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Das Gespinst des Bösen

Das Gespinst des Bösen

Titel: Das Gespinst des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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Merrily.
    «Und diese Kapelle war der Kirche von Garway unterstellt – was natürlich Zufall sein kann, aber es kann auch sein, dass gewisse Leute da einen Zusammenhang sehen. Die Freimaurer, zum Beispiel. Es gefällt ihnen nicht, dass sie keinen Fuß mehr unter dem Thron haben. Wenn er sich für die Tempelritter interessiert, dann fragen die sich, ob er nicht vielleicht reif für einen neuen Annäherungsversuch ist.» Huw sah auf. «Wie geht’s, mein Freund?»
    Lol war hereingekommen, und Merrily fand, dass er immer noch nicht besonders glücklich aussah.
    Aus irgendeinem Grund bestand er darauf, dass sie auf keinen Fall allein zu Sycharth Gwilym fahren sollte.

49 Soll sie sich winden
    In Hereford hieß es, das
Centurion
sei bereits jetzt eine Goldmine. Es war vorher eine baufällige, einstöckige Fabrik an der Roman Road gewesen, im Norden der Stadt. Man kam gut hin, hatte eine beeindruckende Aussicht, und es gab massenweise Parkplätze.
    Und jetzt, da die Roman Road der Zubringer für das neue Straßennetz war, das zur Umgehung Herefords diente … man konnte fast auf den Gedanken kommen, dass Sycharth Gwilym im Voraus etwas gewusst hatte.
    Merrily hatte darüber nachgedacht, darüber, was das aussagte, aber jetzt tat sie es plötzlich nicht mehr.
    «Er hat
was

    «Gestern Abend schien mir kein guter Zeitpunkt, um es dir zu erzählen», sagte Lol.
    «Um Gottes willen!»
    «Ich sag ja nicht, dass Gwilym genauso ist, aber vielleicht ist es ganz gut zu wissen, mit was für Leuten du es zu tun hast.»
    «Das …» Merrily schloss die Augen. «… ist alles meine Schuld.»
    Jemand hatte den Kombi aufgebrochen, ihn kurzgeschlossen, ihn weggefahren und dann das Rollverdeck aufgebrochen. Anschließend hatte er die Boswell zerstört. Merrily starrte Lol an, wissend, dass er nicht zur Polizei gegangen war, weil er dann Erklärungen hätte abgeben müssen. Für die Versicherung galt dasselbe.
    «Es ist
nicht
deine Schuld. Ich kann nicht behaupten, dass Prof mich nicht davor gewarnt hätte, was für Leute der Typ beschäftigt.»
    «Das war deine wertvollste …»
    «Es war nur eine Gitarre.»
    «Die viertausend wert war. Und sehr großen emotionalen Wert hatte.»
    «Vielleicht», gab Lol zu.
    «Ich werde Al Boswell anrufen und ihn fragen, wie teuer es wäre, wenn er sie ersetzt.»
    «Merrily,
sag
es Al Boswell nicht. Er würde das sehr persönlich nehmen, und er wird nicht jünger, und seine Gitarren sind für ihn wie Kinder. Und keiner von uns hat viertausend übrig, und selbst
wenn …
»
    «Arschloch.»
Tränen brannten in ihren Augen. «Und dann ist das natürlich eine deutliche Warnung. Er wird versuchen, deine Karriere zu zerstören.»
    «Was könnte er machen? Unabhängiger Produzent, unabhängiges Label …»
    «… die von den großen Vertriebswegen und Kaufhäusern abhängig sind. Tut mir leid, wenn das klingt, als würde ich mich an Verschwörungstheorien berauschen.»
    «Aber dir …» Lol sah sie an. «Dir geht es gut?»
    «Mrs. Morningwood hat angeboten, heute Abend noch eine Reflexzonenmassage zu machen.» Merrily lehnte sich zurück und versuchte die Verspannung zu lockern. «Mir geht es gut. Viel besser. Also
deshalb
hast du darauf bestanden mitzukommen.»
    «Ich bleib im Wagen, wenn du reingehst, aber ich bin nicht weit weg. Soll ich dich nach einer Stunde auf dem Handy anrufen?»
    «Woher wussten die, wie wichtig dir die Boswell war?»
    Er seufzte. «Lassen wir das Thema doch erst mal.»
    «Aber woher?»
    «Es stand im
Mojo
. Bei dem Gig hat mir jemand die Ausgabe gezeigt. Es war eine Konzertbesprechung mit einem Bild von mir und einer Boswell – für jeden Musiker unverkennbar.»
    «Wie hast du’s beim Gig gemacht?»
    «Ich hatte ja noch die Takamine, die haben sie nicht zerstört. Du hast gesagt, spiel für Nick, also hab ich das gemacht. Er saß ganz hinten. Er ist nicht rausgegangen.»
    «Lol?»
    «War nur Spaß. Glaube ich.»
    «Aber es lief gut?»
    «Merkwürdigerweise ja. Ich war danach total müde. Habe auf dem Parkplatz eine halbe Stunde geschlafen. Merrily, sei vorsichtig, wenn du da drin bist. Das klingt alles nicht gut. Stourport, Gwilym, Mat Phobe.»
    Sie hatte ihm von dem Anagramm erzählt.
    «Dass Mat tot ist, kann Hayter schließlich auch einfach erfunden haben», sagte Lol. «Ist das der Eingang?»
    Merrily betrachtete den Torbogen aus Sandstein.
    «Soll das aussehen wie eine römische Villa?»
    «Sieht eher aus wie eine Leichenhalle, circa 1963 .»
    «Vielleicht auch 65

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