Das Glueck Beginnt in Dir
mit einer Aufgabe betrauen lässt. Er wird nicht Last empfinden, sondern sehr viel geschenkt bekommen. Natürlich weiß ich, dass die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, auch eine Falle sein kann. Ich kann mich auch überfordern. Ich kenne Menschen, die überall, wo sie sind, Verantwortung übernehmen und sich selbst dabei überheben. Oft sind es die älteren Geschwister, die von den Eltern schon früh dazu gedrängt wurden, für ihre jüngeren Geschwister verantwortlich zu sein. Sie haben dann oft später kein richtiges Gefühl dafür, wo ihre Verantwortung wirklich gefragt ist. Sie übernehmen zu schnell Verantwortung für ihre Umgebung. Deshalb braucht es den anderen Pol: Grenzen zu setzen, sein eigenes Maß zu finden.
24. MÄRZ :
Sein Maß kennen
Gutes Leben ist immer maßvolles Leben. Und es ist nicht selbstverständlich, sein Maß zu finden. Wir machen die Erfahrung, dass uns maßvolle Menschen anziehen. Wer hingegen das rechte Maß verloren hat, mit dem er sich selbst misst, macht auf uns einen eher peinlichen Eindruck. Er überschätzt sich selbst. Das macht den Glanz des Menschen aus, dass er sein Maß kennt und so lebt, wie es seinem Maß entspricht.
25. MÄRZ :
In guten Händen
Versuchen Sie einmal folgendes Ritual: Halten Sie die Hände und alles, was darin ist, Gott hin. Verzichten Sie darauf, zu bewerten, was heute geschehen ist. Bewerten Sie nicht das, was Sie getan und gesprochen haben. Schließen Sie auch die Schwierigkeiten des heutigen Tages mit ein. Halten Sie auch Ihre Wunden und Ihre Dunkelheiten Gott hin. Übergeben Sie ihm alles, was Sie in den Händen halten. Spüren Sie nach, was sich dabei für Sie verändert. Wenn Sie ihm alles übergeben, bekommen Sie Abstand zu dem, was Sie belastet. Ihre Hände verweisen Sie auf Gottes gute Hände. In ihnen dürfen Sie sich bergen.
Gottes zärtliche Hände tragen Sie. Seine starken Hände schützen Sie, sie umgeben Sie und begleiten Sie. In diese Hände hinein dürfen Sie sich fallen lassen. Lassen Sie sich diese Nacht in diese Hände fallen. Mit allem, was Sie beschäftigt. Mit ihren Sorgen und Ängsten. Mit Ihren Dunkelheiten und mit ihren depressiven Gefühlen. Indem Sie sich fallen lassen, fällt vonIhnen ab, was Sie belastet. Bergen Sie sich in Gottes mütterlichen Händen. Gottes Hände tragen Sie. Und wenn Sie möchten, können Sie mit Jesus die Worte sprechen: «Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist.»
26. MÄRZ :
Der Welt begegnen
Der Mensch ist seinem Wesen nach ein Empfangender, ein Annehmender. Bevor er selbst tätig wird, muss er zuerst einmal die Welt, die ihm vorgegeben ist, erkunden und annehmen. Er muss zulassen, was ist. Er muss dem, was ihm voraus ist, erlauben, dass es so ist, wie es ist.
Der Geist des Menschen ist davon abhängig, dass er durch die Sinne Eindrücke und Bilder empfängt. Im Verstand ist nichts, was nicht vorher in den Sinnen war, sagt Thomas von Aquin. Der Mensch kann also nur erkennen, wenn er der Welt Zutritt zu seinen Sinnen, zu seinem Denken gewährt, wenn er zulässt, dass etwas Fremdes in ihn eintritt. Die Welt ist ihm zwar vorgegeben. Aber es genügt nicht, das Vorhandene nur zu konstatieren. Der Mensch muss die Welt auf sich zukommen lassen, er muss sie zulassen; er muss ihr gewähren, dass sie sich ihm zeigen und offenbaren kann.
27. MÄRZ :
Der Engel der Sympathie
Gerade in unserer Zeit der Leidverdrängung brauchen wir den Engel des Mitleids oder, wie Max Frisch ihn nennt, den «Engel der Sympathie», um das Leid der Welt anzunehmen und zu verwandeln. So wünsche ich dir, dass der Engel des Mitleids deine Seele beflügelt, dass er sie in eine Schwingung versetzt, die mit der Seele des Notleidenden neben dir mitschwingt. So kannst du das Leid des anderen spüren, mit ihm durch sein Leid gehen, ihm einen Weg aus seiner Not heraus ermöglichen und kannst sie durch dein Mitfühlen verwandeln in einen Weg zu neuem Leben.
28. MÄRZ :
Der Engel des Lichtes
Ich wünsche dir, dass der Engel des Lichtes deine Seele immer mehr erleuchtet, dass das Licht in die finsteren Schluchten deines Inneren eindringt und sie durch seinen Strahl verwandelt in bewohnbare Räume. «Wenn dein ganzer Körper von Licht erfüllt und nichts Finsteres in ihm ist, dann – so sagt Jesus – wird er so hell sein, wie wenn die Lampe dich mit ihrem Schein beleuchtet» (Lukas 11,36). Dein ganzer Leib wird dann Licht ausstrahlen. Du wirst wie mit einem Schein umhüllt, mit einer hellen und angenehmen Aura umgeben
Weitere Kostenlose Bücher