Das Gift der Drachen Drachen3
Reittier. Nicht ein einziges. Ihr blickt auf Xxamer Zus einzige geflügelte Drachen, und die meisten von ihnen wurden von den Inquisitoren geflogen, die Ihr gerade ermordet habt.«
Gen ließ sich nicht anmerken, ob er das »Ihr« bemerkte.
Der Drachenmeister näherte sich uns schwankend und schleifte das blutige Schwert durch den Staub hinter sich her. Er hatte Schaum vor dem Mund, und seine hässliche Brustwunde blutete stark.
»Was soll das, he? Was zum Teufel soll das hier?«, kreischte er.
»Dasselbe könnte ich Euch fragen!« Ghepp deutete mit dem Finger auf Gen. »Ihr habt gesagt, dass Ihr ohne Schwierigkeiten fliehen würdet. Ihr sagtet, niemand würde Xxamer Zu mit ihr in Verbindung bringen!« Jetzt deutete er mit dem Finger in meine Richtung.
»Xxamer Zu ist auch nicht mit Zarq in Verbindung gebracht worden«, grollte Gen. »Denkt nach, Mann! Der Tempel schickt seine Inquisitoren in jede Brutstätte, in der nach der Arena der Vorsteher wechselt, um zu überwachen …«
»Und warum sind die Stallungen dann verschlossen? Was sollte dieser Hinterhalt?«
Gen zog seine pechschwarzen Brauen zusammen. »Sind sie wirklich geschlossen worden? Habt Ihr versucht, uns einen Drachenreiter entgegenzuschicken, um uns zu warnen?«
Ghepp blähte die Nasenflügel. »So dumm war ich natürlich nicht!«
»Schwachsinniger Narr!«, fuhr der Drachenmeister ihn an. »Deine Furcht hat dich um den Verstand gebracht, und jetzt klebt uns das Blut einer ganzen Schar von Inquisitoren an den Händen!«
»Das reicht!« Gen schwankte, hatte sich aber sofort wieder in der Gewalt. »Wisst Ihr ganz sicher, dass dies hier ein Hinterhalt war?«
»Seht Euch doch um!«, schrie Ghepp.
Gen rührte sich nicht. »Warum waren diese Inquisitoren hier bei Euch in den Stallungen?«
»Wir wollten die Außenbezirke der Brutstätte abfliegen und die Grenzen bestätigen …«
»Na also. Kein Hinterhalt. Sie waren nur zur falschen Zeit am falschen Ort, haben Zarq erkannt und sofort reagiert.« Gen deutete mit dem Kinn auf die Bogenschützen, die uns aus dem Schatten beobachteten. »Sind das Eure Männer?«
Ghepp nickte grimmig. »Von Brut Re.«
»Habt Ihr acht Männer übrig?«
Ghepp fluchte.
»Lasst die Roben der Inquisitoren so schnell wie möglich waschen und trocknen. Dann steckt acht von Euren Männern hinein. Und sagt diesem Schüler, der sich in der Fütterungsscheune versteckt, dass er stirbt, wenn er nicht den Mund hält und verrät, wessen er eben Zeuge geworden ist. Dann zeigt mir, wo ich meine Wunde versorgen kann, bevor ich verblute. Überprüft alle Schüler, und stellt sicher, dass keiner etwas gesehen oder gehört hat.«
»Und sie?« Ghepps Blick verriet, dass er mich für den Tod der Inquisitoren und den Ärger verantwortlich machte, den er dafür bekommen würde. »Wisst Ihr, wie klein diese Brutstätte ist, wie primitiv? Hier gibt es keine Bastion, ich kann sie nirgendwo verstecken. Wenn ich sie in die Quartiere der Bayen bringe, wird sie mit Sicherheit von jemandem erkannt, der die Arena besucht hat. Und zwar augenblicklich.« Er schnippte mit den Fingern.
»Wer die Arena besucht hat, ist immer noch dabei, herumzuhuren und zu spielen …«
»Nein«, unterbrach ihn Ghepp. In seiner Stimme schwang ein eiserner Unterton mit. »Seht sie Euch an. Sie wird weder als Bayen noch als Junge durchgehen. Genauso wenig wie er. Versteckt sie unter den Rishi.«
Jetzt war es Gen, der fluchte. Dann erbleichte er, schwankte und schloss die Augen. Die Magie, die er gewirkt hatte, hatte seine Kräfte vollkommen erschöpft.
»Fangt ihn auf!«, schrie ich.
Ghepp und der Komikon fingen den schwankenden Hünen im letzten Moment auf. Sie taumelten unter seinem Gewicht und legten ihn dann, nach einem kurzen Wortwechsel, auf den Boden. Der Drachenmeister sank schwer atmend auf die Knie. Ghepp eilte im Laufschritt zu seinen Männern.
Gen rührte sich. »Arbiyesku.«
»Was?« Ich beugte mich dichter zu ihm herunter.
»Geht in den Arbiyesku.«
Mir schwand der Mut. Der Drachenmeister wollte protestieren, aber Gen öffnete ein Auge und brachte ihn mit einem Blick zum Schweigen. »Dort wird niemand nach euch suchen. Verstanden?« Gen hielt inne. »Ich benachrichtige sie.«
Ich verstand ihn, und nach einem Moment begriff auch der Komikon. Gen glaubte kein Wort von dem, was er gesagt hatte, um Ghepps Ängste zu zerstreuen. Er vermutete, dass der Tempel mich irgendwie doch mit dieser Wette in Verbindung gebracht hatte, bei der Ghepp Xxamer Zu
Weitere Kostenlose Bücher