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Das Gewölbe des Himmels 2: Der Unrechte

Das Gewölbe des Himmels 2: Der Unrechte

Titel: Das Gewölbe des Himmels 2: Der Unrechte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Orullian
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undurchführbarer, wenn du deinen Platz an meiner Seite nicht einnimmst, weil ich dann allein herrschen würde. Was würde wohl geschehen, wenn ich ohne Nachfolger sterben würde? Du verlangst etwas Unmögliches.«
    »Siehst du denn nicht, dass diese Versammlung scheitern wird, wenn du nicht teilnimmst? In vergangenen Zeiten hatten sie auch ohne unsere Hilfe Erfolg, aber nur knapp, und der Preis dafür war sehr hoch. Und deshalb konnte die Stille die Schwächen der Menschen besser erforschen. In diesem Zeitalter ist es anders, Elan. Ich habe es gesehen.« Mira dachte ans Grab ihrer Schwester. »Unser Bund muss nicht nur den Ersten gelten, die uns ihr Vertrauen geschenkt haben. Wir sind ein Teil dieser Welt; unsere Schicksale sind verbunden.« Dann berührte Mira ihren Bauch und dachte an Mütter und Töchter. »Und Versprechen muss man halten«, flüsterte sie.
    König Elan runzelte die Stirn. Er war gerecht, aber er ließ sich nicht gängeln. »Du denkst nicht klar, Mira. Das kann einfach nicht geschehen. Ich will nichts mehr davon hören.«
    Da sah sie ihn ebenso ruhig wie herausfordernd an. »Elan, wenn du nicht gehst, dann nehme ich meinen Platz als Königin ein und gehe selbst.« Mira konnte sehen, dass ihre Dreistigkeit ihn wie ein Fausthieb traf. Sie hatte nicht die Absicht, ihm in den Rücken zu fallen, aber das hier würde sie ihm dennoch nicht durchgehen lassen. »Denk darüber nach, Elan. Aber lass dir nicht allzu viel Zeit damit. Man versammelt sich bereits in Decalam. Zwei Wochen noch, vielleicht drei, dann werden alle, die den Ruf vernommen und ihm zu folgen beschlossen haben, im Solath Mahnus eingetroffen sein. Derjenige, der aus Naltus dorthin reist, solltest du sein. Der Bedrohung, die auf uns zukommt, können nur die klügsten Köpfe und wackersten Herzen begegnen. Und das sage ich nicht einfach so dahin.«
    Der König lächelte sanft. »Ich weiß, Mira. Anscheinend müssen wir beide über etwas nachdenken.«
    »Ich bin stolz darauf, dass du mein König bist und der Mann meiner Schwester warst«, sagte Mira. »Und ich werde immer nur gut von dir denken.«
    »Danke, Mira. Ich habe Lyra geliebt und tue es noch und werde auch von dir immer nur gut denken.« Damit hob er Miras Hand und reichte ihr einen Brief, die letzte Nachricht ihrer Schwester an sie auf einer kleinen Pergamentrolle. »Lies das, wenn deine Reisen vorüber sind.«
    Sie folgten Vendanji auf den großen Stallhof. Weicher Lehm gab stark unter ihren Füßen nach. Sie traten ins Licht des Tages. Leichter Dunst stieg vom Boden auf, der von der Sonne erwärmt wurde. Eine Anzahl von Nebengebäuden, die fein säuberlich in einer Reihe angeordnet waren, begrenzte eine Seite des Hofs. Vor dem mittleren Gebäude waren ihre Pferde an einen Pfahl gebunden. Neben Solus stand Mira und sprach mit Elan. Die beiden waren vor dem dunklen Stein des Stalls deutlich zu erkennen.
    Als sie näher herankamen, sah Tahn, wie Elan Miras Arm am Handgelenk umfasste und ihre Hand flach ausstreckte. Mit der anderen Hand legte ihr der König etwas auf die offene Handfläche, um dann ihre Finger um den Gegenstand zu schließen. Sie verbarg ihn in ihrem Mantel.
    Als sie sich umdrehte, glaubte Tahn, ihr aufrichtige Freude über seinen Anblick anzumerken. Mira kam an seine Seite, so dass sie weit genug von den anderen entfernt waren, um nicht belauscht zu werden.
    Während sie ihm half, Sattel und Zaumzeug zu überprüfen, sagte sie: »Du sprichst im Schlaf. Das ist eine gefährliche Schwäche.«
    Er konnte ihren Gesichtsausdruck nicht deuten. Es erschien ihm seltsam, dass sie daran Anstoß nahm, besonders, da er sich sicher war, dass sie überhaupt nicht hatte schlafen wollen.
    »Und warum?«, fragte er.
    »Weil du auch antwortest, wenn jemand dich anspricht.«
    Sie starrten einander eine ganze Weile an, bevor Mira lächelte. Tahn vergaß zu atmen und grinste, um seinen entsetzten Gesichtsausdruck zu überspielen. »Was habe ich denn gesagt?«, brachte er schließlich heraus.
    Ihr Lächeln hielt noch einen Moment lang an, bevor es verblasste. »Nicht so wichtig, Bogenschütze«, sagte sie und wollte sich zum Gehen wenden, beugte sich dann aber noch einmal zurück und flüsterte: »Oh, und es ist auch nicht klug, nackt zu schlafen. Man weiß doch nie, wann man einmal in aller Eile aufstehen muss.«
    Sie huschte davon, bevor Tahn lachen oder rot werden konnte.
    »Meine Kundschafter sind heute Morgen zurückgekehrt und haben gemeldet, dass sie im Tal keine Spur der

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