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Das Gift der Drachen Drachen3

Das Gift der Drachen Drachen3

Titel: Das Gift der Drachen Drachen3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cross
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der Drachen.
    Ich hielt mir die Ohren zu, um das wundervoll schmerzliche Vergnügen auszuschließen, das Savgas überirdisches Lied in mir weckte. Es war schrecklich, dass eine solch lustvolle Macht über die Lippen eines Kindes strömte. Ich konnte sie auch nicht ansehen. Stattdessen richtete ich meinen Blick auf den Himmelswächter.
    Die unsterbliche Kreatur sank sofort zu uns herab.
    Blitze zuckten über ihre Schwingen und über ihren ganzen Körper. Schwarze Wolken wirbelten um ihren Leib wie kleine Tornados. Als sie tiefer sank, hellte der Glanz ihres goldenen Schnabels den Rauch zu schimmerndem Nebel auf und verdrängte alles andere, so wie ein greller Blitz alles andere Sichtbare ausradiert.
    In diesem unheimlichen gelben Nebel landete der Himmelswächter in dem Krater, als wäre er ein Nest. Ich richtete mich langsam auf. Mir tat jede Faser meines Körpers weh.
    Die Kreatur war gewaltig. Aus den beiden Augen aus blubbernder Lava, jedes von der Größe eines kleinen Drachen, tropfte Magma auf den Boden. Ihre Atemzüge, unter denen sich die blau gefiederte Brust hob und senkte, klangen wie Brecher, die gegen weit entfernte Klippen schmetterten. Die beiden Beine wirkten wie Säulen aus Rubinen, und der Schweif fächerte sich auf, weiter als ein Regenbogen, und schillerte in verschiedenen Blautönen: türkis, saphir, wie sonnenbeschienenes blaues Glas und kleine blaue Blumen. Der Himmelswächter strahlte gleichzeitig Hitze und Kälte aus, als wäre er alle Jahreszeiten zugleich, und roch metallen und nach Kohle, als wäre er aus dem Erdkern geschmiedet worden.
    »Sie wird Xxamer Zu mit diesem Magma verbrennen!«, überschrie ich die rauschenden Atemzüge des Wesens, das einst Tansan gewesen war. »Kann das nicht aufhören?«
    Savga warf mir einen missbilligenden Blick zu. »Das sind Tränen. Sie weint.«
    »Dann musst du mit ihr reden, ihre Trauer lindern. Sag ihr …« Ich überlegte kurz, unschlüssig, was die Dirwalan Babu der unsterblichen Gottheit sagen konnte, die sie zur Welt gebracht hatte.
    Ich wusste vielleicht nicht, was die Dirwalan Babu sagen sollte, aber ich wusste, was ich, hätte ich die Chance gehabt, als Kind meiner Mutter gern gesagt hätte.
    »Sag ihr, dass du stark sein und lange leben wirst, auch wenn du sie verloren hast«, begann ich. »Sag ihr, dass du immer ihr Kind sein und sie nie vergessen wirst, aber dass sie dich jetzt freigeben muss, so wie auch du sie loslassen musst. Sag ihr … sag ihr, dass du sie liebst.«
    Savgas Unterlippe zitterte, und ihre Augen schwammen von ungeweinten Tränen, als sie sang.
    Eine gewaltige Klaue am Ende eines riesigen, roten Beines bewegte sich mit gewaltigem Schwung. In einer Wolke strahlend gelben Rauchs und Staubs stampfte sie die Feuer aus, die das Magma entzündet hatte. Und es fielen auch keine weiteren glühenden Tränen mehr aus diesen gewaltigen Lavaaugen.
    »Können wir auf sie steigen?«, schrie ich.
    Savga sang meine Bitte an den Himmelswächter, und erneut hielt ich mir hastig die Ohren zu. Aber ich konnte sie trotzdem hören, Großer Drache! Ich hörte sie! Ich fürchtete, ich müsste den Verstand verlieren, wenn Savga nicht bald mit ihrem anderweltlichen Lied aufhörte, wusste, dass ich mich in einem Anfall gequälter Ekstase in diesen Sturm werfen würde, der um den ozeanblauen Leib des Himmelswächters toste.
    Nach einer kurzen Pause materialisierte sich ein grünes Band an der Schnabelspitze des Himmelswächters und lief wie ein Blätterpfad zum Kopf der Kreatur hinauf. Dann senkte das Wesen seinen Schnabel zum Boden, als wäre es ein Vogel, der an einem Teich Wasser nippt.
    Savga hörte auf zu singen. Mit Agawan in den Armen lief sie zu dem Himmelswächter.
    Mein heiserer Warnschrei verhallte ungehört.
    Aber Savga, deren kleine Gestalt von dem Strahlen des Himmelswächters beinahe ausgelöscht wurde, trat unbeschadet auf das grüne Band am Schnabel der Kreatur und kletterte auf ihren Kopf hinauf.
    Nach einem Moment folgte ich ihr, wobei ich die Augen in dem blendenden Licht zusammenkniff.
    Es war tatsächlich ein Pfad aus Pflanzen, der sich auf dem Kopf des Himmelswächters materialisiert hatte. Er roch grün und frisch wie Blütenseife. Vorsichtig betrat ich den grasigen Weg, der auf die Kreatur führte. Meine Fußsohlen kribbelten.
    Ich holte tief Luft und erklomm den üppigen Schädel des Wesens. Ich fühlte jeden seiner Atemzüge und das Rauschen seines unsterblichen Blutes, als ginge ich über die Oberfläche eines rauschenden

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