Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Gift der Drachen Drachen3

Das Gift der Drachen Drachen3

Titel: Das Gift der Drachen Drachen3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cross
Vom Netzwerk:
und Senken ihrer Brust war jeden Morgen neben mir gewesen, wenn ich erwachte.
    »Es war nicht deine Schuld«, murmelte sie immer wieder, hielt mich in ihren so vertrauten Armen, wiegte mich leicht hin und her, als auch sie weinte.
    Schließlich führte sie mich zum Diwan und drückte mich herunter. Sie gab mir ein seidenes Taschentuch, mit dem ich mir das Gesicht abwischte, und drückte mir anschließend ein Glas Fruchteis in die Hand. Ich leerte es in großen Schlucken, während mein Zwerchfell sich immer noch unter meinem Schluchzen verkrampfte, das sich wie das des neunjährigen Kindes anhörte, als das ich mich fühlte.
    Sie setzte sich neben mich, und wir betrachteten uns. Langsam wurde ich wieder erwachsen, aber ich hasste es, hasste alles, was es bedeutete. Ich war erschöpft von der Bürde des Kampfs und der Verantwortung. Ich wollte für immer von meiner großen Schwester gehalten, getröstet und beschützt werden.
    Was natürlich nicht ging. Sie war die Wai-Ebani Kratts, eines Mannes, der es sich zum Ziel gesetzt hatte, die Erde von meiner Gegenwart zu befreien.
    »Was machst du in Liru, Zarq?«, erkundigte sich Waivia. Diese Frage vertrieb den letzten Funken Hoffnung, dass sie mich auf ewig in ihren Armen halten und beschützen könnte.
    »Ich hatte hier etwas zu erledigen.«
    »Etwas, was mit Xxamer Zu zu tun hat? Das ist doch die Brutstätte, in der du jetzt lebst, richtig?«
    »Ich weiß nicht, ob ich einen Platz habe, den ich mein Zuhause nennen kann.« Ich hatte weder quengelnd noch ausweichend klingen wollen und auch nicht verbittert. »Wird Mutters Geist auf dein Geheiß hin Kratt bei seiner Übernahme von Xxamer Zu helfen, so wie du ihr befohlen hast, ihm zu helfen, Brutstätte Cuhan an sich zu reißen?«
    »Ich brauchte Cuhan, damit mein Sohn später einmal diese Brutstätte regieren kann. Xxamer Zu bedeutet mir nichts.«
    Noch nicht, dachte ich.
    Sie veränderte ihre Haltung, wurde kühl und geschäftsmäßig. »Ich habe für dich eine Passage auf einem xxeltekischen Schiff arrangiert, das morgen bei Tagesanbruch von Liru in See sticht. Du bekommst genug Geldmittel, um dich in Skoljk niederzulassen, einer Hafenstadt in Xxeltek, die angeblich mit Lireh konkurriert. Was du mit dir dort anfängst, hängt von dir ab: Du kannst Kinder bekommen, ein Imperium aufbauen oder Hebamme werden. Ganz wie du willst. Kratt wird niemals erfahren, wohin du gegangen bist. Dort bist du in Sicherheit.«
    Die Verlockung, ihr Angebot anzunehmen, war fast überwältigend.
    Ihr Baby rührte sich und schrie. Ich dachte an Agawan, Savgas kleinen Bruder, und an unseren eigenen Bruder, den Drachenjünger Gen in einem Weiler der Verlorenen irgendwo versteckt hatte. Unseren Bruder, der unserer Mutter nach der Geburt entrissen worden war und den Kratt später als Opfer seiner grausamen Vergnügen missbraucht hatte.
    Ich fragte mich, ob Waivia überhaupt von seiner Existenz wusste.
    Sie hob das Baby aus der weißen Spitze zu ihren Füßen, entblößte geschickt eine Brust und stillte ihr Baby. Mich überkam eine so stechende Eifersucht, dass ich kaum atmen konnte.
    Das Baby, das fiel mir sofort auf, hatte die elfenbeinfarbene, reine Haut des Imperators.
    »Wird die Magie ihn impotent machen?«, fragte ich barsch.
    Waivia sah mich nicht an, sondern hatte nur Augen für das Baby, das an ihrer Brust sog und seine winzigen Fäuste zufrieden ballte.
    »Wenn die Zeit reif ist, wird der Zauber von ihm genommen, und er wird so fruchtbar sein wie ein Drachenbulle«, sagte sie gelassen. Aber ich hörte den scharfen Stahl in ihren Worten. Schließlich sah sie auf, und ihre orangebraunen Augen bohrten sich kalt in meine. »Der Name des Schiffes ist Zvolemein. Du musst noch heute an Bord gehen, am besten im Schutz der Dunkelheit. Der Kapitän erwartet dich. Benutze den Namen Danku Cuhan Kabans Kazonvia.«
    »Du hast sehr schnell reagiert, wenn du das alles arrangieren konntest, obwohl du erst so kurz von meinem anstehenden Besuch wusstest.«
    »Ich sah keinen Sinn darin, lange zu warten.«
    Ich blickte auf das rundliche Gesicht des kleinen Babys in ihren Armen. Sein Gesicht war so klein neben ihrem großen Busen. Mich überkam plötzlich der Wunsch, es auszuziehen, meine Wange auf seinen kleinen Bauch zu legen, seine winzigen Füßchen zu liebkosen.
    Ob ich das Baby oder Waivia jemals wiedersehen würde?
    Ich stand auf. Meine Kehle war erneut wie zugeschnürt, und mein Herz hämmerte hart gegen meine Rippen. »Also, die Zvolemein.

Weitere Kostenlose Bücher