Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Gift von Argus

Das Gift von Argus

Titel: Das Gift von Argus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmund Cooper
Vom Netzwerk:
sagten nichts, was ich nicht bereits wußte. Wie ist es mit Politik?«
    Indira lächelte. »Okay, Kurt, Sie haben gewonnen.«
    »So bescheiden ich auch bin, muß ich vielleicht doch erwähnen, daß ich meinen Doktor in Semasiologie, soziokultureller Evolution und Staatswissenschaft machte, ehe ich mich mit Ökologie befaßte.«
    »Schon gut, Kurt«, sagte Conrad, »kommen wir wieder zur Sache. Wie lange werden Sie brauchen, um den semasiologischen, soziokulturellen und politischen Status dieser verflixten Affen festzustellen?«
    »Ein tüchtiger Mann würde es in vierzig bis fünfzig Tagen schaffen.«
    »Und Sie, Spaßmacher?«
    »In etwa zehn, Boß. Aber das ist schwer zu sagen. Ich muß ihr Vertrauen gewinnen.«
    »Dann tun Sie es schnell. Ich gebe Ihnen fünf Tage. Danach muß ich der UN Bescheid geben. Wenn dieser Planet tabu für uns sein sollte, möchte ich möglichst schnell einen anderen sichern. Das Programm kostet der Erde eine Menge Solar und Leben.«
    »Okay, Boß. Also in fünf Tagen. Aber ich brauche Deckung.«
    »Was, zum Teufel, meinen Sie damit?«
    »Es wäre sinnlos, mich im geschlossenen Schutzanzug unter die Affen zu mischen. Da würde ich überhaupt nichts erreichen. Sie müssen mein Gesicht sehen, aus ihm lesen können. Ich brauche Deckung vor den Piranhalibellen.«
    »Stimmt«, bestätigte Conrad. »Alle herhören, Norstedt, sie werden sich für die nächsten fünf Tage ein Exo nehmen, ein Laser- und ein Betäubungsgewehr, eine leichte Panzerweste, einen Schutzanzug mit Lebenserhaltungssystem, und werden Kwangos Schutzengel spielen. Wenn sich Piranhalibellen der Affenkolonie nähern, lasern Sie die Insekten sofort. O’Brien und Robinson, ich brauche einen ausführlichen Report über die Piranhalibellen und einen Vorschlag zur völligen Eliminierung. Der Hubschrauber steht ihnen ein bis zwei Tage zur alleinigen Verfügung. Ich brauche auch die genaue Zahl ihrer Stöcke und eine Karte davon … Zu dumm, daß wir unseren Waffen- und Sprengstoffexperten verloren haben.«
    Maeve O’Brien lächelte. »Sie scheinen zu vergessen, daß ich Chemikerin bin, Commander.«
    »Das nicht. Ich weiß, daß Sie Sprengstoff herstellen können, aber Sie sind nicht in seiner Benutzung ausgebildet. Sie verstehen nichts von Zeitzündern, Fernbedienungsauslösern und dergleichen.«
    »Aber ich könnte es lernen.«
    »Danke, vielleicht komme ich darauf zurück.« Conrad wandte sich an Indira. »Sie und ich machen die Beinarbeit, Leutnant. Wir müssen dafür sorgen, daß auch im Sekundärblock nichts Gefährliches bleibt. Sie nehmen den Luftkissenwagen, ich steige in ein Exo. Die Suche und Vernichtung der Harpunenbäume und – wie Kwango sie so liebevoll nennt – Mirlenapilze überlassen wir den zur Verfügung stehenden Robotern.«
     

 
19.
     
    Leutnant Smith landete das Hovercraft in der Nähe einer merkwürdigen Gesteinsformation. Sie war etwa einen halben Kilometer lang und an der breitesten Stelle hundert Meter. Sie ragte steil aus dem Boden und war an ihrem höchsten Punkt ungefähr fünfhundert Meter über der Ebene. Und von diesem Punkt stieg alle siebenundfünfzig Sekunden A-Zeit eine dampfende Fontäne hoch, die elf Sekunden anhielt und flüchtige Regenbogen in der ruhigen Luft des sonnigen Morgens hervorrief.
    Aber das Beachtlichste an dieser Gesteinsformation waren ihre eigenen schillernden Farben. Der größte Teil war weiß und glitzernd wie polierter Kalkstein, aber er war auch mit vielfarbigem Fluorit gemasert, dessen Töne sich, während die Fontäne sprudelte, auf erstaunliche Weise veränderten.
    Leutnant Smith befand sich über siebzig Kilometer vom Schiff entfernt. Es war der zweite Tag ihrer Erkundung des Sekundärblocks. Sie hatte mehrere Harpunenbäume gefunden und sie – obwohl die Roboter dazu eingeteilt waren – sich so vorgenommen, wie Mirlena es empfohlen hatte. Es war ihr ein persönliches Bedürfnis gewesen. Sie hatte zwar Tibor Maleter nicht sehr gut gekannt, aber sie hatte ihn gemocht. Auch ein paar der Mirlena-Pilze hatte sie gelasert.
    Abgesehen davon war ihre Suche nicht erfolgreich gewesen. Sie hatte weder weitere Piranhalibellen-Brutstätten gefunden, noch war sie auf irgendwelche andere feindselige Lebensformen gestoßen. Tatsächlich hatte sie die Erkundung bereits als monoton empfunden – bis sie diese herrliche Gesteinsformation gesehen hatte.
    Indira Smith hatte hart gearbeitet und war der Ansicht, daß sie sich ein bißchen Entspannung verdient hatte. Also beschloß

Weitere Kostenlose Bücher