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Das Gespinst des Bösen

Das Gespinst des Bösen

Titel: Das Gespinst des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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Billy Grace kommt.»
    «Der Pathologe.»
    «Was hoffentlich vor Tagesanbruch der Fall ist.»
    Zwei Kriminaltechnikerinnen bewegten sich mit Beweismittelbeuteln um Felix’ Leiche herum. Die Gefühle abgekoppelt, sie sahen keinen Menschen, interessierten sich nicht für seine Geschichte.
    «Wer hat ihn gefunden, Frannie?»
    «Jemand, der seinen Hund spazieren geführt hat. Was wäre die Polizei ohne Leute, die mit ihren Hunden spazieren gehen, hm?»
    «Was glauben Sie, was passiert ist?»
    «Das muss Billy Grace rausfinden.»
    «Er wird wohl kaum …» Merrily fuhr aufgebracht zu ihm herum. «… einfach von der rutschigen Stufe gefallen sein, oder?»
    Bliss zog die Augenbrauen hoch. «Wir sind aber ganz schön zänkisch heute, Merrily.»
    «Ja.»
    «Interessant, dass Sie emotional so involviert sind.»
    «Interessant?»
    «Wenn nicht sogar bedeutsam.»
    Bliss hatte den Kopf schief gelegt. Merrily sah weg, zum Rand des Feldes, wo Lol parkte, nachdem ihm ein Prinzipienreiter von Cop nicht mal erlaubt hatte, aus dem Wagen zu steigen.
    «Sie müssen …» Sie bemühte sich, ruhiger zu klingen. «… Fuchsia finden. Das Haus, von dem ich Ihnen erzählt habe …» Wie belanglos und idiotisch das klingen würde. «Es war Fuchsia, die das Problem hatte.»
    «Fuchsia Mary Linden? Die Assistentin?»
    «Und Freundin. Ich frage hier schon die ganze Zeit, ob jemand nach ihr sucht, und niemand – Zuerst dachte ich, sie wäre, na ja, unaufrichtig. Inzwischen neige ich eher dazu zu glauben, dass an dem, was sie sagt, etwas dran ist, und das wollte ich den beiden sagen. Alles noch mal besprechen.»
    Bliss kratzte sich an der Nase und verbarg dadurch nur halb die Andeutung eines Lächelns.
    «Ich frage ja nur ungern nach den Einzelheiten Ihres offen gesagt nicht gerade beneidenswerten Jobs, Merrily, aber … Sie sagten vorhin, Sie fühlten sich ein bisschen schuldig?»
    «Ich … ja.»
    «Wann haben Sie zuletzt mit Mr. Barlow gesprochen?»
    «Gestern Abend. Am Telefon.»
    «Und mit seiner Freundin?»
    «Seit letzter Woche nicht mehr. Als ich sie hier getroffen habe.»
    «Wie ist sie?»
    «Sie ist … ungewöhnlich.»
    «Ungewöhnlich. Hm, das erklärt natürlich alles. Das muss in jedem Fall in meinen Bericht.»
    «Seltsam? Phantasievoll? Auf kindliche Weise. Und schön, natürlich. Und ungefähr zwanzig Jahre jünger als Felix. Wollten Sie so was wissen?»
    «Und das Wort
seltsam …
», sagte Bliss, «würden wir anderen dazu möglicherweise sagen, sie hatte
einen an der Waffel

    «Warum fragen Sie das?»
    Bliss antwortete nicht.
    «Sie
lassen
Ihre Leute doch nach ihr suchen?»
    «Wir haben ein paar Leute da draußen, ja.»
    «Sie sind sicher, dass sie nicht … irgendwo in der Nähe ist?»
    Sie sah ein Bild vor sich, wie Fuchsia mit großen, angstvollen Augen im Wald zwischen den Wurzeln umherkroch.
    «So sicher wir sein können», sagte Bliss.
    «Sie glauben wirklich,
sie
hätte das getan, oder?»
    «Kann nicht abstreiten, dass uns die häusliche Variante eine Menge Plackerei ersparen würde.»
    «Womit ist er erschlagen worden?»
    «Möglicherweise mit einem seiner eigenen Werkzeuge. Ich will keine voreiligen Schlüsse ziehen, Merrily, aber wenn der Kopf so geschwollen ist, hat man es mit gravierenden Schädelverletzungen zu tun. Und, nein, die gehen normalerweise nicht auf einen Sturz zurück. Der Mörder muss … sehr, sehr wütend gewesen sein.»
    Ein viertes Fahrzeug war neben dem dunkelblauen Transporter aufgetaucht. Ein Cop rief zu Bliss hinüber.
    «Dr. Grace, Chef.»
    «Dann gab’s offenbar nichts im Fernsehen.» Bliss wandte sich an Merrily. «Denken Sie bei solchen Gelegenheiten manchmal, dass unsere Schicksale miteinander verwoben sind, Hochwürden?»
    «Bei solchen Gelegenheiten, Frannie, will ich einfach nur … Hören Sie, wenn Sie Fuchsia finden, lassen Sie es mich dann wissen?»
    «Wenn ich kann», sagte Bliss. «Und wir müssen wahrscheinlich noch ausführlich miteinander sprechen, vielleicht morgen. Danke, dass Sie vorbeigekommen sind, Merrily.»
    Als sie über das Feld zurück zum Auto ging, die Hände in den Taschen ihrer Fleecejacke, blickte Merrily sich noch einmal um und sah den offenstehenden Schlund der Scheune, die Felix für Fuchsia renoviert hatte. Um für Stabilität zu sorgen.
    «Scheiße.» Sie wollte es in den Wind schreien.
«Scheiße, Scheiße, Scheiße …»
     
    Janes Handy spielte das Gitarrenriff aus Lols «Sunny Days», und sie presste die Lippen zusammen und ignorierte

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