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Das Gift der Drachen Drachen3

Das Gift der Drachen Drachen3

Titel: Das Gift der Drachen Drachen3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cross
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Paste und so geschmackvoll wie Staub. Doch es beschwerte sich niemand. Alle waren erschöpft bis auf die Knochen und hatten keine Kraft mehr zum Reden. Als wir fertig gegessen hatten und nachdem die Karren mit Sand gesäubert, wieder ins Lagerhaus geschoben, Babys gewickelt, gestillt und in den Schlaf gewiegt worden waren, legte sich Savga in dem Frauenhaus neben mich.
    Ich war über ihre Entscheidung ebenso erschrocken wie dankbar. Es wäre unerträglich gewesen, hätte Savga mich wegen des Verschwindens ihrer Mutter verachtet.
    Auf ihre Bitte hin streichelte ich ihr den Rücken, bis sie einschlief.
    Tansans Baby wimmerte vor Hunger und nuckelte nur kurz an der Brust einer anderen Frau; sein klägliches Schreien hielt mich in dieser kühlen Nacht lange wach. Als ich endlich einzuschlafen wagte, träumte mir, ich fiele in einen gähnenden Schlund, und ich erwachte mit hämmerndem Herzen. Als die Morgendämmerung aufzog, war ich aufgeregt und erschöpft, und in diesem nervösen Zustand beschwor ich die Erinnerungen an meine Kindheit in Brut Re, versuchte herauszufinden, ob dieses »Netzeauswerfen« auch dort übliche Praxis gewesen war.
    Xxamer Zu war im Vergleich zur Größe und Bevölkerungsdichte Res nur ein Nest, also war es durchaus vorstellbar, dass es auch dort dieses »Netzeauswerfen« gegeben hatte, nur dass es nicht so oft vorgekommen war, denn das Gelände meines Geburtsclans war eine halbe Tagesreise von den Bayen-Anwesen der Brutstätte entfernt gewesen. Aber ich konnte mich an keinen solchen Vorfall in Re erinnern. Ich musste Ghepp sagen, dass er dieser Praxis in Xxamer Zu ein Ende bereiten musste. Und zwar augenblicklich.
    Am nächsten Morgen schälten Savga und ich die restlichen schrumpeligen Coranüsse der letzten Ernte, damit sie zu Paste verarbeitet werden konnten. Bis auf einige alte Frauen, die Garn aus zerstoßenen Jutefasern spannen, und zwei alte Männer, die die Messer einiger Mahlwerke schärften, waren Savga und ich allein auf dem Hof. Nachdem die Angehörigen des Arbiyesku mit düsteren Mienen die Reste des gestrigen Abendessens zum Frühstück verzehrt hatten, waren sie mit Hacken und Handpflügen auf die trockenen Felder getrottet, die das Gelände wie ein Flickenteppich umgaben.
    Eine der alten Frauen war Tiwana-Tante, eine furchteinflößende Bucklige mit einer Stimme, die wie Geröll klang, das einen Berg hinunterprasselte. Sie war Fwipis älteste Schwester und so verrunzelt wie eine uralte Feige.
    Plötzlich spannte sich Savga neben mir an wie ein Hund, der ein Wiesel wittert. Sie sprang so hastig auf, dass die Coranüsse in alle Richtungen davonflogen und auf der staubigen Erde landeten. Tansan betrat den Hof auf demselben grasigen Pfad, auf dem gestern Abend die Rikscha aufgetaucht war. Hinter ihr in der dunstigen Ferne schimmerte die gigantische Kuppel des Tempels von Xxamer Zu wie ein riesiges Drachenei.
    Tansan hob eine Hand, als wollte sie ihre Tochter abwehren. Savga blieb daraufhin unsicher stehen. Dann sprach Tansan mit ihr und legte ihr eine Hand auf den Kopf. Wortlos kamen die beiden näher.
    Auf dem Weg zum Frauenhaus musste Tansan dort vorbeigehen, wo ich im Schatten der Baracke saß. Sie ging langsam, unterdrückte ihren Schmerz und hielt sich mit der anmutigen Wildheit einer Kreatur aufrecht, die man niemals fangen kann. Sie würdigte mich keines Blickes, und auch ich vermochte sie nur kurz anzusehen. Sie war ebenso zerschunden wie ich. Der fischige Geschmack der Suppe, die ich gefrühstückt hatte, brannte in meiner Kehle.
    Erneut fiel mir Tansans Ähnlichkeit mit meiner Schwester Waivia auf.
    Ich hörte sie die wacklige Treppe emporsteigen, vernahm das Knarren der primitiven Angeln, die aus Stricken bestanden, als sie die Tür zum Frauenhaus öffnete. Dann herrschte einen Moment Ruhe; Tansan betrachtete mich, und ich fühlte, wie ihr Blick auf meiner Haut brannte.
    Ich hob den Kopf und erwiderte ihren glühenden Blick.
    »Dies hier«, Tansans Geste umfasste den Hof, das Lagerhaus mit den Kokons und die endlos scheinende hügelige Savanne dahinter, »dies alles wird eines Tages von uns beherrscht werden. Es wird uns gehören, den Djimbi, den Rishi. Es wird meiner Tochter gehören.« Ihr Blick verhärtete sich. »Ich glaube, du bist kräftig genug, um morgen auf den Feldern zu arbeiten, Zweite Tochter.«
    Dann drehte sich Tansan um und verschwand im Frauenhaus. Savga folgte ihr auf dem Fuße, und hinter ihr fiel die Tür knarrend zu. Nach einer Weile öffnete sie sich

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