Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Gespinst des Bösen

Das Gespinst des Bösen

Titel: Das Gespinst des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
Vom Netzwerk:
Nachrichten. Sie können es benutzen, um ihm mal wieder eins reinzuwürgen – exzentrisch ist eine Sache, meschugge was ganz anderes. Es gibt eine Fraktion, die der Meinung ist, das könnte sich als gute Gelegenheit erweisen, um sie loszuwerden.»
    «Die Monarchie?»
    «Oder schön Abstand zu halten und zu warten, bis sie sich selbst abschafft. Gibt im Augenblick viel zynisches Gerede über die Familie. Wie ist Ihre Haltung dazu?», fragte Huw.
    «Ist teuer und undemokratisch. Und ein paar Randfiguren sind schmarotzende Hohlköpfe. Aber unterm Strich bin ich wahrscheinlich ganz froh, dass sie da sind. Mal abgesehen davon, dass einem kaum ein zeitgenössischer Politiker einfällt, den man sich als Präsidenten vorstellen könnte, oder?»
    «Scheint so, als wären Sie mit Dobbs besser ausgekommen, als Sie oder er für möglich gehalten hätten.»
    «Ich schätze, Dobbs war an all dem näher dran als Sie. Er kannte Laurens van der Post.»
    «Ja, das stimmt. Er kannte ihn vor Ewigkeiten und hat den Kontakt wieder aufgenommen, kurz bevor er starb. Um die Monarchie rankt sich eine Menge Aberglauben, und die Könige namens Charles hatten nicht besonders viel Glück. Charles I., hingerichtet – öffentliches Menschenopfer. Charles  II . musste sich hinter einer Eiche verstecken und wurde so zum Grünen Mann. Kennen Sie die Geschichte?»
    «Ich glaube nicht», sagte Merrily.
    «Der Kopf von Charles  II ., der durch die Blätter lugt … der lebende Grüne Mann.»
    «Ich kann’s mir vorstellen. Welche Bedeutung hat das?»
    «Es ist eine Bezeichnung, die aus verschiedenen Gründen leicht auf den künftigen König, Charles  III ., angewandt werden könnte. Aber da Charles als
Unglücksname
für einen König betrachtet wird, heißt es, dass er möglicherweise einen seiner anderen Namen wählen und König George  VII . werden würde. Was allerdings nicht
viel
an der Sache ändert, denn Ihr Grüner Mann in den Kirchen wird auch mit dem heiligen Georg in Verbindung gebracht. Aber das nur nebenbei.»
    «Huw, kann es sein, dass wir gerade ein bisschen …?»
    «Ich erzähle Ihnen von der Folklore. Der Mythologie. Dem Aberglauben. Dobbs war Mystiker. Er glaubte, dass die Monarchie – ob gut oder schlecht, stark oder schwach – etwas Essenzielles zum spirituellen Wohlergehen Britanniens beiträgt … sie ist Teil der Seele der Nation, wenn Sie so wollen. Und wenn Kirche und Staat immer noch zusammen in einem Bett lägen, könnte im ganzen System nicht viel schiefgehen.»
    «Und als Charles plötzlich verkündet hat, er wolle die Glaubensrichtungen, Plural, verteidigen …?»
    «Das hat das System geschwächt. Zum falschen Zeitpunkt, fand Dobbs. An dem Punkt haben er und van der Post sich entzweit. Dass alle Religionen im Grunde ein und dasselbe sind, das kam von van der Post.»
    «Aber wenn wir gleichzeitig bestehen können …»
    «Ja, theoretisch. In der Praxis wird das zum Politikum, und der Islam will den Laden schmeißen. Und da kommen die Tempelritter ins Spiel – die erste Vereinigung. Sie haben bei den Sarazenen was vom Islam aufgeschnappt, jüdischen Mystizismus, ägyptische Mysterien, und offenbar über die Zisterzienser auch etwas keltisches Heidentum und die Verehrung der Göttin. Ihnen wurde vorgeworfen, das Christentum von innen heraus zu unterwandern, und wie sich zeigt, ist da was Wahres dran. Es ist ein multinationaler Multiglaube, der sehr, sehr schnell massive Reichtümer angehäuft hat. Und Könige und Päpste unterwanderte.»
    «Und
haben
sie irgendwelche rituelle Magie praktiziert?»
    «Man hat gesagt, sie hätten ihr Wissen über die sogenannten Schwarzen Künste bei der Kriegsführung angewandt. Das Wetter umschlagen lassen, Nebel und Stürme erzeugt.»
    «Und glauben Sie, van der Post steht in der Tradition der Tempelritter?»
    «In gewisser Weise. Er war mit Carl Jung befreundet, der die Gnostiker bewundert hat … und gibt es einen besseren Jung’schen Archetyp als den Grünen Mann oder den Baphomet? Ach, man könnte ewig so weitermachen.» Huw sammelte die Papiere zusammen. «Man kann sich schon fragen, warum das Herzogtum in Herefordshire plötzlich Grundstücke der Tempelritter kauft.»
    «Aber doch nur das eine?»
    «Nein. Schließlich ist da noch das große Projekt – Harewood Park. Großes Anwesen mit einer alten Kapelle im Zentrum, das den Tempelrittern 1215 von König John überschrieben wurde.»
    Oben begann Roscoe zu bellen.
    «Warum weiß
ich
diese Dinge nicht?», sagte

Weitere Kostenlose Bücher