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Das Gift der Drachen Drachen3

Das Gift der Drachen Drachen3

Titel: Das Gift der Drachen Drachen3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cross
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dem Schwert nach mir, während ich zu ihm herumwirbelte. Hätte ich nicht die Ausbildung als Schüler des Drachenmeisters genossen, hätte der Stahl sich in meinen Schädel gegraben. Trotzdem reagierte ich nicht mehr ganz rechtzeitig, so dass die Spitze des Schwertes über meine Wange zuckte und sie aufriss. Die Wunde brannte höllisch.
    »Alliak!«, brüllte ich ihn an. »Lass das Schwert sinken!« Malaban Bri schrie ebenfalls etwas, die Escoas schnaubten und bäumten sich auf, die Menschen wogten vor und zurück, und die Schlangen zischten in ihren Glasbehältern und richteten sich angriffslustig auf.
    Alliak schrie mir etwas zu, was ich nicht verstand, so laut rauschte das Blut in meinen Ohren. Malaban Bri brüllte eine Antwort. Um mich herum sah ich nur Gesichter und alle möglichen Waffen, die auf mich deuteten: Mistgabeln, Dreschflegel, Schwerter und Sensen.
    »Wo ist Tansan?«, schrie ich. »Ich bin Kazonvia! Ich bin eine Frau!« Ich versuchte hastig, mein Wams zu öffnen, um meine Brüste zu enthüllen, aber anscheinend dachten sie, ich griffe nach einer Waffe, denn sie kamen drohend näher …
    »Zurück von ihr!«, erhob sich plötzlich eine laute Stimme über dem Tumult. »Sie sagt die Wahrheit. Sie ist eine Frau, und sie ist eine Myazedo!«
    Tansan. Sie drängte sich nach vorn, bis sie vor mir stand. Ihre schönen, kräftigen Schultern waren gerade, die Hüfte locker, und die Arme hingen entspannt an ihrer Seite herunter. Sie trug noch immer das blutverschmierte weiße Hemd und die dunkle Bayen-Hose, die sie während der Übernahme der Brutstätte getragen hatte.
    Als sie so vor mir stand und beeindruckende Gelassenheit und Autorität ausstrahlte, fiel mir ein, was der Drachenmeister über sie gesagt hatte. Hinter dieser Frau steckt mehr, als man mit bloßem Auge sieht! Ich habe erlebt, wie die Myazedo ihr gehorchen. Sie benutzt schwarze Magie, dessen bin ich mir sicher.
    Die Waffen wurden langsam gesenkt, und die Leute, die uns umringten, wichen ein Stück zurück. Mir schwindelte, mein Kopf brummte, und mein Ohr, das Alliaks Schwert getroffen hatte, brannte wie flüssiges Wachs. Ich griff an die Wunde. Nur noch das Ohrläppchen und ein Teil des Ohres waren da, den Rest hatte er mir abgeschnitten.
    Ich fluchte lange und so wüst, dass ich einige erstaunte Blicke erntete. Einen Moment bereute ich aus tiefstem Herzen, dass ich diese mir unbekannte Hure an meiner Statt auf die Zvolemein geschickt hatte. Dann jedoch unterdrückte ich den Tumult meiner Gefühle und schob auch den brutalen Gedanken daran zurück, dass ich wieder einmal, für den Rest meines Lebens, verstümmelt worden war.
    Ich schwankte, drückte meine Hand auf den blutigen Rest meines Ohres und starrte Tansan an. »Bei der Liebe der Schwingen, für wen hast du uns gehalten?«
    Sie runzelte die Stirn. »Wir hätten euch fast mit Armbrüsten abgeschossen, als ihr heranflogt. Die Gespräche zwischen Ghepp und Kratt sind sehr schwierig, gelinde gesagt, und als klar wurde, dass ihr nicht vorhattet, in den Botenstallungen zu landen …«
    »Es ist Ghepp gelungen, uns Kratt vom Hals zu halten?«
    »Mit sehr viel Mühe.« Ihr Blick zuckte zu Malaban Bri. »Die Myazedo werden von der Tempelanlage aus eure Ankunft verfolgt haben. In Kürze sollte ein Kontingent von Rebellen hier eintreffen. Sie werden euch dorthin bringen.«
    Die Menge umringte uns nach wie vor und machte keine Anstalten, sich aufzulösen. Meine Beine drohten unter mir nachzugeben. Tansan wirbelte herum und sprach rasch auf Djimbi mit Alliak. Der blaffte die Leute an, die zögernd davongingen.
    Dann drehte sie sich zu mir um. »Du musst versorgt werden. Savga sollte dich nicht so sehen.«
    Ich schüttelte den Kopf und hätte durch die Bewegung fast das Bewusstsein verloren. »Wir müssen erst unsere Fracht in das Lagerhaus schaffen. Die Schlangen werden keine weitere Nacht in diesen Glasbehältern überleben.«
    »Schlangen?« Tansan klang gelassen und abwartend. »Kwano. Die Drachen in den Kokons können sich ohne diese Schlangen nicht in Bullen verwandeln.«
    Einen Moment schien ihr Gesicht sich zu neigen, und ich wäre gestürzt, hätte Malaban Bri, der meinen Schwächeanfall vorhergesehen hatte und neben mich getreten war, mich nicht gestützt.
    »Kwano-Schlangen sind tödlich, Zarq, die Ausgeburt.« Tansan sprach leise, und ihre Augen waren schwarz und unergründlich. Meine Mitteilung strapazierte das empfindliche Band des Vertrauens zwischen uns, und ich sah an ihrer Miene, dass

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