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Das Gestaendnis des Scheichs

Das Gestaendnis des Scheichs

Titel: Das Gestaendnis des Scheichs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McMahon
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verließen daraufhin das Atelier, während Khalid noch blieb.
    „Sie wollten nur helfen“, meinte er.
    „Das weiß ich, und ich bin sehr dankbar dafür.“
    „Trotzdem ist dir die Sache, wie mir scheint, über den Kopf gewachsen. Denk daran, du bestimmst die Gangart, schließlich geht es um deine Arbeit und deine Zukunft. Lass dich von niemandem überrollen.“
    „Ein guter Ratschlag. Du solltest ihn beherzigen, wenn du das nächste Mal deinen Kopf durchsetzen willst.“ Sie nahm auf der Werkbank Platz, gerührt, dass er ihre leise Furcht mitbekommen hatte. So viel Einfühlungsvermögen hätte sie ihm gar nicht zugetraut.
    „Leistest du uns gleich Gesellschaft?“
    „Ja, ich möchte nur noch einen Moment allein sein.“
    „Wenn du in zwanzig Minuten nicht erschienen bist, komme ich dich holen.“
    „Kommandierst du eigentlich alle Menschen so herum?“
    „Also in zwanzig Minuten“, sagte er und ging.
    Ella war eher fertig. Nachdem sie sich das Gesicht mit kaltem Wasser gewaschen hatte, bürstete sie sich die Haare und legte sich zehn Minuten hin. Dann eilte sie hinüber ins Haupthaus. Khalid und die anderen saßen draußen auf der Terrasse, und sie gesellte sich zu ihnen.
    Während sie sich wenig später das leichte, köstliche Essen schmecken ließen, unterhielten sie sich angeregt. Bethanne erzählte von ihren Erlebnissen als Pilotin. Danach berichtete Rashid von der gemeinsamen Reise nach Texas, wo er die Eltern seiner Verlobten kennengelernt hatte. Schließlich kam die Rede auf den bevorstehenden Empfang.
    „Kommst du?“, wandte sich Rashid an seinen Bruder.
    „Ja.“
    Rashid und Bethanne tauschten einen überraschten Blick.
    „Prima.“
    „Ella begleitet mich“, fuhr Khalid fort.
    Beide sahen ihn verblüfft an, und Ella rang sich ein Lächeln ab.
    „Das ist die Bedingung dafür, dass ich den Salon zum Fotografieren benutzen darf“, murmelte sie.
    „Vielleicht können wir vorher noch zusammen shoppen gehen“, schlug Bethanne vor. „Ich glaube, ich habe nichts Passendes anzuziehen.“
    Ella zögerte. Seit der Beerdigung ihres Mannes hatte sie nur Lebensmittelgeschäfte betreten. Konnte sie sich trotzdem in die Innenstadt trauen? Ein einziger Nachmittag war doch sicher in Ordnung. Warum sollte gerade dann jemand nach ihr Ausschau halten.
    „Ich weiß nicht, ob ich dabei eine große Hilfe bin.“ Sie spürte Khalids Blick auf sich ruhen und sah zu ihm hinüber.
    „Hilfe oder nicht, kaufen nicht alle Frauen gern schöne Kleider?“
    „Ich brauche keines, ich habe einige zur Auswahl“, erwiderte Ella.
    „Dann helfen Sie mir, etwas zu finden“, meinte Bethanne.
    Rashid hatte sich aus dem Gespräch herausgehalten und blickte nun zu seinem Bruder hinüber. Überrascht kniff er die Augen zusammen, denn er bemerkte, dass Khalid unverwandt Ella ansah.
    „Also gut, ich komme mit“, sagte Ella so schnell, als hätte sie sonst ihre Meinung geändert.
    Nach dem Essen bedankte sie sich bei ihrem Gastgeber und flüchtete in ihr Häuschen. Seit Alexanders Tod hatte sie nicht mehr so viel Trubel erlebt wie an diesem Tag. Und sie hatte sich zu einem Einkaufsbummel verabredet. Mitten im belebtesten Teil von Alkaahdar. Nach so langer Zeit kann eigentlich nichts mehr passieren, versuchte sie sich zu beruhigen. Sie hatte das Recht auf ein eigenes Leben. Außerdem konnte sie tun und lassen, was sie wollte.
    Am Abend überlegte Ella einige Zeit, ob sie den Strandspaziergang nicht lieber ausfallen lassen sollte, obwohl sie sich so daran gewöhnt hatte und sich jedes Mal darauf freute. Nur was sollte sie tun, wenn Khalid wieder aus ihrem Leben verschwand? Er hatte einen gefährlichen Beruf, einen, der ihn das Leben kosten konnte. Sicher erhielt er bald seinen nächsten Auftrag. Bei dem Gedanken lief ihr ein Schauer über den Rücken.
    Sie stand auf, um dann doch ans Meer zu gehen, in der Hoffnung, Khalid dort anzutreffen.
    Er saß tatsächlich am Strand unweit des Gartens.
    „Er ist noch ganz warm“, begrüßte er Ella und ließ dabei Sand durch die Finger rieseln.
    „Manchmal sitze ich auch abends einfach hier am Ufer und genieße die im Boden gespeicherte Wärme.“ Sie ließ sich neben ihm nieder, und nach einer Weile meinte sie: „Ich bin froh, dass dein Bruder und Bethanne zu dem Empfang kommen. So kenne ich wenigstens schon jemanden.“
    „Du kennst doch mich.“
    „Stimmt. Aber wir bleiben nicht lange, oder?“
    „Warum bist du so nervös? Du warst schon auf Empfängen in der Universität. Dieser

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