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Das Gift der Drachen Drachen3

Das Gift der Drachen Drachen3

Titel: Das Gift der Drachen Drachen3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cross
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gewonnen hatte. Und er fürchtete, dass die Inquisitorenschar genau aus diesem Grund hierhergeschickt worden war: um uns aufzulauern.
    Vielleicht war einer unserer Lockvögel oder Granth, der Mann, den wir zurückgelassen hatten, gefangen und verhört worden. Vielleicht hatte uns auch der Händler verraten, der meine Wette unterstützt hatte. Vielleicht war diese gebeugte Kreatur mit dem knochigen Rückgrat im Labyrinth ein Mensch gewesen, hatte mich erkannt und gehört, wie ich Xxamer Zu erwähnt hatte …
    Ich konnte tausend Spekulationen anstellen. Es spielte alles keine Rolle. Die Tatsachen blieben: Nachdem die Inquisitoren des Tempels mich angegriffen hatten, lagen sie jetzt tot in dem Botenhof meiner Brut, und der von Panik erfüllte Vorsteher der Brutstätte bestand darauf, dass ich mich unter den Arbeitern von Xxamer Zu versteckte.
    Gebratenes Fleisch, saftige Früchte, sauberes Wasser und Schlaf würde ich nicht bekommen. Noch nicht.
    Und was das Gefühl von Sicherheit und einem Zuhause anging…
     
    Kurz nach dem Angriff sah der Hof wieder aus wie bei unserer Ankunft. Das unnatürliche weiße Feuer, von Gen mit seiner Djimbimagie beschworen, hatte drei Inquisitoren vollkommen verzehrt. Von ihnen waren weder Knochen noch Asche noch Rauch zu sehen. Der stechende Gestank nach verbranntem Haar und Haut war der einzige Hinweis darauf, dass hier vor kurzem jemand verbrannt war. Die anderen Leichen lagen verborgen unter der Spreu für die Stallungen in der Futterscheune. Wir würden sie im Schutz der Nacht entsorgen.
    Damit kommen wir nicht davon, dachte ich . Auch wenn die Bayen und die anderen Leute in der Mittagsglut geschlafen haben, wird jemand die Schreie gehört haben.
    Zu unseren Gunsten sprach nur das Entsetzen, das Inquisitoren in allen Menschen auslösten, ganz gleich, ob Bayen oder Rishi. Alle wussten, dass den Inquisitoren Verhöre und Schreie der Gefolterten auf dem Fuße folgten. Selbst die Drachenjünger des Tempels wirkten in der Gegenwart der heiligen Henker mit ihren weißen Schleiern beklommen. Vielleicht würden also keine Fragen gestellt werden. Vielleicht würde die Angst den Menschen die Münder verschließen, würde der Neugier einen festen Riegel vorschieben. Immerhin waren die Malacariten geübt darin, das Sicht-und Hörbare nicht zu sehen oder zu hören. Wenn es ihnen zupasskam.
    Der Drachenmeister lag auf einem Heuballen. Aus der Wunde auf seiner Brust quoll immer noch Blut. Meine Schmerzen waren so schlimm, dass ich mir selbst eingestand, wie sehr ich mich nach Gift sehnte. Ghepp hatte versprochen, uns einen Heiler zu schicken, aber bis jetzt war noch niemand aufgetaucht.
    Es gefiel mir nicht, dass ich keine Waffe hatte, mit der ich mich hätte verteidigen können. Vor allem, weil ich Ghepp nicht wirklich vertraute. Oh nein! Nicht nach dem Blick, den er mir zugeworfen hatte …
    Und es war nicht nur der Blick. Die Tatsachen selbst passten nicht zusammen. Wenn er und die Inquisitoren gerade hatten aufsitzen und die Grenzen der Brutstätte hätten überprüfen wollen, warum hatten dann einige von Ghepps Männern Armbrüste und Bögen bei sich gehabt? Das war merkwürdig, weil die übliche Bewaffnung von Soldaten normalerweise aus Schwertern bestand. Es sei denn, man brauchte eine Waffe mit großer Reichweite zur Verteidigung. Genau solche Waffen benötigte man gegen Wurfringe.
    Und dann diese Wurfringe …
    Inquisitoren war es verboten, gewöhnliche Waffen zu tragen. Eine Ausnahme bildeten nur die Enthauptungsbeile, mit denen sie vor einem Tempeltribunal die heilige Exekution durchführten. Die einzige Waffe, welche die Tempelhenker tragen, aber nur zur Selbstverteidigung benutzen durften, waren Furgkri , eben diese rasiermesserscharfen Wurfringe.
    Die Inquisitoren hatten beabsichtigt, ihren Hinterhalt wie bloße Selbstverteidigung aussehen zu lassen.
    Hatte Ghepp von dem Hinterhalt gewusst, oder war es Zufall gewesen, dass sie alle bei unserer Ankunft im Hof der Botenstallungen gewesen waren? Und Ghepps Männer … hatten die Inquisitoren gewusst, dass einige von ihnen mit Armbrüsten bewaffnet waren, oder waren die Soldaten ohne das Wissen der Inquisitoren im Hof aufgetaucht?
    Wieder konnte ich über tausend Möglichkeiten spekulieren. Ich bezweifelte allerdings, dass ich jemals die Antwort finden würde. Das Ergebnis wurde davon ohnehin nicht beeinträchtigt: Selbst hier, in meiner eigenen Brutstätte, war ich nicht in Sicherheit.
    Lange nach Mittag brachte uns ein Inquisitor, einer

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