du?«
    »Ich komme mir verarscht vor.«
    »Aha.«
    Bill setzte seine Erklärung fort. »Man hält uns zum Narren, John, man spielt mit uns. Wahrscheinlich sieht man uns hier stehen und lacht sich halb krumm. Und dann gibt es nur noch eine Alternative.«
    »Welche denn?«
    »Dass sich unsere Freundin Liane geirrt hat. Dass sie einen falschen Beweis lieferte.«
    »Hm …«
    Bill sprach weiter und bewegte dabei seine Arme. »Dass sie sich etwas einbildete. Meinst du nicht auch, dass der Hase so gelaufen sein kann?«
    »Ja, das ist möglich.«
    »Wir sollten sie uns noch mal vornehmen. Und sie hat es geschafft, Johnny auf ihre Seite zu ziehen.«
    »Ahhh – das ist es.«
    »Wieso?«, fuhr Bill mich an.
    »Ja, Johnny ist dein Sohn. Du bist da nicht objektiv.«
    »Kann sein.«
    »Also sollen wir wieder fahren?«
    »Sicher. Oder willst du in das Haus einbrechen? Nur aufgrund eines Verdachts?«
    »Natürlich nicht.«
    »Dann komm. Kann ja sein, dass wir aus dieser Liane noch was herauskitzeln.«
    »Mal sehen.«
    Wir gönnten dem Haus noch einen letzten Blick – und sahen etwas, das unsere Pläne von einem Augenblick zum anderen wieder über den Haufen warf.
    Hinter einem Fenster wurde es dunkel. Das war bestimmt nicht von allein geschehen. Da hatte jemand das Licht ausgeschaltet, und dieser jemand war bestimmt kein Zauberer.
    Bill und ich schauten uns an. In den Augen meines Freundes leuchtete es auf. Mit leiser Stimme fragte er: »Denkst du das Gleiche wie ich auch?«
    »Ja.«
    »Dann lass uns mal zurückgehen.«
    Dagegen hatte ich nichts einzuwenden …
    ***
    Sie roch Menschen. Und nicht nur das. Sie roch sogar das Blut der Menschen, das in den Adern pulsierte. Sie nahm es wie ein Rauschen wahr und verlor für einen Moment die Fassung. Sie hatte den Keller verlassen und befand sich jetzt in der normalen Etage und nicht mal weit von der Haustür entfernt.
    Ja, die Menschen waren zu riechen. Sie nahm sogar zwei verschiedene Duftnoten wahr, also waren es zwei Menschen, die sich in der Nähe befanden, aber nicht im Haus.
    Sie stand in der geräumigen Diele, wo zwei fahrbare Kleiderstangen standen. Die Bügel hingen noch, aber keine Klamotten mehr.
    Die Menschen waren da. Sie hielten sich vor der Tür auf. Sie sprachen miteinander, aber die junge Vampirin verstand kein Wort. Sie spürte die beiden nur. Sie hatte das Gefühl, das Blut in ihren Adern rauschen zu hören.
    Ihre Gier wurde wahnsinnig stark. Sie bekam sie fast nicht in den Griff. Sie wollte das Blut schmecken und schlucken. Bei diesem Gedanken traten ihr die Augen fast aus den Höhlen.
    Erneut schellte es.
    Jetzt hinrennen und die Tür aufreißen. Das wäre was für sie gewesen, das wäre auch kein Problem, und trotzdem tat sie es nicht, weil irgendetwas sie davon abhielt.
    So wartete sie.
    Die Hände hatte sie vor den Mund gedrückt. Die Augen hielt sie verkniffen geschlossen. Sie hätte am liebsten losgeschrien, was sie nicht tat. Sie wollte nicht auf sich aufmerksam machen. Hinzu kam, dass vor der Tür jemand lauerte, der etwas Besonderes sein musste oder sich mit etwas Besonderem umgab.
    Und dann war es vorbei. Sie gingen. Die Typen zogen sich tatsächlich zurück. Susan spürte, dass der Blutgeruch immer schwächer wurde. Auch ihre Gier nach dem Blut war nicht mehr so stark.
    Sie wollte sie sehen, in welche Richtung sich die beiden verzogen. Deshalb verließ sie die Diele und konnte sich ein bestimmtes Zimmer aussuchen. Von ihm hatte man den besten Blick nach draußen, und zwar dorthin, wo auch die Autos abgestellt worden waren.
    Susan sah, wie die beiden Männer die Straße überquerten. Jetzt bekam sie die Typen überhaupt erst zu Gesicht und stellte fest, dass sie ihr fremd waren. Sie hatte die Kerle noch nie in ihrem Leben gesehen. Aber es hätte sie auch gewundert, wenn es anders gewesen wäre.
    Die beiden gingen zu einem Auto, und als sie daneben stehen blieben, schaltete Susan das Licht aus. So konnte sie noch besser sehen.
    Die beiden Männer trafen keine Anstalten, sich in den Wagen zu setzen und abzufahren.
    Warum nicht?
    Sie hatte keine Ahnung.
    Hatten sie was vergessen?
    Wahrscheinlich!, dachte sie. Sicher war sie sich dessen jedoch nicht. Deshalb behielt sie die beiden

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