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Das Gestaendnis des Scheichs

Das Gestaendnis des Scheichs

Titel: Das Gestaendnis des Scheichs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McMahon
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machen.“
    „Sie waren gestern Abend nicht am Strand“, stellte er unvermittelt fest.
    Dann war er also dort gewesen.
    „Ich wollte mal früh schlafen gehen.“ Er brauchte nicht zu wissen, dass ihr der Gedanke, ihn aufzusuchen, den Schlaf geraubt hatte. Sie sah sich um. „Warum steht meine Vase hier?“
    „Ich wollte sie mir ansehen. Sie gehört mir doch, oder?“
    „Ja, so ist es. Warum steht sie hier und nicht in der Halle?“
    „Weil sie mir gefällt.“
    Sie blinzelte überrascht. „Wirklich?“
    Amüsiert blickte er sie an. „Erstaunt Sie das? Finden Sie sie nicht gut?“
    „Doch. Ich hätte nur nicht gedacht, dass Sie …“
    „Dass ich einen Blick für schöne Dinge habe?“
    „So direkt wollte ich es nicht sagen.“
    „Sie halten doch sonst nicht mit etwas hinter dem Berg.“
    „Sie können einen wirklich zur Verzweiflung bringen, wissen Sie das?“
    „Sie sind nicht die Erste, die das behauptet.“
    Wenn er sich anderen gegenüber ebenfalls so benahm, überraschte sie das nicht.
    Er ging um den Schreibtisch herum und setzte sich. „Gehen Sie heute Abend wieder zum Strand?“, fragte er beiläufig.
    Sie zuckte die Schultern.
    „Danke, dass ich hier fotografieren darf.“
    „Unter einer Bedingung.“ Er blickte auf.
    Sie seufzte. „Ja?“
    „Sie legen mir jede Aufnahme zur Genehmigung vor. Ich will nicht, dass man in dem Katalog zu viel vom Haus sieht. Es soll nicht jeder mitbekommen, was es hier alles zu holen gibt.“
    „Einverstanden.“ Sie nickte und drehte sich dann um. An der Tür blickte sie noch einmal über die Schulter zurück. „Übrigens, ich mache heute Abend ganz bestimmt einen Strandspaziergang.“
    Sie war sich nicht ganz sicher, glaubte aber ein Lächeln über sein Gesicht huschen zu sehen.

4. KAPITEL
    Ganz langsam entwickelte sich zwischen Ella und Khalid eine leise Freundschaft. Jeden Abend trafen sie sich zu einem Strandspaziergang. Meistens wartete Khalid bereits, wenn Ella kam, und schlenderte dann mit ihr im Dunkeln am Ufer entlang. Dabei tauschten sie sich über ihre Erlebnisse während des Tages aus. Manchmal schwiegen sie auch einfach. Ella fiel auf, dass Khalid wenig redete. War er schon immer so in sich gekehrt gewesen, oder hatte er sich erst nach seinem Unfall in sich selbst zurückgezogen? Am dritten Abend, nachdem er ihr die Erlaubnis gegeben hatte, im Salon zu fotografieren, nahm sie all ihren Mut zusammen.
    „Was ist damals geschehen, als Sie sich die Verbrennungen zugezogen haben?“, fragte sie ihn, als sie nach Hause zurückgingen.
    „Wir haben in Ägypten eine brennende Ölquelle abgedichtet. Dabei kam es zu einer Explosion. Ein Splitter zerfetzte einen Teil meines Schutzanzugs, sodass ich den Flammen ausgesetzt war. Die Schmerzen waren unbeschreiblich.“
    „Das kann ich mir vorstellen. Ich habe mich oft genug verbrannt und bin daher, glaub ich, in der Lage, nachzuvollziehen, wie unerträglich es wehtun muss, wenn eine größere Hautfläche betroffen ist. Waren Sie lange im Krankenhaus?“
    „Ein paar Monate.“
    Und die meiste Zeit hatte er bestimmt höllisch gelitten. „Sind Sie wieder voll einsatzfähig?“
    „Ja. Andere Körperteile wurden jedenfalls nicht in Mitleidenschaft gezogen.“
    Sie lächelte bei der deutlichen Anspielung auf ihre frühere Frage, warum er nicht heiraten wolle. Sie fand, dass er überreagierte, was sein Aussehen anging. Ihr machte seine Verletzung nichts aus.
    „Das freut mich. Ich verstehe jedoch nicht, warum Sie nicht lieber einen sicheren Bürojob ausüben.“
    „Dafür ist Rashid zuständig. Ich bin lieber draußen auf den Ölfeldern. Ich liebe die Wüste, und es gefällt mir, bei gefährlichen Einsätzen meine Erfahrung einbringen zu können und dabei meistens als Sieger hervorzugehen. Ich fühle mich einfach dazu berufen.“
    Ella erwiderte darauf nichts. Sie wusste selbst, wie es war, wenn man eine Tätigkeit unbedingt ausüben wollte. Ihr ging es ebenso mit ihrer Kunst.
    Als sie den Pfad, der zu ihrem Grundstück führte, erreichten, blieb Rashid stehen und nahm ihre Hand. Ella blickte zu ihm auf. Die schmale Sichel des Mondes stand tief am Horizont und schickte nur ein schwaches Licht herab. Dennoch konnte sie Khalids Umrisse vor dem Sternenhimmel erkennen.
    „Was ist?“
    „Meine Mutter gibt am Samstag einen Empfang. Ich muss mich dort sehen lassen und möchte, dass Sie mich begleiten.“
    Ella schüttelte den Kopf. „Ich gehe nicht auf Empfänge“, sagte sie. „Genau genommen gehe ich so gut

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